Jetzt im Juni ist die perfekte Zeit um das eine oder andere Gehölz im Garten zu schneiden. Dazu braucht man eine gute, scharfe Schere, eine Leiter für die Bäume und gerne einen Helfer/Helferin, um die Leiter zu halten. Für kleine Objekte wäre ein Hocker von Vorteil, damit man keine Rückenprobleme bekommt. 😉
Ich habe vorige Woche angefangen meine Buchsbäume, besser gesagt, Buchskugeln zu schneiden. Der Mai wäre eigentlich für den Buchsbaumschnitt besser geeignet, aber da es bei uns sehr trocken und überdurchschnittlich warm war, habe ich es verschoben und auf das passende Wetter gewartet.
Optimal ist es, bei bedeckten Himmel, an einem nicht ganz so heißen Tag zu schneiden. Um den Buchsbaum gut in Form zu halten, wird er im August noch einmal geschnitten.
Ab Juli – also nach der Ernte – ist die beste Zeit, um Kirschbäume zu schneiden. Wer einen Kirschbaum hat, der weiß auch warum. Er kann bis zu 30 Meter hoch werden. Meine Süßkirsche, würde ich sie nicht regelmäßig schneiden, hätte wohl mittlerweile meinen ganzen Garten beschatten. Ein solches Exemplar wächst in unserer Nachbarschaft in einem verlassenen Garten. Die Folge ist, dass nur noch die Stare an die Kirschen ganz oben ran kommen.
Zu der Art des Schneidens:
Ein junger Baum braucht immer erst ein Formschnitt, ein ausgewachsener Baum braucht eher etwas Luft zwischen den Ästen. Doch sollte nicht zu stark ausgelichtet werden, dadurch könnte der Kirschbaum eingehen. Radikal hilft auch nicht. Mein Nachbar hat an seinem Baum fast die ganze Krone weggeschnitten. Nach zwei Jahren war der Kirschbaum genauso groß wie vor dem Schnitt. Ich würde das besser nicht machen.
Es wird oft beobachtet, dass nach einem Schnitt aus der Wunde sogenanntes Kirschgummi (Kirschharz) austritt. Im Winter soll es deutlich stärker auftreten. Weniger Ausfluss bedeutet weniger Krankheiten.
Der Sommer ist auch, entgegen einer verbreiteten Meinung, ein sehr guter Zeitpunkt um Apfel- und Birnenbäume zu schneiden. Es ist durch das Blattwerk nur etwas schwieriger – im Winter hat man eine bessere Sicht.
Der Sommerschnitt hat noch mehr Vorteile. Soll ein Baum stark zurückgeschnitten werden, bildet er nach dem Sommerschnitt weniger Wassertriebe aus, die Krone bekommt mehr Luft, wodurchPilzkrankheiten weniger Chancen haben sich auszubreiten. Soll ein Baum in seinem Wachstum beschränkt werden, ist ebenfalls ein Sommerschnitt ratsam. Der Frühjahrsschnitt regt eher zu Wachstum an.
Im Juli/August wird auch der Blauregen geschnitten. Für eine üppige Blüte im Folgejahr kürzt man die Seitentriebe auf ca. 20 cm ein. Ein starker Schnitt bringt eine reiche Blüte! Ich habe es ausprobiert.
Ebenfalls für eine reiche Blüte im Folgejahr, sollte man jetzt auch Flieder schneiden. Einfach die verblühten Blütenstände abschneiden – fertig. Soll der Flieder radikal geschnitten werden, weil er zu groß geworden ist, so ist dies zu jeder Zeit möglich.
Juli bis September ist eine gute Zeit um eine Liguster-, Kirschlorbeer- oder Scheinzypresse-Hecke zu schneiden. Da man aber nicht weiß wer da gerade drin wohnt, würde ich lieber bis September warten. Ich habe einen tierreichen Garten und meine Hecken werden tagtäglich angeflogen – da warte ich lieber mit dem Schnitt bis zum Herbst.