Rocotos mit wenig Energieaufwand überwintern

von Alexander

Rocoto

Rocoto ist der gebräuchliche Name aller zur Art Capsicum pubescens gehörenden Chilis. Diese wurden in Südamerika vermutlich schon vor mehr als 8000 Jahren gezüchtet. In den Anden wachsen diese Chilis im Hochgebirge, wo die halbstrauchartigen Pflanzen eine Höhe von 3 m und mehr erreichen können. Die Blätter sind hell- bis dunkelgrün und behaart. Die Behaarung der Blätter gab der Art auch im Deutschen  ihren Namen: „Filzige Paprika“. Die Blüten sind violett. Als einzige der Hauptarten hat die Capsicum pubescens schwarze Samen. Durch ihren kräftigen Wuchs und Höhe werden sie oft auch als Baumchili betitelt. Die Früchte kommen in vielen Farben und Formen vor.

Vorgeschichte

Eigentlich wollte ich meine Rocotos (ca. 60 Stück)  im Gewächshaus überwintern und dieses mit Hilfe eines Biomeilers heizen. Doch dann lies der Winter auf sich warten, andere Dinge wurden wichtiger… und plötzlich kam doch noch der Wintereinbruch mit seiner ganzen Heftigkeit und der Biomeiler war noch lange nicht fertig. Mehrere Tage lang herrschten Minusgrade im zweistelligen Bereich, da hatten die Rocotos keine Chance – zumindest dachte ich das. Als der Dauer-Schneefall endlich aufgehört hatte ging ich ins Gewächshaus und war um so erstaunter, dass  trotz Verlusten viele der Triebe noch lebendig aussahen.

Nun startete die Rettungsaktion. Wir haben einen verglasten Balkon und die schönste und am kräftigsten wirkende Pflanze kam nun dorthin. Der Balkon besitzt keine eigene Heizung und wenn es richtig kalt wird sinken die Temperaturen dort ebenfalls in Richtung Null Grad. Jetzt aber das Ganze heizen nur wegen einer Pflanze? Meine Zuneigung war zwar groß, aber das steht natürlich in keinem Verhältnis. Also musste eine andere Lösung her die nicht viel Energie verbraucht, die Pflanze trotzdem vor Frost schützt und dabei auch noch schnell und unkompliziert umzusetzen war.

Die Antwort war die Pflanzenheizung von Romberg mit nur 40 Watt. Das war eine Hausnummer mit der ich leben konnte!

Die Pflanzenheizung also in einen 40 Liter Topf geklebt, ging schnell, war einfach und die Pflanze wurde eingetopft.

Rocoto

 

Rocoto

Nach wenigen Tagen mit der Heizung begann die Pflanze schon auszutreiben.

Rocoto

Mit einem Thermometer verfolgte ich die Temperatur im inneren des Topfes. In der Topfmitte herrschte eine stabile Temperatur zwischen 19°C und 22°C, auch wenn das Thermometer auf unserem verglasten Balkon gerade etwas über 0° C zeigte.

Mit den Wurzeln im Warmen begann die Pflanze richtig loszulegen und trieb an über 30 Stellen aus, sogar direkt am Stamm bildeten sich neue Zweigansätze und das mitten im Winter!

Rocoto

Nach 6 Wochen mit Heizung sah die Pflanze dann schon so aus:

Rocoto

Und aktuell so:

Rocoto

Fazit

Wer nur wenige Rocotos über den Winter bringen und dazu keinen ganzen Raum extra beheizen möchte, der ist mit einer Pflanzenheizung gut bedient. Um die Beheizung noch weiter regeln zu können und um noch etwas Energie einzusparen empfiehlt sich die Verwendung eines Thermostats.

Testweise habe ich die Heizung zwischendurch ausgeschaltet und geschaut  wie lange sich die Wärme in der Erde hält.

Schöner Nebeneffekt:  Die Rocotos treiben mit warmen Wurzeln sehr fleißig aus und starten bereits mit kräftigen Trieben in die neue Saison. Ein schnelleres und vermehrtes Ansetzen von Blüten ist zu erwarten.

Wie geht es nun weiter mit der Rocoto

Die Pflanze wird dieses Jahr bei einem kleinen Wettbewerb mitmachen, bei dem es um die Aufzucht der größten Rocoto mit dem meisten Ertrag geht. Wer wissen möchte, wie es weitergeht findet die Seite zum Wettbewerb hier: MEGA ROCOTO 2015

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1 Kommentar

Tati Bernauer 13.04.2015 - 08:35

Danke fuer diese tolle Erklaerung.

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