Der Herbst ist da. Es wird abends wieder früher dunkler, morgens später hell und die Blätter beginnen, sich in ihrer einzigartigen Weise zu verfärben. Eine schöne Jahreszeit. Auch für Orchideenfans, denn viele Orchideen läuten im Herbst ihre Hauptblütezeit ein. Wie ihr eure Orchideen im Herbst richtig pflegt, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Ausflügler von draußen wieder hereinholen
Habt ihr im Frühjahr oder frühen Sommer Orchideen nach draußen auf den Balkon oder in den Garten verfrachtet? Dann ist es jetzt allerhöchste Zeit, die meisten Pflanzen wieder nach drinnen zu holen. Lediglich kühl zu kultivierende Orchideen wie beispielsweise Masdevallia oder auch Dendrobium nobile können noch etwas länger draußen bleiben. Sobald der erste Nachtfrost droht, gehören sie aber lieber auch wieder nach drinnen.
Vor dem Reinholen solltet ihr die Orchideen gründlich nach Schädlingen absuchen, damit ihr euch diese nicht versehentlich in die Wohnung einschleppt und sie auf andere Pflanzen übersiedeln. Wenn die Pflanzen den Sommer über gut gewachsen sind, neue Blätter und vor allem viel neues Wurzelmaterial gebildet haben, kann es sinnvoll sein, sie nach dem Reinholen zunächst umzutopfen, bevor ihr sie an ihren alten Standort zurückstellt.
Sonnenbrandgefahr ade?
Die Tage werden wieder kürzer und auch die Intensität der Sonnenstrahlen nimmt Tag für Tag ab. Während es im Hochsommer noch im wahrsten Sinne brandgefährlich für die meisten Orchideen war direkter Mittagssonne ausgesetzt zu sein, wird jetzt die Gefahr wieder etwas geringer. Zu voreilig sollte man den Sonnenschutz aber nicht abnehmen, denn auch ein sonniger Herbsttag birgt noch seine Tücken. Lieber noch ein wenig warten und die sonnenexponierten Fenster weiterhin mit dem Sonnenschutz ausgestattet lassen, so ist man auf der sicheren Seite.
Im Winter kann man dann in den meisten Regionen deutschlands an den meisten Fenstern den Sonnenschutz reduzieren oder gänzlich weglassen und die Orchideen das wenige Licht, welches die dunkle Jahreszeit bietet, vollkommen erhaschen lassen.
Weniger Dünger und weniger Wasser
Die Hauptwachstumszeit für Blätter und Wurzeln der Orchideen ist nun abgeschlossen, die Energie wird nun bei den meisten Gattungen in die Blütenbildung investiert. Der Bedarf an Wasser geht zurück. Deshalb sollte man das Wässern der Orchideen an die aktuellen Bedürfnisse der Pflanzen anpassen und nur dann wässern, wenn die Orchideen auch wirklich Wasser benötigt.
Auch die Düngergaben können nun wieder reduziert werden. Im Handel werden spezielle Dünger angeboten, die auf die Bedürfnisse der Orchideen während der Blütenbildung angepasst sind. Es kann also nicht schaden, einen Dünger zu verwenden, dessen Nährstoffzusammensetzung zu dem passt, was die Orchidee vermutlich gerade am Nötigsten braucht.
Einige Orchideen beginnen im Herbst ihre Ruhezeit und benötigen dann sehr wenig bis gar kein Wasser mehr (z.B. Dendrobium nobile). Die meisten Orchideen allerdings, darunter die am häufigsten auf der Fensterbank zu findende Phalaenopsis, pausieren nicht und benötigen auch im Herbst Wasser und Dünger.
Heizung an – Luftfeuchte beachten!
Sobald ihr in eurer Wohnung in den Räumen mit Orchideen in die Heizperiode startet, solltet ihr darauf achten, dass die Luftfeuchte im Raum nicht allzu stark absinkt. Denn das ist weder für die Orchideen noch für uns Menschen förderlich. Meist reichen einfache Maßnahmen, um die Luftfeuchte auf ein gutes Maß zu erhöhen. So kann man zum Beispiel die Wäsche im selben Raum trocknen, in dem die Orchideen stehen oder auch Verdunstungsschalen aufstellen, aus denen Wasser in die Luft abgegeben wird.
Wenn man die Luftfeuchte lokal besonders für die Orchideen erhöhen möchte, sind Fensterbankschalen eine gute Lösung. Ein Zeichen für eine zu geringe Luftfeuchte kann bei den Orchideen beispielsweise vorzeitiger Knospenfall sein. Bevor es dazu kommt, sollte man gegenlenken. Auch das regelmäßige Lüften der Räume mit Orchideen tut Mensch und Pflanze gut.
Ich wünsche euch viel Erfolg mit euren Orchideen und natürlich eine üppige Blüte! Kommt gut durch den Herbst!