In unserem Naturgarten sind eigentlich Tiere aller Art willkommen. Wirklich alle Arten? Ganz ehrlich, es gibt da schon ein paar Ausnahmen. Neben den Nacktschnecken im Salat ist das auch noch die Wühlmaus, auch Schermaus genannt. Insbesondere wenn sich diese Nager an den Wurzeln unserer Lieblingsgehölze wie dem Holunder oder der Aronia vergreifen, hört bei mir der Spaß auf. Was also tun – ohne Gift (was absolut tabu ist) einzusetzen? Es gibt zum Glück ein paar Tipps, auf die ich hier eingehen und von denen ich künftig einige beherzigen werde.
Verduftet!
Mein erster Gedanke ist, es muss doch Pflanzen geben, die die Schermaus nicht mag oder sogar dermaßen übel nimmt, dass sie freiwillig verschwindet. Die gibt es auch. Über bestimmte Gerüche sollen die Tiere vergrämt werden können, wenn auch leider nicht immer hundertprozentig erfolgreich. Hier können Pflanzen gesetzt werden, wie etwa Speisezwiebeln, Steinklee, Knoblauch und Kaiserkrone. Auch wenn diese Gewächse nicht zuverlässig dazu beitragen Wühlmäuse zu vertreiben, so stehen sie zumindest nicht auf deren bevorzugter Speisekarte.
Angeblich können auch Zweige von Thuja, Fichte und Kampfer oder Walnussblätter ebenso wie Mensch-, Hunde oder Katzenhaare, ungekochte Fischabfälle bzw. Mottenkugeln eingesetzt werden, um die Nager zu vertreiben. Diese Vergrämungsmittel werden einfach in die Gänge gelegt. Ausprobieren kann man zudem auch Jauchen aus Brennesseln und Fichte. Testen kann man diese Hausmittelchen ja mal, ob es wirklich was hilft, steht auf einem anderen Blatt.
Was jetzt nicht weiter verwunderlich ist, ich aber dennoch erwähnen will: Eine Freundin hat mir erzählt, solange sie im Haushalt Katzen hatten, gab es freilich kein Wühlmaus-Problem im Garten, danach leider schon. Aber deshalb muss bei uns jetzt keine Katze her, denn die könnte mir ja die Nager noch prompt ins Haus liefern, worauf ich lieber verzichte. Also welche Möglichkeiten gibt es noch?
Viel Lärm
Lärm oder Erschütterungen sollen helfen. Wühlmäuse haben nicht nur feine Nasen, sondern auch empfindliche Ohren. Also können permanente Geräusche dazu beitragen die Nager zu vertreiben. Hierfür werden Flaschen schräg eingegraben, so dass der Wind über den Flaschenhals fährt und dabei Heultöne erzeugt. Okay, so ein Gejaule ist jetzt auch nicht jedermanns Sache. Aber es gibt ja noch weitere Ideen für klappernde Geräusche, die über Metallstangen in den Boden übertragen werden. Auch häufig im Garten spielende Kinder sollen dazu beitragen es den Nagern so ungemütlich zu machen, dass sie Reißaus nehmen.
Wer keine Zeit oder Lust hat eine akustische Vergrämung selber zu basteln, kann auch im Handel einen Wühlmausschreck erwerben. Diese arbeiten mit Vibrationen, Ultra- oder Infraschall. Das heißt, sie geben alle paar Sekunden einen Ton von sich. Sie werden einfach in den Boden gesteckt und können entweder mit Batterien oder über Solar betrieben werden. Als erste Lösung muss das erstmal helfen.
Wurzeln hinter Gitter
Ich will aber auf Nummer sicher gehen, um die Wurzeln künftig zu setzender Pflanzen vor den gefräßigen Nagern zu schützen. Mit Drahtkörben können die Wühlmause zwar nicht vertrieben werden, aber zumindest versperren sie der Schermaus den Zugang zum empfindlichen Wurzelballen. Eines ist mir jedenfalls klar, weitere Gehölze werde ich nicht mehr ohne einen Drahtkorb in den Garten pflanzen! Bastelleidenschaftlich wie ich bin, mache ich den Antiwühlmauskorb selbst. Auch wenn das etwas mehr Arbeit macht als einen fertigen Korb zu kaufen, der Vorteil ist, ich kann die jeweilige Größe ganz individuell anpassen. Und ein bisschen Spaß macht es freilich auch.
Dafür habe ich Kaninchendraht mit einer Maschenweite von 13 mm besorgt. Auf der Verpackung steht, dass dieser auch zum Schutz vor Wühlmäusen eingesetzt werden kann. Experten empfehlen unbedingt Gittergeflechte mit einer Maschenweite kleiner als 20 mm und einer Drahtstärke von ungefähr 0,6 / 0,7 mm zu verwenden. Vor allem bei Obstgehölzen sollte die Maschenweite auch nicht kleiner als 13 mm sein, weil sonst die Gefahr des Wurzelstaus entstehen kann. Aus dem Werkzeugkasten habe ich mir noch Zollstock, Zange und Seitenschneider sowie Draht bereit gelegt. Die Tiefe und der Durchmesser für den Korb hängen von der jeweiligen Größe des zu schützenden Wurzelballens oder auch der Blumenzwiebeln ab. Das heißt für den Größenvergleich kann der jeweilige Pflanzcontainer als Maß genommen werden. Ein klein wenig größer als dieser darf der Korb allerdings schon ausfallen.
Die Anti-Wühlmauskörbe lassen sich auf verschiedene Arten herstellen:
Mit separatem Boden (ideal für Obstgehölze): Ein circa 1,2 m langes Stück und für den Boden nochmal ein rundes 0,35 bis 0,40 m langes Stück von der Drahtrolle abschneiden (siehe Abb. 1). Das längere Teil ringförmig miteinander verbinden und den Boden auflegen (siehe Abb. 2). Die überstehenden Teile des Bodens an Seiten an den Ring entlangbiegen und mit dem Draht so verweben, dass keine größeren Abstände als 20 mm entstehen (siehe Abb. 3). Alle Nahtstellen gut miteinander verbinden, damit später beim Pflanzen durch den Druck vom Erdreich die Verbindungsstellen nicht aufreißen.
Aus einem Stück (geeignet für Blumenzwiebeln): Ein Quadrat aus dem Drahtgeflecht schneiden und an zwei Seiten Einschnitte machen, diese als Seitenteile hochklappen und mit Drahtklammern arretieren.
Weil ich schon mal an der Arbeit dran war, habe ich gleich mehrere Drahtgitterkörbe gefertigt. Dann hab ich für die nächste Pflanzung gleich etwas parat!