Vor einem Jahr habe ich die Azoreninsel Sao Miguel besucht. Es hat mir so gut gefallen, dass ich beschloßen habe, weitere Azoreninseln zu bereisen. Diesmal waren es Pico und Fajal. Die Inseln, obwohl sie zum selben Archipel gehören, sind sehr unterschiedlich. Jede Insel hat etwas besonderes, beide aber auch etwas gemeinsames. Dies sind Kühe und Hortensien. Auf beiden Inseln gibt es davon reichlich. Es ist kein Wunder, dass der Käse dort so lecker schmeckt, denn die Kühe haben wohl noch nie einen Stall von innen gesehen.
Es gibt zwei Hauptgründe, warum Leute auf die Idee kommen Pico zu bereisen: Erstens der Vulkan, der der Insel den Namen gibt, und zweitens wegen der Wale und Delphine.
Den Vulkan zu erklettern ist gar nicht so einfach. Nicht alle, die es versuchen, schaffen es auch. Die Landschaft dort ist einfach grandios und auch auf halber Stecke zu bewundern. Da ist das mit den Walen und Delphinen schon etwas leichter. Mein Tipp: am besten gleich am ersten Tag nach Lajes fahren und dort ein Ausflug buchen. Ich habe zwei solcher Ausflüge gemacht. Beide Male war ich begeistert! Es schwimmt einem schließlich nicht jeden Tag ein Pottwal über den Weg! 😉
Und dann gibt es noch etwas auf Pico: den Wein! Lecker! Das besondere daran ist, dass der Wein nicht vertikal, wie sonst auf der Welt, sondern horizontal, im liegen, kultiviert wird. Gepflanzt wird er direkt in die Spalten der vulkanischen Steine. So wächst der Wein in einer warmen und windgeschützten Umgebung.
Nach fünf Tagen bin ich auf Fajal umgezogen. Eine Insel, die gerade anderthalb mal so groß ist wie Kiel.
Die kleine Insel hat in den Jahren 1957-1958 etwas Land dazu bekommen. Wie? Durch einen Vulkanausbruch. Während der andauernden Eruptionen hat sich ein Stück Land aus dem Ozean erhoben.
Zentral auf der Insel gibt es auch noch einen Vulkankrater. Eine Wanderung um die Caldeira ist besonders zu empfehlen. Man bekommt die Gelegenheit das innere des Kraters, aber auch fast die ganze Küste der Insel zu sehen.
Der Hafen von Horta ist in der ganzen Seglerwelt bekannt. Hier treffen sich die Weltumrunder dieser Welt, die sich traditionell auf der Hafenmauer verewigen. Es heißt, es nicht zu tun, bringe ihnen Pech.
Und dann gibt es die wundeschöne, einmalige Botanik neben den mannsgroßen Hortensien.
In Horta habe ich diesen riesigen Drachenbaum gesehen, uralt.
Interessant sind vor allen Dingen eine Reihe Pflanzen, die nur auf den Azoren heimisch sind. Z.B. der Sauerampfer und die azorianische Glocke. Besonders sind mir die alten, manchmal ungewöhnlich großen Tamarisken ins Auge gefallen.
Doch eine Sache gibt es auf den Azoren nur selten. Das sind Strände. Meist badet man zwischen den Steinen, wie auf dem Bild. So eine Badestelle nennt sich Piscina Natural. Die Besucher legen ihre Handtücher auf einen Stein und springen ins Wasser. Und damit gibt es auch nicht Strandliegen um 6 Uhr morgens mit einem Badetuch zu reservieren. Und das finde ich gut!
Und dann gibt es noch dies und das und ich könnte euch stundenlang erzählen wie schön die Inseln sind. Manchmal denke ich, man sollte gar nicht soviel Werbung machen sonst kommen zu viele Touristen und dann ist der Zauber weg. Aber bis dahin will ich die weiteren Inseln besuchen. Im nächsten Jahr vielleicht die Terceira.
Wer Lust hat noch mehr Fotos von den Azoren zu sehen, kann gerne meine Foto-Website besuchen: Reisen