Romberg, Foto: pixabay

„Liebe geht durch den Magen“ – auch bei Biene und Co.

von Gosia

In diesem Jahr war leider sehr deutlich zu erkennen, dass die Insekten immer weniger werden. Das Wetter war für die Insektenwelt nicht optimal. Erst hatten wir Winter im April, dann Sommer im Mai, danach Herbst im Sommer. Die ersten Bienen und Schmetterlinge sind dieses Jahr sehr spät ausgeflogen.

Leider hat der Mensch keinen Einfluss auf das Wetter – aber er kann den Tieren ein bisschen helfen. Ein reich „gedeckter Tisch“ ist eine große Hilfe und lockt die eine oder andere Insektenart in den Garten.

Am besten fangen wir gleich im Frühjahr an, denn es ist wichtig, dass es genug Futterquellen für die ganze Saison gibt.
Bei gutem Wetter zeigen sich manchmal schon im März die ersten Hummeln, sobald die ersten Krokusse aufgehen. Sie fliegen auch gerne Lungenkraut, Löwenzahn und Kleeblüten an. Die Letzteren sind nicht gerade beliebt bei den Hobbygärtnern und Gartenbesitzern, aber die fliegenden Insekten lieben diese Blüten! Also bitte liebe Gärtner, lasst ein paar Löwenzahnblüten blühen.

DSC_5452

Krokus

Löwenzahn

Löwenzahn

Im Frühling sind Fingerhut, Salbei und auch Schnittlauchblüten sehr beliebt. Ich lasse meinen Schnittlauch immer zu Ende blühen. Im Gemüsebeet machen sich die Ringelblumen, Kamille und Borretsch breit. Zwischen den Kartoffelpflanzen stören sie gar nicht. An einem so reichhaltig „gedeckten Tisch“ zeigen sich dann auch viele verschiedene Arten von wilden Bienen und Wespen, Hummeln und Schmetterlingen.

DSC_0947

Ysop

Borretsch

Borretsch

Im Laufe des Sommers blühen sehr viele Sträucher und Blumen, die verschiedene Insekten anziehen. Es sind meistens heimische Pflanzen, von denen manche mittlerweile aus den Gärten vertrieben und durch fremde Arten ersetzt wurden. Leider ist es meist so, dass das, was für die Menschen attraktiv ist, von der Insektenwelt gar nicht angerührt wird. Dies hat zur Folge dass die Tiere, obwohl sie in einem Blumenmeer leben, einfach verhungern. Beispielhaft ist hier die Forsythie. Es gibt keine einheimische Insektenart die auf die Forsythie fliegt.

Ich habe im Garten zwei einheimische Pflanzen, die so gut wie unbekannt sind. Es sind der echte Alant und der Ysop, auch Bienenkraut genannt. Ein Sommerflieder ist nichts dagegen. Bei gutem Wetter werden sie regelrecht okkupiert. Und es wird geschlemmt! Eine einfache Stockrose ist auch sehr begehrt, so wie Brombeerblüten!

Alant

Alant

Brombeere

Brombeere

Was viele nicht wissen, Gurkenblüten sind auch sehr beliebt. Aber da die meisten ihre Gurken in  Gewächshäusern kultivieren, sehen sie es gar nicht. Ich habe Landgurken und vor lauter Bienen komme ich fast gar nicht an meine Gurken 😉

Sehr gut sind auch Astilben. Es gibt welche die blühen im Spätfrühling, andere jetzt im August. Alle sind sehr gute Futterpflanzen. Auch die Japanischen Anemonen sind echte Insektenmagnete.

Es gibt Insekten, die sich von Obstsaft ernähren. Überreife Pflaumen sind eine Delikatesse für Wespen und Bienen.

Der Herbst ist die Zeit für Astern, Goldrute und Fette Henne. Sie blühen bei gutem Wetter oft bis November und sind meistens die letzte Futterquelle vor der Winterpause. Sind all diese Pflanzen vorhanden, sollte die Nahrung dann für die Überwinterung reichen. Und dann kommt ja wieder der Frühling! 🙂

Also lieber Leser, pflanzt mehr einheimische Blumen. Die besten Pflanzen haben in den meisten Fällen die Gartennachbarn. Und wer Angst hat gestochen zu werden, den kann ich beruhigen. Denn wenn Insekten am Fressen sind, haben sie keine Zeit uns zu stechen. 😉

Hier noch ein Speiseplan für Schmetterlinge: http://kleingaertnerin.de/tipps.html#Schmetterlinge

Das könnte dir auch gefallen:

Hinterlasse einen Kommentar