Ernteschätze bewahren: Sommer im Glas

von Rieke

Der Sommer ist nun vorbei und der Herbst macht sich bemerkbar. Um das sommerliche Gefühl und den dazugehörigen Geschmack möglichst lang zu konservieren, kann man seine Ernteschätze haltbar machen und sich auch in der kalten Jahreszeit noch an sommerlichen Aromen erfreuen. Außerdem hat man immer ein schönes Mitbringsel parat. Hier erfahrt ihr mehr zu den Möglichkeiten, eure Ernteschätze zu bewahren.

Ernteschätze können wunderbar haltbar gemacht werden. Foto: R. Leemhuis

Ernteschätze können wunderbar haltbar gemacht werden. Foto:R. Leemhuis

In diesem Jahr fiel unsere Ernte insgesamt etwas mager aus. Es war einfach zu nass. Trotzdem konnten wir zum Beispiel Erdbeeren, Johannisbeeren, Mirabellen oder Tomaten, Zucchini und Chilis ernten. Es gibt fast nichts Schöneres als die eigene Ernte in den Händen zu halten; besonders wenn man zum Beispiel die Tomatenpflanzen aus einem Samen großgezogen hat. Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie ihr eure Obst-und Gemüseschätze haltbar machen könnt:

Die Klassiker: Einkochen und Einmachen

Einkochen von Obst und Gemüse ist eine alte und bewährte Methode um Zutaten haltbar zu machen. Birnen, Kürbis oder Tomaten werden mit verschiedenen Rezepturen in ein Glas gegeben und in einem geschlossenen Kochtopf erhitzt. Durch das Erhitzen entsteht im Glas ein Überdruck und beim Abkühlen bildet sich ein Vakuum. Das Glas bleibt so luftdicht verschlossen und der Inhalt vor Keimen geschützt. Gleichzeitig werden evtl. vorhandene Keime abgetötet.

Genaugenomnen gibt es zwei Varianten des Einkochens – das Pasteurisieren (auch als Einmachen bezeichnet ) und das Sterilisieren (Einkochen). Beim Pasteurisieren werden Lebensmittel relativ kurz bei Temperaturen zwischen 60 und 90 Grad Celsius erhitzt. Oder aber auch nur kurz gekocht und noch heiß in Gläser gefüllt. Nährstoffe werden weitestgehend erhalten, aber das Lebensmittel ist nicht so lang haltbar. Beim Sterilisieren wird das Glas über einen längeren Zeitraum über 100 Grad erhitzt.

Einkochen oder Einmachen kannst du zum Beispiel  Bohnen, Birnen, Kürbis oder auch Tomaten (-sauce). Eine herzhafte Variante des Einkochens sind auch zum Beispiel leckere Chutneys zum Beispiel aus Tomate. Obst kann man bekannterweise auch als Marmelade einmachen. Bei dieser  klassischen Methode des Konservierens von Sommerobst wird das Obst unter Zugabe von (Gelier-)Zucker gekocht und so zu Konfitüre verarbeitet. In Gläser abgefüllt und verschlossen lassen sich die Früchte des Sommers (Erdbeeren, Rhabarber, Himbeeren, Mirabellen etc.) auch noch im Winter genießen. Statt Gelierzucker kannst du auch Alternativen wie Pektin oder Agar-Agar als ( pflanzliche) Geliermittel benutzen.

Einlegen

Das saure oder salzige Einlegen von Gemüse ist auch eine klassische Form des Haltbarmachens . Die bekannteste Variante des sauren Einlegens ist wohl die saure Gurke, aber auch Tomate, Zucchini, Blumenkohl und Co. lassen sich als Mixed Pickels wunderbar sauer einlegen. Eingelegtes Gemüse hält sich im Kühlschrank 1-2 Wochen, für längere Haltbarkeit musst du es zusätzlich einkochen.

