Nun fängt die Brombeerzeit im Wald und in den Gärten an. Brombeeren gehören zur Familie der Rosengewächse und haben von daher auch keine Dornen, sondern aus botanischer Sicht Stacheln. Doch im Sprachgebrauch haben sich bei beiden Arten eben die „Dornen“ durchgesetzt. Auch in unserem Garten haben wir Brombeersträucher gepflanzt und eine Pflanze ist sogar wild aufgegangen und durfte bleiben. Kein Wunder, da der Wald ja auch nicht allzuweit entfernt ist. Leider hat die Wildform in unserem Garten noch keine Früchte. In Expertenkreisen heißt es nämlich oft, die dornenlosen Brombeersorten (also unsere gekauften) würden nicht so aromatische Früchte hervorbringen wie die Wildformen. Insofern wäre ein direkter Vergleich doch ganz spannend. In jedem Fall schön ist, dass Brombeeren als Containerware das ganze Jahr über gepflanzt werden können. Von daher macht es Sinn jetzt, da die Pflanzen Früchte tragen, diese zu probieren und auszusuchen, um sie dann in den eigenen Garten zu pflanzen. Dabei stellt sich sicherlich die Frage: Mit oder ohne Dornen? Pardon Stacheln? 😉
Volles Aroma
Bei der Antwort kommt es natürlich auf die persönlichen Vorlieben an, sowohl hinsichtlich des Geschmacks als auch des Standortes der Pflanzen. Wenn der Brombeerstrauch zum Beispiel als Grundstücksbegrenzung dienen soll, kann durchaus der Brombeerklassiker namens ‚Theodor Reimers‘ ganz sinnvoll sein. Er wird auch gern als biologischer Stacheldraht bezeichnet. In Sachen Geschmack besticht dieser Klassiker durch sein besonders kräftiges Aroma. Außerdem lassen sich damit zum Teil ungebetene Gäste fernhalten. Genau wie ‚Theodor Reimers‘ gehört auch die Sorte ‚Choctaw‘ zu den bedornten (oder heißt es bestachelten? 😉 ) und frühreifenden Sorten. Oder wie wäre es mit der mittelfrüh- bis mittelspätreifenden Brombeersorte Rubus fruticosa ‚Cheyenne‘? Sie soll ebenfalls gut im Geschmack sein und weiche, große Früchte hervorbringen. Ihre leichte Anfälligkeit gegenüber Frost lässt sich mit einem Winterschutz kompensieren. Doch ansonsten ist ‚Cheyenne‘ sehr robust.
Ohne Stacheln
Für alle die gerne auf die Stacheln verzichten wollen, gibt es ein paar Alternativen. Ob diese stachellosen Rubus fruticosa geschmacklich überzeugen, muss jeder für sich entscheiden. In unserem Garten wachsen zum Beispiel Brombeeren der Sorte ‚Oregon thornless‘. Als Meilenstein in der Brombeerzüchtung wird die dornenlose Sorte ‚Navaho‘ beschrieben. Beide Sorten sollen aufrecht wachsen. Aber zumindest unsere ‚Oregon thornless‘ Brombeersträucher scheinen manchmal nicht so recht zu wissen wo oben ist. Oder anders gesagt, sie brauchen durchaus eine Rankhilfe. Was aber kein Problem ist, denn so ein Rankgitter sieht ja generell ganz nett im Garten aus. Und was das Versprechen der langen Ranken angeht, da halten unsere Brombeerpflanzen ganz gut mit.
Nochmal zur Brombeersorte Rubus fruticosa ‚Navaho‘. Sie ist in unterschiedlichen Formen erhältlich. Während die großen, sehr festen und äußerst aromatischen Früchte der Original Navaho bis in den Oktober hinein geerntet werden können, bringt die Navaho ‚Summerlong‘ ab Mitte Juli bis Ende August ihre süßen Früchte hervor. Für die ungeduldigen Schleckermäuler ist die Navaho ‚Big&Early‘ ideal, welche auch als Säulen-Brombeere zu haben ist. Denn wie ihr Name schon verrät, hat sie besonders große Früchte, die bereits ab Juli gepflückt werden können. Ähnliche Erntezeiten haben die ebenfalls stachellosen Brombeersorten namens ‚Black Satin‘ und ‚Loch Ness‘. Damit die Früchte ihr besonderes Aroma entfalten können, ist generell ein sonniger Standort im Garten empfehlenswert.
Mein persönlicher Tipp
Wer sich über eine reiche Brombeerernte freuen kann und daraus Fruchtaufstrich einkochen will, sollte zu den Beeren zerdrückte Banane dazugeben. Eine solche Brombeerkonfitüre mit Banane schmeckt wirklich ganz lecker! Bin mal gespannt, ob unsere Ernte üppig genug dafür ausfällt.