Bald steht das Weihnachtsfest vor der Tür. Spätestens jetzt machen wir uns wieder Gedanken, was wir unseren Lieben bloß schenken könnten. Ich persönlich bekomme sehr gerne Pflanzen geschenkt und verschenke auch gerne Pflanzen – vorzugsweise Orchideen.
Auch zu Weihnachten könnt ihr mit einer schönen Orchidee als Geschenk punkten. Damit der oder die Beschenkte lange Freude an der Pflanze hat, gibt es allerdings besonders im Winter ein paar Dinge, die ihr beachten solltet, wenn ihr eine Orchidee verschenkt. Ich gebe euch in diesem Beitrag die wichtigsten Tipps zum Verschenken von Orchideen (nicht nur) in der kalten Jahreszeit.
Tipp 1 – Eine gesunde Orchidee kaufen
Das A und O beim Verschenken einer Orchidee sollte es sein, ein gesundes und vitales Exemplar auszuwählen und zu kaufen. Denn der oder die Beschenkte soll ja lange Freude an der Pflanze haben. Ausserdem möchte man keinen Seuchenherd verschenken, der Schädlinge oder Krankheiten überträgt. Prüft also vor dem Kauf genau, ob die Orchidee gesund aussieht:
- sehen die Blätter gleichmäßig aus, sind fest und grün und ohne Flecken, Löcher oder andere Auffälligkeiten?
- sind die Wurzeln fest und weder vertrocknet noch matschig?
- ist die Orchidee schädlingsfrei oder sind kleine Tierchen, Gespinste oder Ähnliches zu sehen?
Habt ihr auch nur den geringsten Zweifel daran, dass die Orchidee fit ist, dann lasst sie lieber im Laden stehen. Im Fachhandel, also in ausgewiesenen Orchideengärtnereien, ist die Wahrscheinlichkeit übrigens deutlich geringer, dass ihr eine kranke oder nicht fitte Pflanze erwischt. Wenn ihr die Möglichkeit habt, schaut also am besten dort nach eurem Orchideengeschenk.
Tipp 2 – Die richtige Orchideenart auswählen
Es gibt unzählige Orchideenarten und Kreuzungen. Und einige sind leichter zu pflegen als andere. Ihr solltet eure Wahl also davon abhängig machen, wem ihr die Orchidee schenken möchtet.
Ist der oder die Beschenkte schon ein wahrer Orchideen-Profi und mit den Kulturbedingungen bestens vertraut? Dann freut er oder sie sich bestimmt eher über eine ausgefallenere Orchidee. Oder wollt ihr einem Anfänger in Sachen Orchideen eine Freude machen? Dann solltet ihr auf pflegeleichte Orchideen zurück greifen, die für Anfänger geeignet sind.
Mit den allseits erhältlichen Phalaenopsis Hybriden macht man dann meistens nichts verkehrt. Allerdings sollte man dann eine eher ausgefallene Wahl treffen oder aber den Geschmack des Beschenkten genau treffen. Der eine mag es vielleicht eher schlicht und elegant mit weißen Blüten, der andere steht mehr auf die ausgefallenere, bunte Variante.
Tipp 3 – Die Orchidee beim Transport vor Wind und Kälte schützen
Ganz wichtig beim Orchideen verschenken, vor allem in der kalten Jahreszeit, ist der Transport vom Laden Nachhause und später zum Zielort. Generell sollte man die Orchidee erst so kurz wie möglich vor dem Verschenken kaufen, damit sie möglichst wenig Stress hat.
Beim Transport sollte sie vor Wind und Kälte geschützt sein. Die Orchidee also bitte nicht quasi „nackt“ ins Auto oder die Bahn tragen, sondern sie vorher gut mit Packpapier einpacken. In guten Orchideengärtnereien nimmt man euch diese Arbeit gerne ab und gibt euch die Pflanzen gut verpackt mit.
Vor allem blühende Orchideen nehmen einem auch kurze kalte und windige Momente schnell übel. Sie quittieren das Ganze damit, dass sie ihre Knospen abwerfen oder aber die Blüten deutlich schneller verblühen als notwendig. Das wäre gerade bei einer verschenkten Orchidee schade. Also lieber gut vorsorgen.
Auch an einem warmen Sommertag kann eine Orchidee übrigens Schaden nehmen. Die meisten Orchideen sind nämlich sehr empfindlich, was Wind und Zugluft angeht. Ausserdem besteht im Sommer die Gefahr von Sonnenbrand. Also, auch in der warmen Jahreszeit mit einer guten Verpackung vorsorgen.
Die Orchidee sollte dann Zuhause wieder ausgepackt werden, damit sie Licht bekommt. Es sei denn ihr verschenkt sie noch am selben Tag, dann könnt ihr sie auch verpackt lassen.
Tipp 4 – Lieber ein knospiges als ein voll blühendes Exemplar
Wenn man die vielen aufgeblühten im Laden oder der Gärtnerei sieht ist, man sicher versucht, ein möglichst voll aufgeblühtes Exemplar auszuwählen. Dabei sollte man aber bedenken, dass bei voll aufgeblühten Orchideen die ersten Blüten schon eine ganze Weile offen sind und bald verblühen werden.
Wenn man dem oder der Beschenkten also eine möglichst lange Freude an der Orchidee garantieren möchte, sollte man unbedingt ein Exemplar nehmen, bei dem die Knospen noch geschlossen oder nur wenige der Blüten schon aufgeblüht sind. So öffnen sich die Blüten nach und nach und die Zeit, in der die Orchidee blüht, verlängert sich immens.
Tipp 5 – Eine Pflegeanleitung mitgeben lassen
Viele Menschen schrecken vor Orchideen zurück, weil sie denken, dass sie schwer zu pflegen sind. Ist der oder die Beschenkte eher ein Neuling in Sachen Orchideen, sollte man deshalb unbedingt eine Pflegeanleitung beilegen (oder den Link zu den Pflegeanleitungen auf meinem Orchideenfans Blog ;-)).
In Orchideengärtnereien gibt es meist Pflegeanleitungen zum Mitnehmen oder aber günstige Heftchen käuflich zu erwerben. So wird das Geschenk zu einer runden Sache. Und wer weiß, vielleicht entdeckt der oder die Beschenkte durch die erste geschenkte Orchidee ja noch seine Leidenschaft für Orchideen. So war es jedenfalls bei mir vor vielen Jahren :-).
Ein Extra-Tipp zum Schluss: Auch wenn sie vielleicht auf den ersten Blick schick aussehen – von gefärbten und mit Glitzer besprühten Orchideen, wie sie gerade in der Vorweihnachtszeit gerne angeboten werden, solltet ihr besser die Finger lassen. Gefärbte Blüten blühen bei der nächsten Blüte schlicht weiß und Pflanzen mit Glitzer zu besprühen trägt nicht gerade zu einer langen Haltbarkeit bei. Zudem sind die so behandelten Orchideen meist deutlich überteuert. Also lieber die natürliche Schönheit bevorzugen, die gerade bei Orchideen schon so viel Vielfalt bietet, dass man keine künstlich gefärbten Orchideen braucht.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Tipps weiter helfen und wünsche euch nun viel Freude beim Orchideen verschenken – und geschenkt bekommen!