Liebhaber des Buchsbaumes können einem Leid tun, jedes Jahr werden neue Krankheiten oder Schädlinge gemeldet, die nach dem Leben dieses Buchses trachten. Haben wir uns gerade an das Buchsbaumtriebsterben (Cylindrocladium buxicola) gewöhnt, kommt aus dem Süden die nächste Schreckensbotschaft, der Buchsbaumzünsler.
Ein kleiner Falter, der je nach dem jährlichen Witterungsverlauf zwei- bis dreimal seine Eiablagen im Buchsbaum ablegt. Der Falter ist prinzipiell kein Feind des Buchsbaums, vielmehr seine Raupe, die sechs verschiedene Stadien durchlebt und dabei sehr gefräßig ist.
Der Buchsbaumzünsler überwintert als Larve in einem gespinst mitten im Buchsbaum. Dort kann die Larve mit Leichtigkeit Temperaturen bis -12°C überleben. Ab April, wenn wir durchschnittlich 10°C haben, beginnt die Fraßtätigkeit der Zünslerraupe. Es kann dabei vorkommen, dass ein Gespinst einen kompletten Buchsbaum innerhalb einer Nacht leer frisst.
Der Falter selbst ist unscheinbar, eher klein und weißlich-gelb beflügelt. Sie halten sich selten in der Nähe von Buchsbäumen auf, sondern fliegen ihn nur bewusst zur Eiablage an. Dabei kleben Einester von ca. 15 bis 20 Eiern an der Laubunterseite oder im Innern des Buchsbaumes. Je nach Temperatur dauert die Entwicklung zwischen Ei und Larve 17 (bei ca. 30°C) bis 84 Tage (bei ca. 15°C).
Im ersten Augenblick scheint es, dass man gegen so einen Bösewicht nicht viele Mittel zur Hand hat, jedoch kann man durchaus einiges tun um seine Buchsbäume zu beschützen. Im Frühjahr ca. April, wenn die Temperaturen auf 10°C steigen kann man seine Bestände mit Spruzit behandeln. Somit entfernt man Larvenbestände aus dem Frühjahr. Im weiteren Verlauf des Jahres die Buchsbäume immer mal kontrollieren, durchaus „öffnen“ und ins Innere schauen, ob sich dort kleine grüne Larven mit dunklen Köpfen bewegen. In diesem Falle kann mit Spruzit wieder behandelt werden. Eine prophylaktische Behandlung mit einem systemischen Spritzmittel ist eher uneffektiv. Der Wirkstoff wird nur beim Fressen aufgenommen, weiterhin verbleibt der Wirkstoff meistens nur 14 Tage in einer entsprechenden Konzentration im Laub und durch eine fortlaufenden Spritzung wird die Pflanzenschutzmaßnahme irgendwann sehr teuer und die Umweltbelastung durch das überflüssige Sprühen unverhältnismäßig hoch.
Die Zünslerfalle
Eine vorbeugende Maßnahme kann hingegen das Aufhängen von Zünslerfallen sein. Diese locken mit Pheromonen die Weibchen in das mit Leim bestrichene Innere der Falle, wo der weibliche Falter kleben bleibt. Somit kann die Eiablage im Buchsbaum nicht stattfinden. Die Fallen sollten zur Flugzeit im April, Juni und August/September aufgehängt werden.
Wiederholte Kontrollen der Fallen und mit offenen Augen durch den eigenen Garten gehen können dann das Schreckensgespenst bändigen.
3 Kommentare
Hallo jens, kann es sein, dass Dir ein kleiner Fehler unterlaufen ist? Im Gegensatz zu Deinem Text gibt der Hersteller der Zünslerfalle an, dass „das Männchen“ gelockt wird und in der Falle kleben bleibt:
die Männchen werden durch ein Pheromon (Sexuallockstoff) angelockt und abgefangen. Die Weibchen bleiben unbegattet, dadurch werden keine Eier abgelegt
Liebe Grüße, Petra
Hallo Petra,
leider ist Jens kein aktiver Blogger und wir können deine Frage nicht beantworten.
Sehr schöner Beitrag zu diesem Thema. Habe mich auf meinem Blog auch mit diesem Thema beschäftigt. Ist wirklich interessant…
Übrigens sehr schöne Seite…
Lieben Gruß
Lilly