In den letzten Jahren gab es im Sommer immer wieder Phasen die durch extreme Hitze gekennzeichnet wurden. Auch in diesem Jahr hatten wir einige elendig heiße Tage im Juli und der August wird sich ebenfalls überdurchschnittlich warm verabschieden.
Während wir diese Tage mit Abkühlungen verbringen, indem wir zum Meer oder zu einem See fahren, Eis essen oder unsere Getränke im Kühlschrank auf angenehme Temperaturen abkühlen, müssen unsere Pflanzen die Hitze standorttreu aushalten. Sie können ja nicht wegrennen.
Der Klassiker, das Vertrocknen
Eine Pflanze braucht Wasser um überleben zu können. In diesem Punkt unterscheiden sie sich nicht von uns Menschen. Nun kann es jedoch im Hochsommer schon mal passieren, dass man sich beim Wasserverbrauch einer Pflanze verschätzt. Vor allem Neupflanzungen haben so ihre Schwierigkeiten. Bäume und Sträucher aus der Frühjahrspflanzung haben sich mit ihren Wurzeln noch nicht im Boden etabliert und können leider noch nicht vom Gießen mit der Brause oder dem Rasensprenger profitieren. Sie können sich lediglich mit Wasser aus der direkten Umgebung des eingepflanzten Wurzelballens versorgen. Aus diesem Grund passiert es sehr häufig, dass der Boden um einen Baum oder Strauch feucht erscheint, die Pflanze aber trotzdem, aufgrund von Wassermangel, vertrocknet. Der Wurzelballen trocknet durch weil die Pflanze diese Feuchtigkeit in den oberirdischen Pflanzenkörper saugt.
Abhilfe schafft in diesem Fall eine Tröpfchenbewässerung direkt in den Wurzelballen oder den Schlauch ohne Gießgerät mit kleinen Druck direkt an den Stamm legen und die Gießmulde volllaufen lassen.
Das Verkochen
Gefährlich wird es für die Pflanzen ebenfalls, wenn man es mit dem Wasser zu gut meint. Die Überlebensstrategie der Pflanzen heißt „Transpirationsschutz“. Aus diesem Grund passiert es häufig, das Pflanzen bei intensiver Sonneneinstrahlung das Blatt einrollen oder allgemein erschlaffen, obwohl ausreichend Feuchtigkeit im Boden vorhanden ist. Wässert man in diesem Augenblick nach, tut man der Pflanze keinen Gefallen. Das Wasser reichert sich im Wurzelraum an , weil es aufgrund des Transpirationsschutzes der Pflanze nicht mehr im vollen Ausmaß gebraucht und verbraucht wird. Durch die Sonneneinstrahlung erhitzt sich der Boden und es entsteht warmer bis heißer Wasserdampf. Dieser verkocht nun das Feinwurzelsystem der Pflanzen. In Töpfen oder Kübeln ist dieser Effekt natürlich wesentlich gravierender als im Freiland. Durch den Wurzelschaden ist die Pflanze nun so geschwächt, dass sie sich nicht mehr regenerieren kann und in ihrem erschlafften Zustand bleibt. Es ist daher sinnvoll, bevor man gießt, die aktuelle Bodenfeuchtigkeit zu testen. Gießen Sie in den Morgenstunden, damit die Pflanzen das Wasser bei gemäßigten Temperaturen noch verwerten kann.
Nässe und Wärme fördern Bodenpilze
Neben dem Verkochen, führt bei Hitze eine Anreicherung von Wasser im Boden auch zu einer Vermehrung von bodenbürtigen Pilzkrankheiten. Dazu zählen die Wurzelwelke, Verticillium-Welke und Fusarium-Welke. Häufig verdrängt der entstehende Wasserdampf die Bodenluft aus den Bodenporen. Dadurch säuert der Boden unter Luftabschluß nach und der ph-Wert sinkt. Das Milieu für die bodenbürtigen Pilzinfekte ist geschaffen. Abhilfe schafft erstens das eingeschränkte Gießen sowie das Heben des pH-Wertes mit Kalkgaben. In dieser Phase sollte man keinen Stickstoff düngen. Besser man beschränkt sich auf Kaliumgaben, wie durch Thomaskali oder Kalimagnesia.
1 Kommentar
In dem Beitrag sind eine Menge interessante und wichtige Fakten für die letzten Sommertage! Besonders haben mir die Tipps am Ende gefallen, vielen Dank dafür! 🙂 Liebe Grüße, Kathreen von „Mach mal“