Raum ist in der kleinsten Hütte – so beginnt ein Schiller-Zitat. Das gilt aber nicht nur für liebende Paare, sondern auch für Pflanzen. Denn auch auf kleinstem Raum lässt sich Gärtner- und Ernteglück realisieren. Balkon oder Terrasse und mitunter sogar eine Fensterbank reichen dazu völlig aus – vorausgesetzt, es werden die richtigen Pflanzen und Gefäße ausgewählt.
Vor allem auf Naschgemüse wie Radieschen, Pflücksalat, Snack-Gurken, Wildtomaten, Möhren Pariser Markt und anderes Zwerg-Gemüse, aber auch essbare Blüten sowie jede Menge aromatische Küchenkräuter lassen sich fast überall anbauen. Selbst auf saftiges Obst muss niemand aus Platzgründen verzichten. Monatserdbeeren gedeihen gut in der Hängeampel und für kleine Zwergobstbäume oder auch Sträucher wie etwa Heidelbeeren reicht ein Kübel. Wer möglichst platzsparend Gärtnern will oder muss hat dazu also viele Möglichkeiten. Ein paar davon hat Rieke in ihrem Upcycling-Beitrag erwähnt. Daneben gibt es noch einige weitere aber auch schöne neue Pflanzgefäße für das City Gardening.
Pflanzkästen
Wer es besonders stylisch mag, findet garantiert Gefallen am BoQube, der im Übrigen Anfang 2020 Nachwuchs bekommt. Dieser Anzucht- & Pflanzkasten passt optimal auf die Fensterbank, so dass sogar ganz ohne Balkon gegärtnert werden kann. Mehrere BoQubes lassen sich auch hübsch zum Minigarten gruppieren. Dieser kann mit einem automatischen Bewässerungssystem selbst im Urlaub gut versorgt werden. Oder man steckt eine umgedrehte PET-Flasche, versehen mit einem Bewässerungskegel, als Wasserspender in die Pflanzkästen.
Körbe oder Taschen
Bestens als Pflanzgefäße eigen sich auch ausgediente Umhängebeutel oder kostengünstige Mehrwegeinkaufstaschen. Wichtig ist dabei zu beachten, dass diese über eine gute Drainage, also einen Wasserabfluss, verfügen. Denn Staunässe mögen die meisten Pflanzen nicht. Einfach ein paar Löcher in den Beutel- oder Taschenboden schneiden. Für eine gute Drainage sollte in den unteren Bereich eine Schicht aus grobem Kies oder Blähton gefüllt werden. Darauf ein Vlies oder ein Stück Baumwollstoff legen. Alternativ füllt man das Granulat einfach in einen alten Stoffbeutel und knotet ihn gut zu. So wird ein Vermischen der Erde mit dem Granulat verhindert. Ein (alter) Korb aus Weide oder Rattan eignet sich ebenfalls prima als Pflanzkübel.
Paletten, Stangen oder Rohre
hochkant gestellt lassen sich Euro-Paletten mit ein paar Brettern schnell zum vertikalen Kräuterbeet umfunktionieren. Um ein Umkippen zu vermeiden, sollte ein stabiler Fuß an die Palette geschraubt werden. Dekorative Pflanzsäulen lassen sich leicht mit Blumentöpfen aus Ton bauen. Hier hat man zwei Möglichkeiten: Gleich große Tontöpfe werden auf einer Eisenstange so eingefädelt, dass wechselständig jeweils eine nach rechts und eine nach links hängt. Verschieden große Tontöpfe werden pyramidenförmig übereinander gestapelt. Auch Dachrinnen und Rohre können zu vertikalen Gärten zusammengebaut werden. Ein fertiges System ist zum Beispiel der i3-Garden.
Hängeampeln
Vor allem auf der Loggia kann man den Garten von der Decke baumeln lassen. Vorausgesetzt, es sind bereits Haken vorhanden oder dürfen angebracht werden. Denn die gute alte Hängeampel hat noch längst nicht ausgedient. Sie wird immer wieder neue aufgelegt – sogar auch für drinnen, wie etwa der Sky Planter von Greenbop. Besonders schön finde ich die mit Kokosmatten ausgelegten Pflanzkörbe. Darin bekommen die Wurzeln gut Luft und Staunässe ist auch kein Thema. Lediglich beim Gießen sollte man nicht direkt drunter stehen. Zudem lassen sie sich von oben und unten gleichzeitig bepflanzen. So kann zum Beispiel oben der Basilikum gedeihen, während unten heraus die Cherrytomaten sprießen.