Still und starr ruht der Garten…ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber mein grüner Daumen freut sich zwar über die Pause, aber mein grünes Hirn plant schon für nächstes Jahr.
Als wir 2015 unseren Garten übernommen haben, wurde viel herumprobiert und geplant.
Inzwischen – man lernt ja nie aus – kennen wir unseren Garten und unsere Lieblingspflanzen und bauen nur noch das an, was wir direkt verzehren oder einwecken/einkochen oder einfrieren können (und wollen).
Highlight dieses Jahres waren definiv die Inkagurke und die mexikanische Minigurke und obwohl ich beide als Pflanzen gekauft habe, habe ich für nächstes Jahr Samen (und Stecklinge) gesichert. Es gibt noch mehr Pflanzen auf meiner Wunschliste, die man teilweise nur aus Samen ziehen kann, weil sie im Handel so gut wie gar nicht zu bekommen sind und möchte Euch heute mal einige Saatgut-Kataloge zum Stöbern empfehlen.
Sortenrein und F1-Hybriden
Wenn man in den Baumärkten oder im Internet stöbert, dann stößt man immer wieder auf einige Begriffe, die ich Euch gerne mal erklären möchte:
Sortenreine Samen sind Samen von Pflanzen, die immer gleich bleiben und sich genetisch nicht mehr verändern. Einmal gekauft, mehrfach gesammelt und immer die gleichen Früchte, Blüten, Pflanzen. Sie können sich selber bestäuben, durch Bienen bestäubt werden oder durch die Luft, das Ergebnis bleibt meistens gleich.
F1-Hybriden Samen entstehen nur durch die Befruchtung zweier reinen Sorten. Damit die Bestäubung auch 100%ig gelingt, werden die Eltern in den Gewächshäusern getrennt und per Hand bestäubt. F1-Samen sind deshalb immer etwas teurer. Die Samen, die wir aussäen sind dann die Kinder der 1. Generation und nachdem man diese wieder bestäubt, mutieren die Gene der Eltern wieder auseinander. Das bedeutet: Man bekommt im nächsten Jahr definitv andere Pflanzen und Früchte- Überraschung!
Wissenswertes: F1 oder Samenfest, Samenfest vs. Hybridsorten
Ob es eine Glaubensfrage ist oder nicht: Ausprobieren geht über alles!
Manche selbstausgesäte Tomatensorte, die man aus einer leckeren Supermarktfrucht gezogen hat, schmeckt leckerer als die F1-Pflanze. Der Vorteil der F1-Pflanzen ist oftmals die Resistenz gegen Krankheiten. Wenn die selbstgezogenen Tomaten plötzlich alle Krautfäule bekommen und die anderen Früchte anstecken, dann ist der Spaß vorbei. Es hilft aber auch immer dafür zu sorgen, dass alle Pflanzen optimale Bedingungen haben und dann kann man vielen Krankheiten den Stinkefinger zeigen.
Wo finde ich die richtigen Samen?
Ich weiß, dass sich viele bisher noch keine Gedanken gemacht haben, wo man die Samen kauft oder von welcher Firma. Es gibt einige Firmen, die mit Monsanto und Bayer zusammen arbeiten und die versuchen das Monopol über das Saatgut erlangen möchten. Das ist gut für deren Bilanz, aber die Sortenvielfalt und die Auswahl bleiben dabei auf der Strecke. Kauft doch mal nicht im Baumarkt von der Stange oder schnell im Discounter an der Kasse, sondern pult selber und haltet die Augen auf. Es gibt inzwischen fast überall Saatgutfestivals und -tauschbörsen und wer keine Lust hat Herumzufahren wird auch im Internet schnell fündig.
Händlerempfehlungen
Für die Facebooker unter Euch:
Wer suchet der wird finden!
Beim Suchen nach den Links für diesen Beitrag bin ich auf eine Webseite gestoßen, die ich selber noch nicht kannte und die ich Euch auch einfach mal weiterempfehlen möchte.
Es scheinen noch nicht so viele Leute mitzutauschen, vielleicht können wir das ja etwas ändern;-)
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Stöbern, möge Euer Garten nächstes Jahr voll werden und Euer Weihnachtsfest ruhig und besinnlich.
Eure Melanie