„Wer einen Fehler macht und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten“ Zitat von Konfuzius
Es wird Herbst und es wird Zeit mal darüber nachzudenken, was im Garten und auf dem Balkon schief gelaufen ist und was man nächstes Jahr besser machen kann.
Projekt Balkonbegrünung/- beschattung
Gute Idee wenn man einen Südbalkon hat, denn es könnte wirklich heiß werden… wurde es bei mir aber nicht.
Was lief falsch:
- Die Sonne steht teilweise so hoch, dass nur abends einige Strahlen direkt auf den Balkon scheinen.
- Billige Blumenerde sollte man einfach nicht kaufen, weil die Pflanzen darin so oder so herummickern.
- Wusstet ihr dass es auch im 5. Stock Schnecken gibt die Tagetes abfressen…?
- Ich habe viel zu viele Pflanzen und da diese nicht gerade kleinwüchsig sind, nehmen sie anderen komplett das Licht weg.
- Auf dem Balkon herrscht „Windstille“ – optimales Klima für Spinnmilben. 🙁
Mein Tipp für nächstes Jahr:
Beschattungen nur im vorderen Teil des Balkons durchführen. Ich habe komplett unterschätzt, dass die Pflanzen im hinteren Bereich vielleicht doch nicht genügend Licht bekommen. Die Wicken waren alle vergeilt (Etoilement/Vergeilung) und dadurch ein willkommenes Fressen für Spinnmilben. Ich hatte auf dem Balkon allgemein etwas Probleme mit den Biestern, bis ich die Pflanzen alle in Untersetzer gestellt und damit die Luftfeuchtigkeit etwas erhöht hatte. Es gab kurz einen Befall mit Blattläusen, aber die hat sich ziemlich schnell von alleine erledigt. Fleißige Marienkäfer haben den Weg auf meinen Balkon gefunden.
Gute Blumenerde ist das A und O. Ich habe nicht viel überlegt und mal wieder einfach eine billige Erde gekauft… Die war Trauermücken verseucht und die Pflanzen haben sich darin nicht wohl gefühlt. Also: lieber etwas mehr investieren. 😉
Wildblumenwiese anlegen, aber bitte nicht auf der Westseite!
Wir haben eine kleine Wildblumenwiese unter dem Küchenfenster ausgesät und im Frühjahr sah es auch noch so aus, als wenn dort genügend Sonne ankommt… Was wir nicht bedachten: im Sommer sind die Bäume voll belaubt und wenn an einer Westseite nur spät abends noch einige Sonnenstrahlen ankommen, dann ist das für eine sonnige Wildblumenwiese einfach nicht genug. Wir planen jetzt für nächstes Jahr um und legen ein Schattenbeet mit Funkien, Farnen und anderem an. Da dort der Boden ziemlich trocken ist, wird das auch noch eine Herausforderung (von der ich natürlich berichten werde) 😉
Blumenwiese im Balkonkasten
… auch mit den Balkonkästen hat es nicht so geklappt wie ich mir das dachte. Ich habe nicht nur – mal wieder – einfach zu viele Pflanzen in meinem Balkonkasten ausgesät, so dass ich sie pikieren musste; ich hatte auch s.o. billige Blumenerde benutzt die kaum Wasser speicherte. Die Pflanzen wuchsen zwar sehr gut, aber ich musste teilweise mehrmals täglich gießen. Die Kästen sind außerhalb des Balkons befestigt und haben innenseitige Abflusslöcher, damit das überschüssige Wasser möglichst auf meinem Balkon ablaufen kann. Leider hat das zweimal nicht geklappt und ich hatte meine unter mir wohnende Nachbarin vor der Tür stehen, deren Markise Wasserflecken abbekommen hat.
Tipp für Balkonkästen:
Keine Ahnung wie man das Problem mit dem Wässern der „Unter-mir-Wohnerin-und-deren-Markise“ lösen kann. Ich habe meine Bauerngartenblümchen einfach in den Schrebergarten gepflanzt und mir dadurch das Gießen und Bewässern der Markise erspart. Wie macht ihr das mit euren Kästen?
