Abstract
Im letzten Jahr wurde im Rahmen der „Turbo Chili Serie“ der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass die früh wie auch die spät pikierten Pflanzen zur Reife gekommen sind und sich dabei in der Entwicklung nicht wesentlich voneinander unterschieden haben.
In einem nächsten Schritt sollte nun nach dem “ Wann“ das „Wie“ genauer betrachtet werden. Da die Meinungen weit auseinander gehen, wurden Keim-Versuche in unterschiedlichen Erdvolumen durchgeführt.
Lohnt es sich bis zum „Endtopf“ öfters umzutopfen und welches Vorgehen ist dabei optimal? Das eindeutige Ergebnis überraschte dann doch sehr.
Material und Methoden
Sorte
Als Sorte habe ich die selektierte Sorte „Select Yellow“ der Art Capsicum pubescens verwendet. Die Wahl fiel auf diese Art, da Capsicum pubescens im allgemeinen etwas anspruchsvoller in der Aufzucht ist und besondere Nährstoff-Bedürfnissen hat.
Material
Um den Versuch möglichst einfach – ohne übermäßige Materiallagerung und Verschmutzung – durchführen zu können, hatte ich mich für folgende Materialien entschieden:
FEINSTE POP UP ERDE für Anzucht, 1-Liter-Packung
FEINSTE POP UP ERDE für Kräuter und Anzucht, 10-Liter-Packung
Die Verpackung ist handlich, benötigt wenig Stauraum und es entsteht nicht soviel Schmutz wie bei herkömmlicher Pflanzerde. Das war für den Versuchsaufbau in der Wohnung sehr gut, da meiner Frau eine saubere Wohnung durchaus wichtiger ist, als die Wissenschaft 😉
Methoden
Am 15. Februar wurde der Versuch gestartet. Den Zeitpunkt habe ich bewusst spät gewählt, da es nach meiner Meinung der letzt mögliche Termin ist an dem Rocotos ( Capsicum pubescens ) noch ausgesät werden können, wenn es in dem selben Jahr vor dem ersten Frost noch eine annehmbare Ernte geben soll.
In jeweils 10 Kokos-Quelltabletten mit 36mm und 70 mm Durchmesser wurde jeweils 1 Samenkorn gesteckt.
In eine vorgequollene 1-Liter- und 10-Liter-Packung der FEINSTE POP UP ERDE für Anzucht wurden jeweils 3 Samenkörner gesteckt und später bis auf einen alle Keimlinge entfernt.
Zur Keimung wurden alle Anordnungen in einem Keimschrank bei konstanten 27°C aufbewahrt. Nach 6 Tagen waren Keimlinge in allen Anordnungen zu sehen. Nach 14 Tagen waren alle Keimlinge kräftig genug, um aus dem Keimschrank auf ein Regal im Innenbereich unter LEDs gestellt zu werden.
Nach weiteren 4 Wochen wurden jeweils 2 von den Kokos-Quelltabletten mit 36 mm und 70 mm Durchmesser umgetopft. Eines kam jeweils in eine 1-Liter-Packung und die zweite jeweils in eine 10-Liter-Packung FEINSTE POP UP ERDE für Anzucht.
12 Wochen nach der Aussaat sahen die Pflanzen wie folgt aus:
1 Chili Sorte wurde ausgewählt und in unterschiedlich Volumen ausgesät. Die beiden großen 1-Liter und 10-Liter Volumen wurden gar nicht umgetopft. Die beiden mit 36 mm und 70 mm Durchmesser kleinen Volumen wurden jeweils 1 mal umgetopft, in ein 1-Liter und ein 10-Liter Volumen. Somit war das Ergebnis 6 Pflanzen, von denen 3 in einem 1-Liter-Volumen wuchsen und 3 Pflanzen, die in einem 10-Liter-Volumen wuchsen.
Fazit
Wie man auf den Bildern sieht ist das Ergebnis eindeutig. Die Pflanze, welche gleich in das maximal mögliche Volumen von 10-Liter ausgesät wurde, zeigt das größte Wurzel- und Grünmasse-Wachstum.
Das Fazit: Eigentlich bedarf es keinem Umtopfen mit Zwischengrößen. Dies wird dadurch bestätigt, dass die Pflanze welche von Beginn an in 10-Liter Erde wuchs ein besseres Wachstum zeigt, als die von den kleinen Quell-Tabletten später in 10-Liter umgetopften Pflanzen.
Auch die Umtopf-Schritte im Vergleich zeigen, dass auch hier der Schritt in das größte Gefäß zu bevorzugen ist.
Also am Besten die Samen gleich in das größt mögliche (Platz !) Erdvolumen aussäen, vor allem wenn man mit der Aussaat spät dran ist, kann auf diese Weise ein schnelleres Wachstum der Pflanze erreicht werden.
2 Kommentare
Alexander, hast Du zwischendurch eigentlich irgendwelche zusätzlichen Dünger verwendet und wenn ja, welche?
Gruß
Sascha
Zusätzlich gedüngt wurde in der gesamten Zeit nicht. Was meiner Meinung nach auch nicht nötig war, weil die Grundversorgung in der Größe mit den vorhandenen Nährstoffen gedeckt sein sollte. Nur bei der Pflanze die gleich in 1 Liter ausgesät wurde zeigte leichte Mangelerscheinungen, habe aber um das Ergebnis nicht zu verfälschen auf Dünger verzichtet.
Gruss
Alexander