Wasser im Garten wirkt sowohl belebend als auch gleichzeitig entspannend. Selbst wer keinen großen Garten hat oder die Arbeit eines gewaltigen Erdaushubs scheut, braucht auf das nasse Vergnügen dennoch nicht zu verzichten. Denn einen Miniteich kann jeder selber anlegen und außerdem findet so ein Wassergarten im Kleinformat eigentlich überall noch ein Plätzchen – selbst auf dem Balkon oder der Terasse. Ein solches Projekt eignet sich auch ideal fürs Upcycling, denn viele ausrangierte Behältnisse aus dem Haushalt können als Teichbecken ein neues Leben bekommen.
Keine Brutstätte für Mückenlarven
Insbesondere bei einem Mini-Teich, denke ich selber, und der eine oder andere womöglich auch, an eine Brutstätte für Mückenlarven. Was ja irgendwie auch stimmt, denn die natürlichen Fressfeinde fehlen dort ja leider. Doch zum Glück gibt es Hilfe aus der Natur. Genauer gesagt ein Bakterium mit dem fast unaussprechlichen Namen Bacillus thuringiensis israelensis, kurz B.t.i.. Dieses Bakterium schadet weder den Wasserpflanzen noch Fischen, denn es tötet nur die Larven bestimmter Mückenarten. Es gibt Präparate im Handel, die dieses Bakterium enthalten, wie zum Beispiel Neudomück Stechmückenfrei von der Firma Neudorff.
Vielfalt an Gefäßen
Ob bei Besuchen im Gartencenter, von Fachmessen oder beim Durchblättern der Prospekte, ich erfreue mich immer wieder an den schönen Farben, Formen und Materialien, die als Becken für einen Miniteich angeboten werden. Zum Teil sogar solche, die bei Bedarf platzsparend verstaut werden können, weil sie aus einem flexiblen Material bestehen. Denn die Frage bei den Aufstellgefäßen ist: Wohin damit im Winter? Mehr dazu im Abschnitt „Der ideale Aufstellort“.
Aber auch daheim gibt es so manches Gefäß, welches zum Miniteich umfunktioniert werden kann. Ideale Behältnisse für einen Miniteich sind natürlich solche, die von vorne herein wasserdicht sind, wie etwa eine Wasch- oder große Suppenschüssel, Mörtel- oder Putzeimer, Wäschewanne, Duschtasse, Futtertrog, Holzbottich oder ein halbiertes Eichenholzfass. Letzteres hat neben dem dekorativen Vorteil auch noch einen weiteren: Die im Holz enthaltene Gerbsäure wirkt der Algenbildung entgegen. Wer nichts dergleichen hat, kann auch ein nicht wasserdichtes Becken verwenden und es mit Teichfolie auskleiden.
Alternativ kann im Garten auch ein kleiner Aushub gemacht und dieser mit Teichfolie ausgelegt oder wie schon erwähnt im Gartenmarkt ein Mini-Teichbecken erworben werden. Soll der Miniteich auf dem Balkon stehen, dann ist es wichtig auch die Tragfähigkeit (kg/qm) desselben zu prüfen. Das ist insbesondere dann wichtig, wenn eine etwas voluminösere Ausführung eines Teichbeckens ausgewählt wurde. Denn Wasser und Kies addiert ergibt ein ordentliches Gewicht.
Das wird noch gebraucht
Neben dem Teichbecken werden noch weitere Materialien benötigt. Falls nicht schon vorhanden, sind diese auch allesamt im Gartenhandel erhältlich. Dazu gehören Kieselsteine, kleine Pflanzkörbe, nährstoffarme Teicherde (das ist ganz wichtig um der Algenbildung entgegenzuwirken), Wasser- und Schwimmpflanzen und gegebenenfalls ein Wassertest. Optional kann der Miniteich Marke Eigenbau auch noch mit einer Filterpumpe ausgestattet werden. So lässt sich die Wasserqualität auf einem gleichbleibenden Niveau halten und es bilden sich weniger Algen. Die Filterpumpe sollte von ihrer Auslastung her dem Füllvolumen des Teiches entsprechen. Dekorativ wird es mit einem Teichfilter der einen Fontänenbetrieb oder ein Wasserspiel, zum Beispiel in Glockenform, ermöglicht. Besonders praktisch, weil sie ohne Steckdose auskommen, sind Solar-Teichpumpen.