Apropos Schrebergarten
Die Artischocken wachsen nur an einer Stelle im Garten, der Dill nicht da wo ich ihn ausgesät habe, die Karamelbeere wächst an mehreren Stellen gleichmäßig ungleichmäßig und ich bin gespannt ob sie den Winter überlebt. Die beiden Zuccinis wachsen definitiv unterschiedlich, da eine etwas sonniger steht als die andere, die Gurken sind gut gestartet, dann aber im Wachstum komplett eingefroren und mein Weinrückschnitt nach der Blüte war – laut Internet: radikal – aber erfolgreich.
Dieses Gartenjahr haben wir nur einige Umgestaltungen, Rupfungen, Zupfungen und Rückschnitte durchgeführt. Wir haben einige Hochbeete angelegt und der „Acker“ durfte begrünen wie er wollte. Der wilde Rucola hat sich da besonders wohl gefühlt und ich habe ihn wieder aussamen lassen.
Die Kapuzinerkresse hat sich als unverwüstlich und ständig wiederwachsend herausgestellt, den Kompost haben wir jetzt schon 3 Mal aussortiert und umgeschichtet, weil der einfach nicht rottet und man diese Erde mit den ganzen „Kulturbegleitkräutersamen“ nicht ausbringen kann. Für nächstes Jahr werden wir ihn umfunktionieren in einen Thermokomposter.
Mein Tipp für „Grüne Daumen“
Am besten kann man testen wie der Garten „tickt“ indem man einige Testpflanzen sät. Ich habe dieses Jahr an vier Stellen im Garten einjährige Bauerngarten-Blumen ausgesät und das Ergebnis war wirklich erstaunlich. An einer Stelle sind sie komplett eingegangen, in einem Blumenkübel mickerten sie vor sich hin (ich vermute mal aufgrund von Wassermangel), am Kompost erreichten sie knapp die 1,50 m und auf dem „Acker“ wuchsen sie mit der Sonnenblume um die Wette (über 1,80 m).
Die Natur macht was sie will und wenn Pflanzen nicht so wachsen wie sie sollten, dann liegt das meistens am Standort. Manchmal hilft es schon, wenn man etwas ändert und/oder die optimalen Bedingungen schafft. Ich weiß jetzt was für ein Mikroklima auf meinem Balkon herrscht und werde nur noch Pflanzen im vorderen Bereich in Untersetzern aufstellen. Nach hinten stelle ich meine Bank – ich brauch nämlich nicht so viel Licht und wachsen will ich auch nicht mehr. Und im Garten wird es nächstes Jahr spannend. Die fruchtbaren Ecken haben wir schon gefunden und das Projekt: Gärtnern auf Strohballen ist in Planung.
Buchtipp:
Ich hatte einige Zeit das Vergnügen mit dem jungen Mann, der dieses Buch geschrieben hat zusammen in einer Redaktion zu arbeiten. Sein Fachwissen ist enorm und das Buch ist anders als andere Gartenbücher. Es ist mehr eine Geschichte, wie er gelernt hat auf seinen Garten zu hören und wie er so zu einem „erfolgreichen“ Grünen Daumen kam. Lesen lohnt sich 😉 ISBN 978-370402389-6
2 Kommentare
Ja, so läuft das manchmal leider. Man kann in der Natur nicht alles planen – die macht, was sie will. Aber wenigstens draus lernen kann man und das ist doch mal etwas 🙂 Liebe Grüße, Kathreen von „Mach mal“
Guten Morgen! Oh ja, es ist auch immer wieder spannend, wenn man in den Foren oder Gruppen mitbekommt, dass einige immer noch glauben ihren Willen der Natur aufzwingen zu können und sich dann wundern, wenn sie kranke oder befallene Pflanzen bekommen. Grüne Daumen kann man nicht erzwingen. LG Mel