Rosmarin, Foto: pixabay

Warum Rosmarin ein Lieblingskraut ist

von Melanie

Er verleiht deftigen Gerichten ein würziges Aroma, entfaltet als Tee eine heilende Wirkung und duftet einfach herrlich: Rosmarin zählt zu meinen absoluten Lieblingskräutern – und gehört meiner Ansicht nach auf jeden Balkon und in jeden Garten.

Rosmarin

Rosmarin
© Melanie Öhlenbach / Kistengrün

Es gibt Pflanzen, die werden reichlich unterschätzt. Rosmarin ist sicherlich eine davon.

Als ich neulich einer Bekannten erzählte, dass ich einen Beitrag über Rosmarin schreiben will, weil der Strauch zu meinen absoluten Lieblingskräutern gehört, sagte sie: „Rosmarin? Was willst du denn über Rosmarin schreiben? Das ist ja so ein langweiliges Normalo-Kraut.“

Ich war ein bisschen enttäuscht, dass sie meine Begeisterung so gar nicht teilen konnte. Anderseits: Mir ging es bis vor kurzem nicht anders. Die Dose mit getrocknetem Gewürz gammelte früher unberührt in meinem Gewürzregal vor sich hin – weil ich schlicht nichts damit anzufangen wusste.

Backgemüse mit Rosmarin

Dabei ist Rosmarin (Rosmarinus officinalis) so ein richtiges Allround-Kraut, das vor allem in der mediterranen Küche häufig verwendet wird – unter anderem in der bekannten Gewürzmischung „Kräuter der Provence“. Auch in Kräuterbutter und Kräutersalz kann man ihn verwenden.

Kürbis vom Blech - mit Rosmarin und Reis

Leckeres Herbstgericht: Kürbis vom Blech – mit Rosmarin!
© Melanie Öhlenbach / Kistengrün

Als klassisches Grillgewürz passt Rosmarin nicht nur zu Grillkäse, Feta und Fleisch, sondern auch zu Gemüse.

Rosmarin-Kartoffeln aus dem Backofen sind hierbei sicherlich das bekannteste, aber nicht das einzige Gericht. Auch Kürbis, Zucchini, Süßkartoffeln, Paprika und Aubergine vom Blech verleiht er ein ganz köstliches Aroma! 🙂

Schafskäse in Öl

Gerne verwende ich Rosmarin auch, wenn ich Feta einlege: Den Schafskäse in Stücke schneiden und mit einer oder zwei Knoblauchzehen, getrocknetem Rosmarin, einem Teelöffel Pfefferkörner und einer getrockneten Chilischote in ein Schraubglas geben.

Das Glas so lange mit Olivenöl auffüllen, bis es den Inhalt mindestens einen Zentimeter dick bedeckt.

Die Mischung eine Woche lang im Kühlschrank ziehen lassen.

Tipp: Das aromatisierte Öl kann man hinterher wunderbar zum Kochen weiterverwenden! 🙂

Kekse mit Rosmarin

Rosmarin-Kekse

Rosmarin-Kekse gehören zu meinen Lieblingsgebäck.
© Melanie Öhlenbach / Kistengrün

Kulinarisch hat mich Rosmarin aber am meisten nicht bei herzhaften, sondern bei süßen Genüssen begeistert. Jawohl, richtig gelesen: Rosmarin kann man auch zum Backen verwenden! Zum Beispiel für köstliche Plätzchen, die nicht nur zu einem Pot Kaffee an Weihnachten schmecken!

Probier es mal aus, ich war am Anfang auch etwas skeptisch. 😉

Rosmarin als Heilpflanze

Rosmarin ist aber nicht nur in der Küche vielseitig einsetzbar. Das Kraut enthält auch einige Inhaltsstoffe, die es als Heilpflanze interessant machen.

In der Volksheilkunde wird Rosmarin daher unter anderem bei Verdauungs- und Menstruationsbeschwerden, Erschöpfung, schlecht heilenden Wunden, rheumatischen Beschwerden, Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt.

Rosmarin

Vielseitig verwendbar: Rosmarin.
© Melanie Öhlenbach / Kistengrün

Am auffälligsten sind in diesem Zusammenhang sicherlich die ätherischen Öle. An sonnigen Tagen genügt schon ein leichter Windzug und die Luft ist erfüllt mit dem herrlich würzigen Duft der grünen, nadelförmigen Blätter.

Du riechst nichts? Streich mal mit den Händen durch die Zweige und atme den Duft tief ein. Die reinste Aromatherapie!

Übrigens: Neben Tee und Badezusätzen kann man Rosmarin auch für die Herstellung von kosmetischen Produkten wie Haarwasser und Seife verwenden.

Rosmarin im Garten und auf dem Balkon anbauen

Rosmarin hat also viele Eigenschaften, die lecker und wohltuend sind. Daher habe ich inzwischen nicht nur einen, sondern sogar zwei im Balkongarten! 🙂

Aus gärtnerischer Sicht hat die Pflanze noch einen weiteren Vorteil: Er ist in der Pflege recht anspruchslos. Rosmarin bevorzugt einen sonnigen Standort mit einem gut durchlässigen, kalkhaltigen Boden. Je trockener, umso besser: Staunässe mag er nämlich gar nicht.

Rosmarin im Winter auf dem Balkon

Risiko: Rosmarin überlebt einen kalten Winter nicht immer draußen.
© Melanie Öhlenbach / Kistengrün

Und auch Kälte verträgt die Pflanze leider nicht so gut. Sobald sich die Temperaturen der Frostgrenze nähern, gilt es in der Regel, ihn drinnen zu überwintern.

Allerdings soll es inzwischen auch Sorten geben, die mit entsprechendem Schutz durch ein Vlies auch winterliche Temperaturen im Freiland überstehen sollen.

Ich lasse die Pflanzen immer direkt an der Hauswand stehen. Und hoffe, dass sie es überleben….

Rosmarin ernten und konservieren

Damit der Strauch schön buschig wächst und nicht verholzt, ist es sinnvoll, ihn regelmäßig zu schneiden. Am besten schneidest du dafür die Zweige bis auf wenige Zentimeter über dem Holz zurück. Achtung: Es muss unbedingt etwas Grün stehen bleiben. Ansonsten treibt die Pflanze nicht mehr aus!

Wenn du die grünen Nadeln nicht sofort weiterverarbeiten willst, kannst du sie auch durch Trocknen konservieren: Binde die Zweige zu Bündeln zusammen und hänge sie an einem trocknen, luftigen Ort auf.

So hast du das ganze Jahr über genügend Rosmarin zur Verfügung – egal ob du ihn zum Kochen, Backen oder als Heilmittel einsetzen willst. 🙂

In diesem Sinne #machwasdraus!

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