Der ideale Aufstellort
Okay, Balkon oder Terrasse lassen sich schlecht verlagern. Dennoch sollte man sich vorab ein paar Gedanken für den passenden Standort des Miniteichs machen. Ideal wäre ein Platz, der weder zu schattig noch zu sonnig ist, damit die Wasserqualität nicht unnötig belastet wird. Genauer gesagt darf der Miniteich am Tag zwischen vier bis sechs Stunden Sonne abbekommen. Gut wäre ein Platz an dem er nicht in der prallen Mittagssonne steht. Auf einem Südbalkon kann man den Teich mittags mit einem Schirm oder Tuch beschatten.
Wenn der Sommer sich dann zu Ende neigt, kommt die Frage auf: Wo kann der Miniteich überwintern? Dazu wird ein frostfreier Raum benötigt, indem Temperaturen zwischen null bis zehn Grad Celsius herrschen. Der Teich sollte nämlich nicht komplett zufrieren, das kann sowohl den Wurzeln winterharter Wasserpflanzen sowie dem Behälter schaden. Moderne Keller sind dafür leider nicht mehr kalt genug. Was also tun? Vielleicht kann ein Winterschutz helfen? Ein Versuch das Gefäß dick mit Noppenfolie oder ähnlichem einzupacken, etwa wie bei Kübelpflanzen, ist es auf jeden Fall wert! Alternativ wird im Herbst der Teich leer geräumt und die Pflanzen entweder auf dem Kompost entsorgt oder in einem Eimer frostfrei überwintert. Zum leichten Verstauen sind dann hierfür beispielsweise flexible Modelle wie die Trendy Pond von Velda praktisch.
Die Bepflanzung – Klein aber fein
Zunächst wird in das Becken der sauber gewaschene Kies eingefüllt. Das können einfarbige Steine oder auch bunte Bachkiesel sein. Zur Bepflanzung eignen sich natürlich besonders gut kleinwüchsige Schwimm- und Wasserpflanzen, wie Wasserlilien, Seerosen oder Wasserlinse. Übrigens, die Weiße Seerose (Nymphaea alba) ist die Wasserpflanze des Jahres 2017. Ebenfalls in den Miniteich gepflanzt werden können unter anderem Schwanenblume (Butomus umbellatus), Asiatische Sumpf-Schwertlilie (Iris laevigata), Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis palustris), Schwimmfarn (Salvinia natans), Binsen (Juncus), Teichsimsen (Schoenoplectus), Zwerg-Rohrkolben (Typha minima) und Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae).
Ähnlich wie bei der Bepflanzung eines Staudenbeetes lässt sich durch die Kombination von verschieden hohen Pflanzen eine plastische Struktur in den Miniteich bringen. Vor allem stark wuchernde Wasserpflanzen sollten in Pflanzkörbe mit etwas Teicherde gesetzt werden. So lässt sich ihre Ausbreitung eindämmen. Um ein Aufschwemmen der Wasserpflanzen zu verhindern, werden die Pflanzkörbe zwischen die Kiesel eingegraben und mit ein paar Steinen beschwert. Wie in der Natur auch sollte der Teich mit Regenwasser befüllt werden und zwar mit einem sanften Wasserstrahl oder per Gießkanne.
Ein gesunder Gartenteich hat einen pH-Wert zwischen 7 und 8. Nur der Vollständigkeit halber möchte ich noch erwähnen: Fische gehören nicht in einem Miniteich. Denn für einen Fischbesatz sollte ein Teich mindestens eine Tiefe von 80 Zentimetern haben. Und das ist bei den meisten Mini-Behältern nicht der Fall. Aber auch ohne Goldi & Co. ist so ein Wassergarten im Kleinen trotzdem schön.