Was hat jetzt eine Suchmaschine in einem Gartenblog zu suchen? Ganz einfach: Wer sich für alles, was grünt und blüht interessiert, dem gefällt bestimmt auch die Idee der „grünen“ Suchmaschine Ecosia. Denn sie verspricht, den Großteil ihrer Werbeeinnahmen dafür zu spenden, dass neue Bäume gepflanzt werden. Auch wenn eigentlich Google schon längst zum Synonym für die Internetsuche geworden ist, kann man ja trotzdem mal einen Blick über den Tellerrand wagen – vor allem, wenn man damit Gutes bewirken kann. Aber finde ich dort auch alles und wie funktioniert es genau?
Wie andere Suchmaschinen auch, zeigt Ecosia ebenfalls Werbeanzeigen neben den Suchergebnissen an. Microsoft User kennen bestimmt die Suchmaschine Bing, also die mit den tollen Tier- und Landschaftsfotos, von der man alleine deshalb kaum Abstand nehmen will. Sie ist Partner von Ecosia. Das heißt, die Anzeigen wie auch die Suchergebnisse werden von Bing übermittelt. Ecosia verdient also für Klicks auf die Werbung. Das Besondere an Ecosia ist, dass das Unternehmen mindestens 80 Prozent des Gewinns aus den Werbeeinnahmen für Aufforstungsprojekte weltweit investiert. Selber pflanzt Ecosia also keine Bäume, unterstützt aber den Erhalt unserer weltweit effizientesten CO2-Filter.
Alleine dieses Engagement für die Umwelt könnte eventuell auch dazu führen, dass Unternehmen aus der grünen Branche ganz bewusst auf Ecosia Werbung machen und ihren Kunden und Partnern dies auch mitteilen. Denn wie heißt es so schön: Tue Gutes und rede darüber!
Aktuell finanziert Ecosia Pflanzprojekte in Burkina Faso, Indonesien, Madagaskar und Peru. Dabei sollen die Gemeinden bei der Ernährung unterstützt, der Artenreichtum erhalten und Steppen wieder in fruchtbare Wälder verwandelt werden. Das Engagement von Ecosia ist also nicht nur ökologisch wertvoll, sondern wirkt sich zudem noch sozial, ökonomisch und politisch nachhaltig aus.
Um sowohl die gesamten wie einzelnen Nutzer zu motivieren, gibt Ecosia auf seiner Start-Suchseite die Anzahl der bereits gepflanzten Bäume an, und wie viele durch die eigene Suche gepflanzt worden sein sollen. Soweit die Theorie. Ich nutzte die Suchmaschine auch. Wenn ich aber ganz ehrlich bin, klicke ich doch eher selten auf Werbeanzeigen. Trotzdem zeigt mir Ecosia an, wie viel Bäume durch meine Suchaktivitäten bereits gepflanzt worden sein sollen. Okay, vielleicht gibt es ja auch ein Erlösmodell Click-per-View? Das heißt ich brauche gar nicht auf die Anzeige zu klicken, sondern es reicht, wenn diese mir angezeigt wird. Auf jeden Fall finde ich das Engagement gut!
Laut den Unternehmensangaben haben bereits mehrere Millionen Nutzer Ecosia zu ihrer Standard-Suchmaschine gemacht. Dank dieser Nutzerzahl soll ungefähr alle zwei Sekunden ein neuer Baum gepflanzt werden. Wieviel mehr Bäume ließen sich aufforsten, wenn die Nutzerzahlen um ein vielfaches steigen würden? Wer also künftig mal etwas im World Wide Web sucht, sollte www.ecosia.org durchaus mal ausprobieren! Schließlich ist es ein sehr beruhigendes Gefühl zu wissen, dass durch das eigene alltägliche Tun etwas Gutes bewirkt werden kann.