Gemüse lässt sich gut als Mixed Pickles einlegen. Lecker!Foto: R.Leemhuis

Gemüse lässt sich gut als Mixed Pickles einlegen. Lecker! Foto: R.Leemhuis

Mixed Pickles Rezept

Zutaten:

  •  1 kg Gartengemüse (z.B Möhren, Minigurken, Fenchel, Blumenkohl)
  • 1 Liter Kräuteressig oder Apfelessig
  • 1 Liter Wasser
  • 2 EL Zucker
  • 2 EL Salz
  • 1 Zwiebel
  •  4 Knoblauchzehen
  •  1 Bund frischer Dill
  • Senfkörner
  • rosa Pfefferkörner
  • 1 Lorbeerblatt

In einem großen Topf Wasser und Essig mit Salz und Zucker einmal aufkochen und zur Seite stellen. Das Gemüse waschen, Knoblauch und Zwiebeln schälen. Gemüse in mundgerechte Stücke schneiden. Anschließend das Gemüse und die Gewürze auf die sterilen Gläser verteilen und die Gläser mit dem Essiggemisch auffüllen bis das Gemüse bedeckt ist. Dann verschließt du die Gläser und kochst sie 20-30 Minuten im Wasserbad ein. Beim Würzen könnt ihr natürlich variieren und ausprobieren. Auch exotischer Varianten mit Curry und Koriander oder mediterran mit Rosmarin sind lecker.

Auch in Öl kann man wunderbar einlegen. Eine klassische und leckere Kombination ist zum Beispiel getrocknete Tomaten, Zucchini und Fetakäse. Als würzende Kräuter passen gut Rosmarin oder Thymian.

Außerdem kann man Obst wie Mirabellen, Pflaumen, Kirschen sehr gut in Alkohol einlegen/ansetzen. Nach ein paar Wochen ist der Likör fertig zum Genießen. Mehr dazu findest du in diesem Artikel.

Sommer im Glas. Eingekochtes und Eingemachtes eignet sich auch gut als Geschenk. Foto: R.Leemhuis

Sommer im Glas. Eingekochtes und Eingemachtes eignet sich auch gut als Geschenk. Foto: R.Leemhuis

Trocknen

Manches Gemüse lässt sich auch durch Trocknen haltbar machen, klassischerweise Tomaten oder auch Chillies. Durch den Trockenvorgang wird dem Gemüse nahezu sämtliche Flüssigkeit entzogen und somit können auch keine Bakterien entstehen, da diese Feuchtigkeit für die Vermehrung brauchen. Du kannst Gemüse und Obst auf drei verschiedenen Wegen trocknen: an der frischen Luft, im Backofen oder im Dörrautomaten.

Kräuter haltbar machen: Öle, Salz, Sirup

Auch Kräuter lassen sich nicht nur klassisch trocknen, sondern auch auf andere Art haltbar machen. Zum Beispiel in Form von Kräuterölen. Um ein Kräuteröl anzusetzen erntest du die Kräuter, säuberst sie (möglichst nicht waschen), schichtest sie in eine Flasche oder ein Glas und übergießt sie mit Öl. Die Kräuter müssen komplett mit Öl bedeckt sein. Dann verschließt du die Flasche und lässt das Öl an einem dunklen, kühlen Ort für ein bis vier Wochen ziehen. Wenn du das Öl lange haltbar haben möchtest, entfernst du nach der Ziehzeit die Kräuter und siebst das fertige Öl evtl. noch einmal durch.

Du kannst deine Kräuter außerdem durch die Herstellung eines Kräutersalzes oder eines Sirups haltbar machen. Kreative Möglichkeiten, die sich auch super als Geschenk eignen, sind zum Beispiel ein Kräutersenf oder ein Kräuterpesto. Mehr zum Haltbarmachen von Kräutern  findest du in diesem Artikel.

Natürlich kannst Du auch gekauftes Obst und Gemüse nehmen, wenn Du keinen Garten, keinen grünen Daumen, keine Zeit hast oder die Ernte nicht entsprechend ausfällt.

Also viel Spaß beim Haltbarmachen. Es wird sich lohnen!

 In diesem Sinne: Mach was draus!

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