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Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose. Das wusste schon Gertrude Stein. Dies gilt jedoch in dieser Form nicht für den bevorstehenden Valentinstag, denn da ist eine Rose sehr viel mehr. Im besten Fall ein Versprechen für ewige Liebe; und das schon seit dem Altertum.
Die Rose ist ohnehin die beliebteste Blume der Deutschen, aber am Valentinstag verdoppelt sich der rosige Umsatz der Blumenhändler. Aus Ecuador, Kenia und Äthiopien werden die stachligen Schönheiten herbeigeschafft, um die Herzensdamen zu beeindrucken.
Stacheln? Ja, wir erinnern uns: es ist genau anders herum als alle denken: Kakteen haben Dornen und Rosen haben Stacheln. Alles eine Sache der Definition. Aber das interessiert die Liebenden nicht, und Rosen ohne die pieksigen Auswüchse an den Stängeln existieren auch schon lange. Leider gibt es Dank übereifriger Züchter auch Rosen ohne Duft, obgleich es doch das ist, was die Angebetete betören soll, auf dass die Liebe ewig währe …
Dabei sind die Damen dann oft auch stachliger als man denkt, und ich meine damit nicht den Drei-Tage-Bart an den Beinen und anderswo. Mitunter stellt sich die Unverträglichkeit der Liebenden erst lange nach der Hochzeit heraus. Und nicht selten mündet die einst so romantische Beziehung letztlich in einem Rosenkrieg, wie er uns so meisterhaft von Michael Douglas und Kathleen Turner präsentiert wurde.
Also sollten die Herren der Schöpfung schon sehr genau prüfen, wem sie die Rosen zum Valentinstag verehren. Oder noch besser: WELCHE Rosen sie schenken. Es sollten dann die mit dem stärksten Duft sein, und das am besten jede Woche, damit die Dame des Herzens nie aus ihrem Liebestaumel erwacht.
Umgekehrt schenken wir unserem Herzbuben vielleicht lieber unauffällig eine elektronische Fußfessel. Wir können ihn ja dann trotzdem auf Rosen betten.
© Petra A. Bauer, Januar 2014
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Petra A. Bauer ist nicht nur Krimi- und Kinderbuchautorin, Bloggerin und Kolumnistin, sondern auch seit ihrer Kindheit ein Fan von allem was grünt und blüht.