Wir sind nicht alleine im Universum, sagt man. Im Garten sind wir es bestimmt nicht. Auch wenn wir denken, dass der Garten uns gehört, und wir jede Ecke kennen. Alle möglichen Arten von großen und kleinen Tieren besiedeln unsere Gärten; oft, ohne dass wir sie bemerken.
Mein Kleingarten gehört zu einer Kolonie, die sich mitten in der Stadt befindet. Lange Zeit haben wir hier nicht geglaubt, wenn jemand erzählte, dass bei uns Rehe gesehen wurden. Erst viele abgefressene Rosensträucher später und nach weiteren Sichtungen, haben wir endlich wahr genommen, dass die Rehe mitten in der Stadt leben und sich an unserem besten Gemüse, Obst und Blumen aus unseren Gärten bedienen. Später habe ich sie auch selbst gesehen, schöne Tiere! Und extrem gefräßig. Die Rosenknospen und Phloxe gehören zu den Leibspeisen. Dazu kommen auch Erdbeerpflanzen, Salate, grüne Bohnen. Reife Stachelbeeren werden auch sehr gerne gefressen. Rehe sind Feinschmecker. 😉
Dann gibt natürlich noch die kleineren Vertreter wie Eichhörnchen, Igel, unzählige Vogelarten, Mäuse, Frosche, Kröten und natürlich unzählige Insektenarten.
Mein Lieblingstier im Garten ist die Kröte. Zugegeben, sie ist nicht hübsch, auch nicht gesellig, dafür aber ausgesprochen nützlich. Ich habe gelesen, das sie sehr gerne junge Nacktschnecken und Nacktschneckeneier fressen. Tagsüber sieht man sie kaum, sie verstecken sich in den feuchten Ecken und erst nachts kommen sie raus. Ich habe in meinem Garten zwischen den Beeten Bretter ausgelegt. Die Kröten verstecken sich darunter am Tag und nachts säubern sie meine Beete von Schnecken, hoffe ich jedenfalls.
Damit sind wir dann auch beim schlimmsten und gemeinsten aller Tiere in unseren Gärten: die Spanische Wegschnecke! Sie verbreitet sich ungebremst in Mitteleuropa seit den 70ern des zwanzigsten Jahrhundert und seitdem frisst sie, und frisst, und frisst… Sollte unsere Welt untergehen, die Spanischen Nacktschnecken werden es überleben und weiter fressen. Alle Hobbygärtner versuchen mit allen erdenklichen Mitteln die Nacktschnecke zu bekämpfen. Aber sie ist, obwohl langsam wie jede Schnecke, trotzdem schneller! Jeder Gärtner hat so seine eigene Methoden entwickelt um die Nacktschnecken zur bekämpfen. Darüber werde ich zukünftig noch berichten.
Glücklicherweise gibt es im Garten auch Tiere, die uns glücklich machen. Die Marienkäfer! 🙂 Klein, rot, gepunktet und ganz süß! Leider ist das kleine Tierchen durch die eigene Art bedroht. Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wurden die asiatischen Marienkäfer-Sorten zur Schädlingsbekämpfung eingeführt. Mittlerweile verdrängen sie unseren 7-Punkt Marienkäfer.
Ich habe in meinem Garten auch einen kleinen Teich. Neben dem Teich befindet sich der Steingarten. Diese Ecke hat sich eine Schlange als Quartier ausgesucht. Sie hat schon mal meiner Nachbarin etwas Angst eingejagt. Sie hat sich gerade auf den Steinen gesonnt, als sie entdeckt wurde. Manchmal geht sie in den Teich. Ich weiß nur nicht, ob zum Jagen oder zum Baden?
Dieselbe Ecke haben sich auch Molche und Frösche ausgesucht. Einerseits kühles Wasser und dazu heiße Steine um sich zu wärmen. Den ganzen Sommer lang sehe ich die Frösche auf den Seerosenblättern sitzend. Sie haben bei mir eine ruhige Ecke gefunden. „Ruhig“ ist hier das Stichwort. Ich habe in meinem Garten mehrere Ecken, die ich selten oder gar nicht betrete. So haben die Tiere ihre Ruhe.
Wenn man wenige Tiere im Garten hat, und gerne mehr hätte, lässt sich da auch was machen. Aber das ist eine andere Geschichte…