Im Oktober ist es noch ein bisschen zu früh, um die frostempflindlichen Pflanzen einzuwickeln. Trotzdem habe ich einen Test durchgeführt. Denn ich habe vor, meinem Feigenbaum eine warme Mütze und warme Puschen für den Winter zu verpassen: eine elektrische Pflanzenheizung ergänzt mit Pflanzenschutz-Vlies und einer Pflanzenschutz-Matte aus Jute. Vor Dezember bekommen wir wahrscheinlich noch keinen Frost, aber wenn, dann soll es schnell gehen.
Der Feigenbaum und z.B. ein Olivenbaum, obwohl sie aus dem Mittelmeerraum stammen, sind je nach Sorte, weitgehend frostunempflindlich. Sollten wir aber einen langen, kalten Winter bekommen, kann es passieren, dass sie Schäden davontragen, oder sogar ganz eingehen. Das wäre zu schade, oder?
Für den Betrieb braucht man natürlich elektrischen Strom, glücklicherweise habe ich eine Steckdose auf dem Balkon. Dort wird mein Feigenbaum den Winter verbringen. Theoretisch wäre es auch möglich den Baum ins Treppenhaus zu stellen, eine kalte Überwinterung, auch wenn verpackt, ist dennoch eine bessere Alternative.
Als erstes wird das grüne Kabel, die Heizung, um dem Topf gewickelt. Das ist mit nur zwei Händen sehr schwer zu machen, hierfür braucht man ein zweites Paar, um das Kabel gleichmäßig um den Topf zu wickeln. Besonders schwierig ist es bei glatten Oberflächen. Sollte das Kabel um eine Hanfpalme gewickelt werden, so wird es keine Probleme geben. An rauen Oberflächen ist es viel einfacher. Damit das Kabel später auch nicht mehr rutschen kann, kann man es mit Klebeband am Übertopf fixieren. Am besten eignet sich hierfür ein textiles Klebeband. Ein Teil des Kabels wird um den oberirdischen Teil der Pflanze gewickelt.
Im Moment ist meine Feige noch voll belaubt, für den Winter wird sie das Laub abwerfen. Ein Olivenbaum bleibt auch im Winter grün.
Damit wir nicht für die Spatzen heizen, wird der Topf mit einer Jute- oder Kokosmatte umwickelt. So eine Matte schützt auch ohne Heizung vor dem Frost, mit Heizung bleibt der Wurzelballen wärmer.
Um die Matte zu befestigen wird es ein oder zweimal mit buntem Band umwickelt und festgebunden. Da kommt gleich Winterstimmung auf 🙂
Damit oben herum die Wärme nicht entweicht, bekommt meine Feige eine Haube aus Vlies. Pflanzenvlies gibt es auch als fertige Hauben.
Das Vlies wird auch mit ein Stück Band befestigt, fertig ist die Winterbekleidung! Meinem Kater hat es gefallen, mir auch. Jetzt wird der Baum an einem möglichst hellen Platz gestellt, denn die Wärme nützt nichts, wenn nicht ausreichend Licht vorhanden ist. Ich hoffe, mein Feigenbaum wird damit gut den kommenden Winter überstehen.
Pflanzenvlies und Jute- oder Kokosmatten sind auch ohne Heizung sehr gut. Sie wurden schon immer zum Schutz vor Frost eingesetzt. Im Garten habe ich noch einen Feigenbaum. Windgeschützt gepflanzt wird der Baum in Vlies verpackt, der Boden drum herum mit Tannenzweigen bedeckt, ganz ohne Heizung ;-). Es sollte auch ausreichen.
So eine Heizung kann man auch benutzen, um bei Pflanzen, die auf kalten Fensterbänken stehen, „kalte Füße“ zu vermeiden. Denn im kalten Boden entwickeln sich die Wurzeln schlecht.
Eine Sache darf man aber nicht vergessen, eine frostempflindliche Pflanze wie z.B. der Zitronenbaum, wird einen kalten Winter auch mit der Heizung und Vlieshaube nicht überstehen. Dafür ist die Heizung auch nicht gedacht.
Ich hoffe, meine beide Feigen werden im nächsten Jahr Früchte tragen!
Alle Fotos – Malgorzata Ackermann