Kapuzinerkresse – farbenprächtig und gesund

von Rieke

Sie ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch essbar und sie besitzt eine Heilwirkung: Die Kapuzinerkresse. Hier erfährst Du mehr zu Aussaat, Pflege, Ernte und Verwendung.

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Heilsame Bauerngartenpflanze

Die Kapuzinerkresse fällt mit ihren leuchtenden Blüten in Gelb-, Rot- und Orangetönen auf und gilt als eine klassische Bauerngartenpflanze. Die schnell wachsende Blume brachte nicht nur bis in den Herbst hinein Farbe ins Beet, sondern sie war von jeher auch als Nutz- und Heilpflanze gefragt. Die in den Blättern und Blüten enthaltenen Senföle wirken antibakteriell, hemmen das Wachstum von Pilzen und Viren und werden bis heute zum Beispiel bei Nasennebenhöhlen oder Harnwegsinfekten eingesetzt. Außerdem enthält die Kapuzinerkresse reichlich Vitamin C und Mineralstoffe. Diese Eigenschaften brachten ihr im Jahr 2013 den Titel „Arzneipflanze des Jahres“ ein. 

Aussaat

Die Aussaat im Freiland sollte erst ab Eisheiligen erfolgen. Vorher ist aber schon eine Aussaat bzw. eine Voranzucht in Töpfen möglich. Bei frostigen Temperaturen in der Nacht kannst du dann die Töpfe ins Haus holen oder die kleinen Pflänzchen zunächst drinnen wachsen lassen, wenn du einen geeigneten Standort mit genügend Licht zur Verfügung hast. Bei einer frühzeitigen Voranzucht kannst du dich auf jeden Fall über eine frühe, farbenprächtige Blüte freuen.

 

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  • Für die Aussaat im Topf solltest du eine Größe von mindestens 30 cm nehmen, wenn du die Kapuzinerkresse auch danach im gleichen Topf belassen möchtest.
  • Decke das Abzugsloch ab, befülle den Topf mit Erde und setze die Samen ein.
  • Kapuzinerkressesamen sind Dunkelkeimer, also bedecke sie mit ca. 2 cm Erde.
  • Halte das Saatgut feucht uns schon bald – nach circa 2 Wochen – wirst du die ersten Keimlinge sehen. 
  • Wenn kein Frost mehr droht, kannst du die Kapuzinerkresse in den Garten pflanzen oder auch in Kübeln oder Töpfen draußen gedeihen lassen. Das Nachsäen ist noch bis Ende Juli möglich. 

 

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Standort und Pflege

Die Pflanzen wachsen am besten an vollsonnigen Standorten, kommen aber auch mit einem halbschattigen Plätzchen zurecht. Die Kapuzinerkresse schätzt magere und etwas kalkhaltige Böden. Du kannst sie wunderbar in Mischkultur pflanzen. Sie freut sich zum Beispiel über die Nachbarschaft von Kohlgewächsen und Bohnen. Es gibt Sorten mit einem ausgeprägtem Längenwachstum, die rankend wachsen und so Zäune oder Gitter verschönern. Andere Sorten wachsen eher niedrig und buschig und sehen zum Beispiel in Kübeln wunderbar aus.

Die Kapuzinerkresse braucht wenig Pflege und Nährstoffe. Etwas Kompost im Frühjahr tut ihr aber gut. Fühlt sich an einem Standort wohl, verbreitet sie sich ganz von allein durch Selbstaussaat. Die Kapuzinerkresse selbst ist zwar nicht winterhart, aber die Samen können den Winter im Boden überdauern und im Frühjahr wieder zu keimen beginnen. Damit sich Samen bilden, darfst du die Blüten nicht gänzlich ernten bzw. entfernen.

Kapuzinerkresse ist leider bei Blattläusen sehr beliebt. Das hat allerdings für die Nachbarpflanzen den Vorteil, dass sie nicht befallen werden. Wenn es deine Kapuzinerkresse erwischt hat, kannst du aber mit Brennesselbrühe Abhilfe schaffen.

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Ernten und Verarbeiten

Du kannst dich nicht nur an den schönen Blüten erfreuen, sondern die Kapuzinerkresse auch ernten und nutzen. Alle Teile der Pflanze sind essbar: die Blätter und auch die Blüten, Samen und Knospen. Kapuzinerkresse hat einen wunderbar würzigen Geschmack und eignet sich als schöne, essbare Dekoration. Die Blätter können als Salat gegessen werden und machen sich auch prima als ein würziges und gesundes Extra auf einem Käsebrot. Du kannst die Samen auch ernten und in kleinen Dosen oder Tütchen als Aussaat für das nächste Jahr aufbewahren. Oder Du machst daraus etwas äußerst Leckeres:

Falsche Kapern

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  • Pflücke die ungeöffneten Knospen oder die Samen, wasche sie und lass sie abtropfen.
  • Gebe sie dann in ein Schraubglas und fülle immer wieder Salz dazwischen. Verschließe und schüttele das Glas, damit sich das Salz verteilt.
  • Stelle nun das Glas für eine Woche in den Kühlschrank. Nach Ablauf der Woche werden die Kapern auf ein Sieb gegeben und gut abgespült.
  • Gebe dann die Kapern zurück in das (ausgespülte) Glas und fülle es bis zum Rand mit klarem Essig. Wer mag, kann auch noch ein Lorbeerblatt oder ein paar Pfefferkörner hinzugeben. Wenn die Kapern mit Essig bedeckt bleiben, sind sie theoretisch mehrere Monate im Kühlschrank haltbar. 

 

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Ihren Namen verdankt die Kapuzinerkresse übrigens der Form ihrer Blüten, die erinnert an die Kopfbedeckung von Kapuzinermönchen.

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