Eine Pflanze erfreut uns in der Regel durch ihre Blüte, ihren Duft oder das tolle Herbstlaub. Doch dem heimlichen Star einer jeden Pflanzen schenken wir selten Aufmerksamkeit, der Wurzel.
Standfestigkeit und lockerer Boden
Die Wurzel ist mit Abstand das wichtigste Organ einer Pflanze. In dieser Hinsicht ist es egal ob es sich um eine klassische Wurzel handelt, ein Rhizom, Knolle oder Zwiebel, ihre Aufgaben sind fast identisch.
Eine Wurzel hat als erstes die Aufgabe einer Pflanze Halt zu geben. Sie ist der Anker im Boden, damit Wind und Wetter ihr nichts anhaben können. Nach der Standfestigkeit folgt die Bodenbearbeitung als Zweites. Nicht umsonst setzt man zur Bodenauflockerung gerne Gründüngungspflanzen wie zum Beispiel Lupine oder Hülsenfruchtgemenge ein. Die Wurzel einer Pflanze hat die Eigenschaft sich immer weiter auszudehnen und dadurch den Boden aufzulockern. Dies kommt der Bodendurchlüftung zu Gute und schafft eine optimale Umgebung für Bodenorganismen.
Die Selbsterhaltung
Eine Pflanze hat gerne möglichst viel Platz für sich alleine. Wer möchte auch gerne wichtige Ressourcen wie Wasser und Nährstoffe mit anderen teilen? In diesem Punkt stehen Pflanzen der Nächstenliebe nicht sehr aufgeschlossen entgegen. Durch die Abgabe von Phytoenzymen über die Wurzel markiert eine Pflanze ihren Standort. In diesem Bereich duldet sie keine lästigen Nebenbuhler und erschwert es anderen Pflanzen, meistens Artgenossen, das Ansiedeln in direkter Nähe.
Doch so uneigennützig sind Pflanzen dann auch nicht. Gerade bei Bäumen fungiert die Wurzel auch als Kommunikationssystem. Artgenossen werden durch das Ausschütten von Hormonen und Enzymen gewarnt, wenn es zu einem Schädlingsbefall kommt, so dass diese sich schützen können. Das gleiche gilt für Stresssituationen wie zum Beispiel Wassermangel.
Die Wurzel als Supermarkt
Den Meisten jedoch wird die Wurzel ein Begriff sein, wenn es um die Nährstoffaufnahme geht. Das Feinwurzelsystem ist für diese Aufgabe verantwortlich. Nährstoffe werden in gelöster mineralischer Form über die Wurzelhaut (Rhizodermis) aufgenommen und in der Pflanze durch die Kapillarkräfte verteilt. Dort dienen sie als Ausgangsstoffe für die verschiedenen Stoffkreisläufe innerhalb der Pflanze, wie zum Beispiel der Glykosekreislauf oder die Chlorophyllbildung. Ist die Wurzel beschädigt, werden diese Stoffkreisläufe eingeschränkt und die Pflanze ist anfällig für Krankheiten und Schädlinge.
Aus diesem Grund sollte die Wurzel immer mit besonders viel Aufmerksamkeit betrachtet werden. Organische Dünger unterstützen die Wurzelgesundheit, genauso wie das regelmäßige Applizieren von Bodenaktivatoren, Kompost oder Präparaten mit Huminsäuren, Bodenbakterien oder Mykorrizapilzen.