Romberg, Foto: pixabay

Petras Gartenkolumne: White Christmas?

von Petra
Dem White-Christmas-Prinzip zufolge, gibt es auch 2013 wieder grüne Weihnachten. Aber wie sieht das denn aus?

Dem White-Christmas-Prinzip zufolge, gibt es auch 2013 wieder grüne Weihnachten. Aber wie sieht das denn aus?

 

In Korvatunturi, der Heimat des Weihnachtsmannes, schrauben die Weihnachtswichtel gerade die ausklappbaren Räder neben die Schlittenkufen. Denn die Kachelmänner prophezeihen uns wieder eines jener Weihnachtsfeste, in denen das White-Christmas-Prinzip ins Negative gekehrt ist.

Das WC-Prinzip, wie ich es der Einfachheit halber nennen will, lehnt sich ans Pareto-Prinzip an, nach dem 80 % der Ergebnisse in 20% der gesamten Projektzeit erzielt werden. In der restlichen Zeit wird herumgetrödelt.

Beim WC-Prinzip liegen also 80 % der Schneemassen bei 20 % aller deutschen Weihnachtsfeste herum. Die restlichen Jahre sind weihnachts-schnee-technisch gesehen also ein Griff ins Klo.

Das bietet aber echte Chancen für Gärtner!

  • Ich erfreue mich an Dezember-Rosenblüten neben dem Hauseingang
  • Ich habe die Chance, die letzten Weintrauben zu ernten (80 % der Trauben wurden von 20 % aller Vögel allerdings schon weggefressen)
  • Ich könnte jetzt noch 20 % des Rasens mähen und 80 % zubetonieren, solange die Außentemperatur weiterhin über 5 Grad Celsius liegt
  • Ich könnte in vier mal 20 Minuten die vier mal 80 geschenkten Blumenzwiebeln einbuddeln, die seit Wochen vorwurfsvoll im Weg herumliegen

Wirklich, ich könnte sie jetzt noch stecken, mitten im Dezember – wenn ich denn im Garten Platz dafür hätte. Aber ich habe ja den einzig möglichen Platz zubetoniert. Schließlich braucht der Weihnachtsmann eine anständige Landebahn. Wenn ich nicht betoniere und stattdessen die Erde jetzt nochmal aufwühle, bleibt der Rentierschlitten am Ende mit den Ausklapprädern im Dezembermatsch stecken. Nicht auszudenken, wenn der Weihnachtsmann nicht zu den anderen Kindern käme!

Obwohl …

80 % der Geschenke im Sack, könnten 20 % von uns sicher gut gebrauchen. Aber wie ich mein Glück kenne, bekäme ich eine weitere Kiste mit Blumenzwiebeln, die ursprünglich an eine Gärtnerin auf der Südhalbkugel adressiert war. Und bei den Australiern trifft das WC-Prinzip ja ohnehin nicht zu. Außer bei Christmas in July, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal auch nicht erzählt werden.

In diesem Sinne wünsche ich allen Romberg-Lesern 80 % Last Christmas, 20 % White Christmas und 100 % Merry Christmas!

© Petra A. Bauer, Dezember 2013

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Petra A. Bauer ist nicht nur Krimi- und Kinderbuchautorin, Bloggerin und Kolumnistin, sondern auch seit ihrer Kindheit ein Fan von allem was grünt und blüht.

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