Dieses mal schreibe ich euch eine kleine Bauanleitung für einen Pflanztopf mit Wasservorrat.
Viele kennen vielleicht die geschlossen Balkonkästen die im unteren Bereich Platz für einen Wasservorrat haben. Bei diesen Kästen geht ein Teil der Erde runter bis in den Bereich des Wasservorrats. Diese soll dann durch Kapillarkräfte in den Zwischenräumen der Erde das Wasser nach oben transportieren. Die über die Saison sich ausbildenden Wurzeln können sich in der Tiefe direkt mit Wasser versorgen. Vorteil ist, dass nicht so oft gegossen werden muss, die Erde aber auch nicht dauerhaft durchnässt ist.
Mit diesem System im Hinterkopf habe ich mir mal Gedanken gemacht und geschaut was es für Alternativen gibt und wie diese selbst einfach umgesetzt werden können. Eine von diesen zeige ich euch hier mal. Inwieweit es funktioniert wird sich über die Saison noch zeigen.
Material
Bei der Materialauswahl habe ich versucht vorhandenes/gebrauchtes zu nutzen um die Kosten gering zu halten und etwas Upcycling zu betreiben.
1. Eimer mit Deckel
2. Alte Küchenschüssel
3. Reststück Tomaten-Schlauch-Vlies mit einem Stück Draht auf einer Seite verschlossen
Werkzeug
1. Akkubohrer mit 6 mm Bohrer
2. Schere
Anleitung
So bin ich vorgegangen.
1. In der alten Küchenschüssel, die schon einen Riss im Boden hatte, habe ich mit dem 6mm Bohrer viele Löcher gebohrt. Alternativ kann auch ein altes Küchensieb genommen werden – das spart das bohren. Wichtig ist, das diese in den Eimer passt und noch etwas Luft zum Rand hat.
2. Dann habe ich die Schüssel in den Eimer gestellt und seitlich, oberhalb der Schüssel, ein Loch in den Eimer geschnitten. Alles was unter dem Loch ist, ist jezt unser Wasservorrat. Das Loch dient zum Nachfüllen von Wasser und als Überlauf, damit nicht der ganze Eimer unter Wasser steht.
3. Das Reststück des Tomaten-Schlauch-Vlies habe ich dann mit der verschlossenen Seite nach unten in den Eimer gehängt und oben um den Topfrand gelegt.
4. Loch in den Deckel schneiden
Bepflanzen
Der Wasservorratstopf ist fertig – jetzt geht es ans bepflanzen.
Etwas Lavasplit unten verteilt,
mit Pop Up Erde aufgefüllt,
Deckel drauf und dann durch das Loch mit einer Pflanze bepflanzt.
Fertig 🙂
Anmerkungen
In diesem „Topf“ wächst jetzt eine der Rocotos aus dem Beitrag Wie oft ist Umtopfen von Chili Pflanzen nötig/sinnvoll. Die Rocotos sind immer sehr hungrig und durstig, deswegen hoffe ich das der Wasservorrat einige Vorteile bringen wird.
Mit dem Deckel soll auch Beikräutern keine Chance geboten und die Wasserverdunstung eingeschränkt werden. Allerdings können dadurch aber keine Pflanzen mit zu ausgeprägten Wurzeln eingepflanzt werden. Alternativ kann man auch Eimer ohne Deckel nehmen, die Oberfläche mit einem Stück Kunststoff abdecken und für die Bepflanzung ein Kreuz einschneiden.
Wenn einer von euch Verbesserungsvorschläge / Ideen hat, immer gerne her damit. Ich habe nämlich noch eine ganze Ladung Eimer hier stehen. 🙂
4 Kommentare
Eine sehr hilfreiche Idee für den langen Sommerurlaub! So müssen nicht unbedingt immer die Nachbarn ran 🙂 Ich bin gespannt, wie es funktionieren wird. Liebe Grüße, Anna von „Mach mal“
Super tolles Konzept, habe mir heute den ganzen Tag den Kopf darüber zerbrochen, wie man das noch anders machen könnte und mir geht eine Frage nicht aus dem Kopf:
Wenn die Pflanze nun ihre Wurzeln weiter in Richtung Wasser Streckt und sich bis ins Lavasplit gräbt, haben wir dann nicht ein ähnliches Problem wie bei Staunässe, da die Wurzeln dann faulen könnten, bzw. die Chilis dann „nasse Füße“ bekommen? Oder verhindert Lavasplit das durchwurzeln etwa? Wäre es nicht besser demnach noch eine weitere Schicht Vlies zwischen Granulat und dem Pflanzsubstrat einzufügen oder würde das den Karpillareffekt verhindern bzw. schwächen?
Gute Frage 🙂
Solange der Wurzelballen im Substrat steht und nicht im Wasser, sollte der Chili nichts passieren. Durch die Bodenlöcher gehen eigentlich nur die Feinwurzeln, die sich nach dem hydroponischen Prinzip mit Wasser versorgen. Allerdings kann das Wasser mit Nährstoffen versetzt werden, damit die Pflanze gut versorgt ist.