Im Januar ruht der Garten, denn es gibt nur wenige Arbeiten zu erledigen. Hier kommt meine To Do Liste für den winterlichen Monat.
Obstbäume freuen sich über einen Rückschnitt
Bei günstigem Wetter, trocken und über null Grad, können die Obstbäume geschnitten werden. Bis auf die Sauerkirsche können jetzt alle Obstbäume und Sträucher einen Winterschnitt bekommen. Bisher galt die Regel, dass Baumwunden, die größer als ca. 10 cm sind, mit einem speziellen Wundschutzmittel versiegelt werden. Dies hat sich jedoch überholt, denn Biologen haben herausgefunden, dass die Wundsalben anstatt vor Krankheiten zu schützen das Gegenteil bewirken. Wichtig ist dabei ein sauberer Schnitt ohne ausgefranste Stellen. Es wird stets mit scharfen, sauberen Werkzeugen gearbeitet.
Gehölze und Dächer von ihren pudrig weißen Lasten befreien
Sollte es geschneit haben, müssen die Sträucher vom Schnee befreit werden, sonst können sie unter der Last nachgeben. Auch sollte schneebedeckter Rasen nicht betreten werden, um die empfindlichen Halme nicht zu verletzen. Spätestens im Frühjahr folgt sonst die böse Überraschung, weil der Rasen stellenweise nicht mehr nachwächst.
Nicht zu vergessen: Gewächshäuser. Damit der Schnee nicht durch die Scheiben bricht, sollten ihre Dächer abgefegt werden.
Hungrige Vögel unterstützen
Damit Vögel im Winter nicht zu kurz kommen, kannst du ihnen in deinem Garten Futter anbieten. Der NABU bietet auf seiner Website sehr gute Tipps für die Winterfütterung.
Ich füttere ganzjährig, aber im Winter besonders viel mit Fettfutter und verschiedenen Mischungen. So schaffen sie es gut über den Winter.
Nach der Gartensaison ist vor der Gartensaison – Keimproben für Saatgut
Wer Saatgut aus den Vorjahren hat und nicht sicher ist, ob es noch keimfähig ist, kann jetzt eine Keimprobe machen.
Dazu benötigst du:
- Saatgut
- Schälchen oder Glasdeckel
- Küchen-, Toilettenpapier oder Papiertaschentuch
- Klarsichtfolie
So einfach geht es:
- In eine flache Schale wird doppelt befeuchtetes Küchenpapier gelegt.
- Darauf etwa 10-20 Samen verteilen.
- Das Schälchen anschließend mit Folie abdecken.
- Die Platzierung der Schalen hängt vom Saattyp ab: Lichtkeimer kommen auf das Fensterbrett, Dunkelkeimer z.B. in die Abstellkammer.
- Das Papier stets feucht halten, es darf nicht austrocknen. Manche Saat braucht wenige Tage, andere deutlich länger.
- Wenn die Saat gekeimt ist, wird gezählt. Hier gilt die Formel: (Anzahl gekeimten Samen / Anzahl aller Samen) * 100 = Keimfähigkeit in %
Eine Keimfähigkeit unter 50% bringt keine gute Ernte, zwischen 50 – 70 % wird es schon besser und über 90% ist super!
Es hört sich nach viel Aufwand an, ist es aber nicht. Man spart nicht nur viel Geld, sondern wird auch häufiger überrascht – das meiste Saatgut ist viel länger haltbar, als es auf der Saat-Tüte steht! Beispiele: Basilikum, Rote Bete, Endivie u.v.a.
Meine Tipps für den Einkauf von gutem Saatgut: Achtet auf die Qualität. Auch die Herkunft ist wichtig. Ich kaufe meistens bei zertifizierten Bio-Saat Händlern oder beschaffe meine Saat über meine Freunde. Teilweise auch aus meinem eigenen Garten. Dafür eignen sich aber nur samenfeste Sorten, also keine F1 Hybriden.
Und zum Schluss…
Da es bald mit dem Vorziehen losgeht, muss ausreichend Aussaaterde, Anzuchttöpfe usw. gekauft werden. Paprika und Peperoni können schon bald ausgesät werden. Sie werden allerdings erst im Mai ausgepflanzt. Solange müssen sie in der Wärme bleiben. Bei den Tomaten sieht es ähnlich aus. Sie wachsen sehr schnell, deshalb man sollte man sich gut überlegen, wie viele Pflanzen man in der Wohnung auf der Fensterbank unterbringen kann. Ich hatte schon mal einen Tomaten-Dschungel in der Küche, weil ich das nicht berücksichtigt habe.
Die Vorfreude ist groß im Januar, es wird dies und das geplant und plötzlich ist es wieder April! Ich kann es schon jetzt nicht mehr erwarten.