Romberg, Foto: pixabay

Petras Gartenkolumne: 36 Grad und es geht noch weiter …

von Petra

Es ist wie in jedem Jahr: gefühlte sechs Monate lang habe ich erst den Sommer herbeigesehnt (Winter und Vorfrühling), stündlich erwartet (Frühling) und schließlich energisch eingefordert (Frühsommer, Hochsommer …).

Ich habe immer öfter den Eindruck, dass der Sommer sich immer später im Jahr einfindet, und gemeinsam mit halb Deutschland bejammere ich das ausgiebig. Bis er dann tatsächlich da ist.

Erst genießen wir die warmen Tage („Wir müssen das schöne Wetter ausnutzen, das ist bestimmt gleich wieder vorbei!“). Das Leben spielt sich draußen ab, in allen Gärten wird gegrillt, Menschen verabreden sich in Biergärten, feiern in lauen Sommernächten. Ich wühle mich durch den Garten und habe einen kleinen Sandstrand vor dem Gartenhaus angelegt. Ob sich das noch lohnt, bevor das Wetter wieder schlecht wird?

Da unser Erdgeschoss zwischenzeitlich wegen Sanierung unbewohnbar war, war ich in diesem besonders dankbar für die warme, trockene Witterung. Bei der ersten Sanierung vor 20 Jahren gab es nämlich Dauerregen.

Etliche Sonnenbrände später, das Atmen in der schwülen Luft fällt langsam schwer, das Erdgeschoss ist längst wieder bewohnbar. Blick nach oben: Blauer Himmel, sengende Sonne. Ich stimme in den bundesweiten Chor ein, der nicht heißt: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“, sondern: „Die Hitze ist ja kaum auszuhalten! Wir brauchen Regen! Wieso kommt kein Sommergewitter? Sommer ist ja ganz schön, aber 25 Grad würden vollkommen ausreichen.“

Leidenschaftliche Gärtner würden vielleicht noch nicht so weit gehen, sich Schnee zu wünschen (und ich sowieso nicht), aber die Seufzer sind trotzdem laut, denn wir Gartenfreunde kommen weder mit dem Wässern noch mit dem Ernten richtig hinterher. Immerhin ist die Zeit zwischen dem 23. Juli und dem 23. August auch als „Hundstage“ bekannt und da stecken wir mittendrin.

Spätestens im Herbst hat sich die Erinnerung dann schon wieder verklärt, und wir schwärmen von dem wunderschönen Sommer 2013. Davon müssen wir schließlich bis Juni 2014 zehren, wenn wir über Regen und Kälte jammern und darüber, dass die Eisheiligen aber besonders spät dran sind und wir die ausgesäten Pflänzchen einfach nicht ins Freiland setzen können. Dann einfach nochmal diese Kolumne lesen und dran denken, wie wir im Sommer wieder jammern werden …

© Petra A. Bauer, Juli 2013

*****
Petra A. Bauer ist nicht nur Krimi- und Kinderbuchautorin, Bloggerin und Kolumnistin, sondern auch seit ihrer Kindheit ein Fan von allem was grünt und blüht.

Das könnte dir auch gefallen:

Hinterlasse einen Kommentar