Zum 2. Mal hat meine liebe Bloggerkollegin Christine eine tolle Vorlage zu einem meiner Beiträge geliefert. Letztes Mal war es die Fugenbegrünung, die ich zur Wegbepflanzung umfunktioniert habe und heute würde ich gerne ihren Beitrag zum Thema Miniteiche etwas ergänzen.
Als wir den Garten übernommen haben, hatte unsere Vorbesitzerin schon den Teich am Ende einer Kräuterspirale angelegt.
Anleitung zum Bau einer Kräuterspirale
Der Teich ist nicht nur eine schöne Deko, sondern erfüllt mehrere wichtige Aufgaben im Garten, die ich Euch einfach mal aufzählen möchte.
Oft erwähnt: Das Mikroklima
Warum ist es am Rhein so schön? Ok, das ist jetzt eine merkwürdige Frage, aber wenn man sich mal näher mit dem Thema beschäftigt, dann findet man heraus, dass Wasser im Winter wie ein Wärmespeicher funkioniert. Deshalb ist es in Regionen an den Flüssen teilweise milder als im Inland. Man kann zwar mit einem kleinen Teich nicht unbedingt Frost verhindern, ihn vielleicht aber etwas abmildern.
Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal einige empfindlichere Pflanzen auf meinem Südbalkon überwintert und mir eine „Wasserheizung“ gebaut. Die bestand aus einem großen, eckigem Mörtelkübel und Wasser. Wichtig: Der Standort für diese Wasserwanne sollte möglichst sonnig sein, damit sich das Wasser tagsüber erwärmen kann. Man kann im Notfall auch Abends heißes Wasser hinzukippen, man sollte dann aber Energieaufwand und Kosten/Nutzen im Auge behalten.
Damit habe ich den Balkon durchschnittlich 3-5 Grad wärmer gehalten, als die allgemeinen Umgebungstemperaturen. Immerhin, oder?
Ein Teich am Fuße einer Kräuterspirale erhöht die Luftfeuchtigkeit und ist optimal zum Bepflanzen mit feuchtigkeitsliebenden Kräutern wie z.B. Brunnenkresse oder Wasserdorst.
Wasserstelle für durstige Gartenbesucher
Ein Teich lockt im Sommer zahlreiche Insekten und Tiere an, die dort ihren Durst stillen können. Wir haben ein Stück Totholz im Teich, an dem sich an heißen Tagen viele Insekten treffen und dort gefahrlos trinken. Dies erreicht man entweder durch einen flachen Uferrand oder durch Wasserschalen, die man an mehreren Stellen im Garten verteilt und die Tiere somit vom Teich weglockt. Die werden dann zwar manchmal als „Badewanne“ missbraucht, aber in einer Schale lässt sich das Wasser leichter auswechseln und säubern.
Warum Trinkstellen regelmäßig gereinigt werden sollten.
Apropos „Poolparty“ wie wäre es mal mit Teichfeten?
Stellt Euch mal vor, Ihr habt einen Teich und die Party findet ohne Euch nur unter Wasser statt?
Unser kleines Tümpelchen fasst grob 80 Liter und wir haben für nächstes Jahr eine Vergrößerung um das Doppelte geplant. Nachdem wir bei der Molchzählung mindestens 10 entdeckt haben (vieleicht waren es auch immer der Gleichen, aber egal) und die Teichwespen (Rückenschwimmer) regelmäßig zur Beobachtung einladen, wenn sie sich sogar unvorsichtige Wespen schnappen, steht das für uns ganz oben auf der To-Do-Liste. Der Teich ist unten mit einer Art Kokosmatte ausgelegt und die Steine sind alle veralgt und voller Schlick, so dass wir den sowieso dringend reinigen müssen. Dieses Jahr haben wir das erste Mal etwas Probleme mit Algen, die wir – muss ich ja zugeben- uns mit den Rückschenwimmern zusammen selber in den Teich geholt haben. Dadurch, dass wir weniger im Garten sind, haben wir dieses Jahr weniger Frischwasser (also auch weniger Sauerstoff) hinzugefügt und da wir noch nicht die optimalen Pflanzen haben, sieht der Teich immer böse aus. Normalerweise reinigt er sich selber und benötigt – außer eben etwas Frischwasser- keine fremde Hilfe oder Pflege.
Das Problem mit den Mücken!
Es gibt kein Problem mit Mücken, ganz im Gegenteil. Wir fangen inzwischen sogar welche aus unserer Regentonne und wildern sie im Teich aus. Warum?
Unser Teich ist ein „Haifischbecken“! Darf ich Euch einige unsere Bewohner mal kurz vorstellen:
Hier findet Ihr eine schöne Liste mit Bewohnern, die sich bestimmt auch bei Euch wohl fühlen würden:
Noch etwas zu dem Thema: Molche
Molche leben nicht immer im Teich. Sie benötigen den nur zum Laichen und „Schlüpfen“. Sie sind sehr standorttreu und entfernen sich nicht weiter als 150 Meter vom Laichgewässer. Es nützt also nicht viel, wenn man den Tieren „nur“ eine Kinderstube anbietet, sie benötigen auch einen naturnahen Garten mit Unterschlüpfen und Nahrung. Gutes Argument, um seinen Garten nicht immer 100ig Aufzuräumen, oder? 😉
LG Eure Melanie Schellack
1 Kommentar
🙂 In meinem Teich wimmelt es nur von Tieren. Da überlebt keine Mückenlarve!