Ich war wieder mal weg. Diesmal Richtung Westen, mitten auf dem Atlantik, auf den Azoren.
Die Azoren bestehen aus neun Inseln, liegen ca. 1370 km von Europa entfernt, sind vulkanischen Ursprungs und gehören zu Portugal.
Ich habe die größte Insel, São Miguel, besucht und mich in die Insel verliebt. Und wenn die anderen Inseln nur halb so schön sind wie die Hauptinsel, will ich sie alle sehen. Denn für mich ist es die schönste Insel, die ich bisher besucht habe!
Das erste was einem ins Auge fällt, sind Hortensien, riesengroß! So viele Hortensien, die ganze Insel ist damit bepflanzt. In der Stadt und auf dem Dorf, an fast jeder Straße, selbst auf steinigen Hängen wachsen sie. Zwischen den Hortensien findet man auch mal einen Strauch Schmucklilie oder eine mir unbekannte Zwiebelblume.
Was ist noch so typisch für Azoren? Es sind Kühe. Auf der Insel São Miguel leben ca. 130.000 Menschen und fast 100.000 Kühe! Und man sieht sie auch fast überall. Allerdings müssen die Kühe mit Bergziegen verwand sein, denn sie klettern auf den Berghängen, als wären sie dafür geboren 😉 Unsere Flachlandkühe würden sich ganz bestimmt die Beine brechen. Die Tiere bleiben das ganze Jahr draußen auf der Weide und führen bestimmt ein besonders glückliches Leben. Das spiegelt sich auch im Geschmack vom dort hergestellten Käse wieder. Lecker!
Und dann kommen noch die Vulkane. Es gibt drei Krater auf der Insel, alle drei sind mit Wasser gefüllt und immer noch aktiv! Rund um die Vulkane gibt es sehr viele Stellen, die die Aktivität der Vulkane unter Beweis stellen. Z.B. im Westen der Insel gibt es eine Badestelle, wo das Wasser bei Ebbe fast 30 Grad erreicht! An der Stelle, springt eine heiße Quelle direkt ins Meer. Dort wäre es so schön zum Baden, wären nur die Wellen nicht so hoch…
Außerdem befinden sich viele andere heiße Quellen auf der Insel. Drin zu baden ist ein besonderes Vergnügen, schön warm und mit etwas Schwefel-Aroma.
Auf kleineren oder größeren Flächen blubbert und kocht es – dazu stinkt es noch ganz fürchterlich. Man könnte denken, man steht im Eingang zur Hölle. Die in direkter Umgebung lebenden Menschen stört es nicht. Ich habe mich nach wenigen Minuten auch nicht mehr an dem Geruch gestört.
Für Hobbygärtner hat die Insel etwas Besonderes zu bieten. Es ist der Terra-Nostra-Park in Furnas. Der Park enthält eine Sammlung von Kamelien mit über 600 verschiedenen Arten und ein Bromelien-Park.
Dort befindet sich auch das angeblich größte Thermalschwimmbad Europas. Das Wasser darin ist gelb, eisenhaltig und sehr warm.
In der Hauptstadt, Ponta Delgada, gibt es auch den Jardim José do Canto, dort wachsen die größten Gummibäume, die ich bisher gesehen habe.
Ja, es waren sehr schöne Tage auf einer besonders schönen Insel. Man geniest dort eine Ruhe, die auf anderen Urlaubsinseln nur schwer zu finden ist.
Wenig Menschen, noch weniger Autos, überhaupt keine Hektik. Wenn man kein Strand braucht, ist es ist ein perfektes Ziel. Nur bitte nicht weitersagen, sonst kommen zu viele Menschen dorthin und dann ist mit der Ruhe vorbei! 😉