Frisch geerntete Tomaten schmecken einfach am besten. Wir zeigen dir, wie du sie selbst anbauen kannst – im Garten und auf dem Balkon. Teil 3: Tomaten richtig pflegen.
Pünktlich nach den Eisheiligen Mitte Mai sind die Tomatenpflanzen dauerhaft in den Balkon-Garten umgezogen. Den großen Topf und die Mehrweg-Kisten, die ich gern zum Gärtnern benutze, habe ich mit reichlich Gartenerde, Feinkompost und Langzeitdünger gefüllt, damit die Pflanzen einen guten Start in die Saison haben.
Insgesamt fünf Tomaten wachsen in diesem Jahr in meinem Balkon-Garten: In den großen Topf habe ich die Ampeltomate gepflanzt. Ich habe ein bisschen Sorge, dass sie abbrechen könnte. Aber bislang kommt sie mit dem Standort dicht unter dem Dach sehr gut zurecht, ist ordentlich gewachsen und zeigt auch schon die ersten Blüten!
In zwei Kisten sind die Cocktailtomaten Black Cherry und Ruthje sowie die Wildtomate Aurantiacum eingezogen. Ergänzt wird das Quartett von einer gelben Rispentomate, die ich von einem befreundeten Balkon-Gärtner geschenkt bekommen habe. So viele Tomaten auf kleinem Raum ist immer ein bisschen riskant. Hoffentlich vertragen sich alle gut und es ist ihnen nicht zu eng!
Die übrigen Jungpflanzen, die ich auf der Fensterbank aus Samen gezogen und anschließend pikiert hatte, habe ich verschenkt – an Nachbar*innen und befreundete Gärtner*innen. Ich bin schon ganz gespannt, wie sie sich dort entwickeln!
Und auch deinen Tomatenpflanzen geht hoffentlich gut und sie haben den Umzug nach draußen überstanden! Damit wir in ein paar Wochen reichlich ernten können, gilt es nun, die Pflanzen richtig zu pflegen.
Tomaten stützen
Je nach Sorte können Tomaten sehr groß werden. Bei der Ampeltomate rechne ich eher mit einem buschigen Wuchs. Doch die übrigen Sorten und insbesondere die Wildtomaten können durchaus an die zwei Meter hoch werden. Damit die Tomaten nicht umknicken oder gar abbrechen, solltest du sie an einem Stab befestigen.
Ich nutze in der Regel Bambusrohre, da die Tomatenstäbe aus Metall nicht in die Kisten passen oder für die großen Pflanzen nicht ausreichen. Den Haupttrieb und schwere Seitentriebe befestige ich am liebsten mit Jutegarn. So kann ich die Größe der Schlaufen selbst bestimmten und verletze die Pflanze nicht.
Tomaten ausgeizen
Tomatenpflanzen bilden zahlreiche Triebe. Neben den Haupt- und Seitentrieben wachsen auch in den Blattachsen kleine Ästchen. Bei einigen Sorten ist es ratsam, diese herauszubrechen. Ausgeizen heißt das im Fachjargon. Der Grund: Die Tomaten bilden sonst zu viele Triebe statt Blüten und Tomaten.
Ampel- und Wildtomaten musst du in der Regel nicht ausgeizen – es sei denn, die Tomaten stehen zu dicht oder produzieren so viel Laub, dass sie schlecht durchlüftet sind und Pilzkrankheiten wie Mehltau bekommen.
Tomaten gießen
Tomaten brauchen regelmäßig Wasser, damit sie gesund bleiben. Gieße sie aber immer nur von unten und nicht über die Blätter! Wasser von oben mögen sie nämlich gar nicht. Auch aus diesem Grund solltest du Tomaten immer überdacht anbauen. Allein die Wildtomaten sind meiner Erfahrung nach nachsichtiger und kommen auch ohne eine Dach über dem Kopf zurecht.
Ich gieße die Pflanzen nur täglich, wenn es sehr heiß ist, da die Kisten und Kästen grundsätzlich nur wenig Wasser aufnehmen können und es erfahrungsgemäß an solchen Tagen über die Blätter schnell verdunstet. Ansonsten bekommen die Tomaten nur alle zwei bis drei Tage am Morgen eine ordentliche Kanne – allerdings schön in Intervallen, damit nicht alles gleich unten aus der Kiste rausläuft!
Im Garten könnt ihr neben der Pflanze einen kleinen Blumentopf in die Erde setzen, den ihr mit Wasser füllt. In einem Balkon-Garten bieten sich Bewässerungssysteme mit Tonkegeln an. Eine Orientierung, ob eure Pflanzen genügend Feuchtigkeit haben, können auch spezielle Gießanzeiger bieten.
Noch ein Tipp: Pflanze bodendeckende Pflanzen wie Kapuzinerkresse zu den Tomaten. So trocknet die Erde nicht so schnell aus. Auch regelmäßig lockern hilft, damit die Oberfläche nicht verkrustet.
Tomaten düngen
Tomaten gehören zu den Starkzehrern. Das heißt, sie brauchen viele Nährstoffe, um zu wachsen und Früchte auszubilden. Gerade wenn sie in Kübeln wachsen, ist jedoch der Vorrat sehr begrenzt.
Du solltest die Pflanzen daher regelmäßig alle zwei Wochen düngen – entweder mit flüssigem Tomatendünger aus dem Handel oder verdünnten, selbst angesetzten Jauchen.
Doch Vorsicht: Viel hilft nicht immer viel! Gerade Wildtomaten brauchen tendenziell weniger Nähstoffe als Zuchtsorten. Grundsätzlich kann zu viel Dünger allen Pflanzen sehr schaden: Sie werden anfällig für Schädlinge und Krankheiten oder wachsen gar nicht mehr, werden schlapp und gehen ein.
Auch wenn nur bestimmte Nährstoffe fehlen, entwickeln sich die Pflanzen kaum oder bilden nur wenige Blüten und Früchte aus. Zu den häufigsten Mangelerscheinungen gehört die Blütenendfäule.
Inzwischen gibt es auch einige Apps für Smartphone, die dir helfen, Pflanzenkrankheiten und Mangelerscheinungen zu identifizieren.
Mein Tipp: Beobachte deine Pflanzen genau, damit du rechtzeitig eingreifen kannst.
Viel Erfolg!
In diesem Sinne: #machwasdraus!