Petras Gartenkolumne: Jahresrückblick 2017

von Petra

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Mit Jahresrückblicken ist das ja so eine Sache. Die Retrospektiven im Fernsehen kommen von Jahr zu Jahr früher, weil jeder Sender der Erste sein will, der die Jahreshighlights präsentiert. Und dann passiert plötzlich noch etwas von größerem Ausmaß (ich denke dann immer an den Tsunami vom 26.12.2004) und das kommt dann in keinem Rückblick vor.

Nun ist der Rückblick in einem Gartenjahr vielleicht nicht ganz so dramatisch, und das Jahr 2017 währt auch nur noch elf Tage (Zehn Tage nur noch?! Zu Hülf! Ich habe noch so viel zu tun!). Aber es könnte beispielsweise noch unser Eschen-Ahorn (Acer negundo) aufs Haus fallen, der auf unserer Grundstücksgrenze steht. Keine Ahnung, was unser Nachbar für üble Unkrautvernichter auf seine Auffahrt kippt, auf jeden Fall ist der Baum an dieser Seite vollkommen tot. Ein Waschbär, der seit Monaten die Rinde abschält, gibt dem armen Baum offensichtlich gerade den Rest. Jedenfalls hat eine Gartenbaufirma ein Gutachten dazu erstellt, dass es beim nächsten Sturm gefährlich werden könnte. Das wird es dann wohl gewesen sein mit unserem Freund, dem Baum. Ich weiß nicht, wie ich das der Zweijährigen beibringen soll, die Bäume liebt, seit sie gucken kann. Schon bei der Baumfällung gegenüber war sie sehr traurig und empört.

Aber ich wollte ja einen Rückblick schreiben!

Dazu habe ich gestern Abend mein Gartenblog durchwühlt und festgestellt, dass es in 2017 nicht gar so viele Einträge gab. Und ich dokumentiere wirklich alle Gartenveränderungen im Blog. Sogar der Austausch der Brücke über unseren Bachlauf hat schon 2016 stattgefunden und nicht erst 2017, wie ich ursprünglich dachte.

Im Januar hatten wir angefangen, über einen Wintergarten nachzudenken. Leider erklärte uns die auserwählte Firma, dass sich dieses Projekt dann doch nicht so realisieren lässt, wie wir uns das vorstellten. Und irgendwie war das Projekt damit vom Tisch. Stattdessen kümmerte ich mich verstärkt um meine Zimmerpflanzen und legte endlich einen @bauerngartenfee-Instagram-Account an.

In der nächsten Zeit tat sich nicht viel im Garten, außer, dass ich mich ein wenig um mein Kräuter- und Gemüsebeet kümmerte, das sich in Sichtweite des Küchenfensters befand. Die morsche Holzterrasse mitsamt der Überdachung wurde auch langsam gefährlich.  Und die drei nach unten führenden Treppenstufen taten ein übriges, damit erst gar keine Lust aufkam, nach draußen zu gehen. Mein Sohn besserte sein Taschengeld ab und zu mit Rasenmähen auf, obwohl dieses moosige Dings den Namen eigentlich nicht verdiente.

Den Sommerurlaub verbrachten wir bei gleichbleibenden 40°C in der Toskana und ließen den Garten Garten sein. Unser Ferienhaus verfügte nicht nur über einen riesigen Pool, sondern auch über wunderschöne Dipladenien, die es mir sofort angetan hatten (Bild unten links).

Wieder zu Hause, entdeckte ich genau solche Dipladenien im Gartencenter. Fortan umrahmten zwei Exemplare unseren Hauseingang. Allerdings machte ich mir damals schon Sorgen um die Überwinterung. Denn für die tropischen Gewächse reicht auch ein Winterschutz für den Topf nicht aus.

Dipladenien in der Toskana und in Berlin

Dipladenien in der Toskana und in Berlin

Nach dem Urlaub war endgültig klar, dass wir den Zustand unserer Terrasse nicht länger hinnehmen wollten. Ganz nach dem Motto #machwasdraus sollte wenigstens eine höher gelegte Terrasse mit Veranda her, wenn das mit dem Wintergarten schon nicht klappen würde.  Eine Holzveranda, wie man sie oft an schwedischen Häusern sieht oder am Haus der Gilmore Girls…

Vorsichtshalber fing ich schon mal an, die Pflanzen rund um die Terrasse auszubuddeln und zu versetzen.

Ende September schlugen wir beim Gartenplaner unseres Vertrauens auf und bekamen ein sehr schönes Angebot:

Kein Wintergarten? Dann vielleicht eine Veranda?

Kein Wintergarten? Dann vielleicht eine Veranda?

Wir wollten den Vertrag unterschreiben, als ich es nicht lassen konnte und das Wort „Wintergarten“ in die Runde warf. Und da war plötzlich alles kein Problem mehr. In Windeseile wurden sämtliche Pläne umgeworfen und plötzlich sprachen alle von einer Familienweihnachtsfeier unter Glas.

Ansonsten verbrachten wir den Herbst damit, Bäumen beim Umfallen zuzugucken.

Die nächsten Wochen waren vom bangen Blick auf den Wetterbericht bestimmt, aber die Sorgen um krasse Minustemperaturen waren unbegründet. Am 1. Dezember rumpelte der Bagger durch unseren Garten, eine Woche später war ein Teil des Gartens rd. 80 cm hoch angehoben und am 13. Dezember stand das Gartenzimmer fix und fertig da.

Vom zerwühlten Acker zum Wintergarten in zwei Wochen.

Vom zerwühlten Acker zum Wintergarten in zwei Wochen.

Alle Beteiligten haben wirklich ihr Bestes gegeben, um den Aufbau noch vor Weihnachten zu realisieren. Einzig der Holzboden fehlt doch noch – das gab der Terminplan dann nicht mehr her. Der Elektriker mit Strom für die Heizung wird für morgen erwartet. Falls er nicht kommt, gäbe das noch etwas Rückblickwürdiges, denn momentan sind nur 6°C im Glashaus. Offenbar genug für die Dipladenien aber nicht für weihnachtsseliges Volk und schon gar nicht für das aufzutischende Essen. Aber ich bin guter Dinge. Und habe bereits Dekokram auf den krümeligen Betonboden geräumt.

Dieser Jahresrückblick war ziemlich herbstlastig. Aber so ist das nunmal, wenn sich ewig nichts tut, und plötzlich alles holterdipolter geht. Dafür weiß ich jetzt schon, was im nächsten Jahr ansteht: Im Januar kommt der Holzfußboden, und im Frühjahr wird eine kleine Terrasse vor das Glashaus gebaut, sowie ein Weg und zwei große Beete. Der restliche Garten wird dann nach und nach renoviert.

Und wie sah euer Gartenjahr aus?

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1 Kommentar

Julia von "Mach mal" 21.12.2017 - 15:39

Liebe Petra,

#machwasdraus ist mal ein Hashtag ganz nach unserem Geschmack! 🙂 Und Wintergärten sowieso. Wir hoffen, dass es im neuen Jahr schnell mit dem Holzboden voran geht und du viele schöne Stunden dort verbringen wirst.

Liebe Grüße, Julia von „Mach mal“

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