Orchideen, Foto: pixabay

Orchideenpflege: Ihr fragt, ich antworte Volume #9

von Jessica

Der Herbst ist da und mit ihm wird es frisch und – je nach Perspektive – (un)gemütlich. Passend zu dieser Jahreszeit habe ich eine Leserfrage heraus gepickt, die sicher für viele Orchideenfreunde interessant ist. Deshalb beantworte ich sie in Teil neun meiner Orchideenpflege-Reihe gerne ausführlich in einem eigenen Beitrag.

Olaf S. fragt: Ich habe in diesem Frühjahr eine regelrechte Sammelleidenschaft für Orchideen entwickelt. Jetzt frage ich mich aber, ob ich im Herbst und Winter überhaupt noch Orchideen einkaufen kann. Ist es nicht viel zu kühl und der Transport daher zu gefährlich?

Lieber Olaf,

vielen Dank für deine Nachricht und die interessante Frage. Es ist toll, dass du dir trotz aller Leidenschaft vor dem Orchideenkauf Gedanken machst. Denn es ist in der Tat nicht ohne, eine Orchidee bei Regen und Sturm unversehrt nachhause zu bekommen.

Oft sehe ich Menschen, die blühende Orchideen auch bei Kälte nur in dünne Folie verpackt mit sich herum tragen. Ich bin dann immer versucht, etwas zu sagen. Denn gerade blühende Orchideen mit noch nicht geöffneten Knospen sind sehr empfindlich gegenüber Kälte und Zugluft. Da reicht schon ein längerer Aufenthalt im Freien und sie werfen innerhalb kürzeste Zeit ihre Blätter und Knospen ab.

Die Folie, in der viele Orchideen verkauft werden, bietet vor allem im Herbst und Winter keinen ausreichenden Schutz gegen Kälte und Wind. Daher die Orchidee für den Transport unbedingt besser verpacken, zum Beispiel in mehrere Lagen Packpapier. Foto: J. Klepgen

Orchideen gegen Kälte mehrlagig einhüllen

Deshalb solltest du gerade jetzt im Herbst und besonders später im Winter darauf achten, die Orchideen gut zu verpacken, bevor du sie transportierst. Ideal sind mehrere Lagen Packpapier, die du vorsichtig um die Orchidee wickelst. Auch wenn du die Blüten lieber gar nicht berühren möchtest ist es besser, sie vorsichtig und möglichst komplett in das Papier einzuhüllen.

So sind sie gut und sicher verpackt und ihnen kann der Weg zum Auto, die Autofahrt oder auch der Spaziergang nachhause deutlich weniger anhaben als ohne warme Hülle. Natürlich solltest du den Aufenthalt im freien trotzdem so zügig wie möglich beenden. Denn die meisten Orchideen mögen es nun einmal warm und tolerieren Temperaturen unter 16°C nur kurzzeitig.

Damit die Orchidee auch zuhause noch lange so üppig weiter blüht, ist ein schneller und schonender Transport in guter Verpackung Pflicht. Foto: J. Klepgen

Orchideenhändler treffen spezielle Vorkehrungen

Wenn du deine Orchideen nicht nur vor Ort im Laden kaufst, sondern auch gerne bei einem der spezialisierten Orchideenhändler im Onlineshop bestellst, schau dir genau an, welche Angaben die Händler zum Versand bei Kälte machen.

Während einige Händler den Orchideen ab bestimmten Temperaturen Wärmekissen mit ins Paket legen versenden andere Händler bei unter X Grad Celsius gar nicht mehr. Du kannst deine Bestellung dann in der Regel trotzdem aufgeben. Die Pflanzen werden dann für dich so lange im Warmen kultiviert, bis die Witterung einen sorglosen Versand wieder zulässt.

Natürlich birgt auch der Versand mit Wärmekissen und Co. seine Tücken. Denn wenn der Paketdienst mal nicht pünktlich ist oder das Paket ungeplante Umwege macht helfen die Wärmekissen nach einer gewissen Zeit auch nichts mehr. Ihre Energie ist eben auch begrenzt. Wenn du also auf Nummer sicher gehen möchtest, bestellst du im Herbst und Winter nur in Ausnahmefällen.

Gut verpackt – wie hier in Zeitungspapier – kann die Orchidee auch einen längere Reise im Paket antreten. Foto: J. Klepgen

Kälte bedeutet nicht sofort ein K.O.

Bekommt deine Orchidee die Kälte doch einmal ungeplant zu spüren, heißt das natürlich noch lange nicht, dass sie daran eingeht. Bestenfalls passiert gar nichts. Wahrscheinlich ist, dass sie ihre Blüten und Knospen abwirft.

Es kann natürlich durch Kälte auch zu Kälteschäden an den Blättern und Wurzeln kommen. Sind diese allerdings nicht zu stark und großflächig ausgebildet besteht auch dann noch Hoffnung. Damit eine Orchidee an Kälte zugrunde geht, muss sie ihr wirklich schon eine Weile ungeschützt ausgesetzt sein.

Also nicht gleich das Schlimmste befürchten, wenn dir mal ein Malheur passiert.

Fazit: Orchideenkauf bei Kälte? Ja, aber mit Einschränkungen!

Deine Frage, ob du auch im Herbst und Winter noch deiner Sammelleidenschaft frönen und neue Exemplare dazukaufen kannst, kann ich also ganz klar mit ja beantworten. Allerdings ist das Einkaufen oder Bestellen von Orchideen in der kalten Jahreszeit mit den oben genannten Einschränkungen verbunden. Wenn dir das nichts ausmacht steht der Shoppingfreude nichts im Wege.

Ich wünsche dir und allen anderen Orchideenfans weiterhin viel Freude mit diesem tollen Hobby! Besucht mich auch gerne einmal auf meinem Orchideenfans Blog. Ich freue mich auf zahlreiche Kommentare und viele weitere spannende Fragen zur Orchideenpflege!

Eure Jessica

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