- Die Freude war groß, als das Gewächshaus ankam und es wurde direkt ausgepackt. Neben dem Gewächshaus aus PAK-freiem Kunststoff waren noch 15 Anzuchttöpfe, POP UP Anzucht-Erde, Saatgut (Echte Kamille, Liebstöckel, Zitronenmelisse), 1 Bleistift und 15 Etiketten und – zur Freude meiner Tochter – Bibi Blocksberg Aufkleber und eine Hörspiel-CD enthalten. Bevor es nach dem Auspacken sozusagen ans Eingemachte ging, hat sie das Gewächshaus erst mal mit den mitgelieferten Aufklebern verziert.
- Ein guter Zeitpunkt für die Anzucht ist Ende März/April, denn dann ist in der Regel schon ausreichend Licht vorhanden und es ist gewährleistet, dass die kleinen Pflanzen beim späteren Auspflanzen nach draußen keinem Frost mehr ausgeliefert sind. Wir haben also losgelegt. Zuerst gibt man zu der komprimierten Pop-up Erde Wasser hinzu und kann staunend feststellen, wie die Erde aufquillt und ihr Volumen vergrößert.
- Nachdem die aufgequellte Erde umgerührt wurde, haben wir sie in die Anzuchttöpfe gefüllt und die Samen der „Hexkräuter“ eingesetzt. Die Samen werden leicht angedrückt und die Erde leicht befeuchtet. Alle Kräuter dieses Sets sind Lichtkeimer, sie werden also nicht mit Erde bedeckt.
- Jetzt wird das Gewächshaus an einen möglichst warmen und hellen Standort gestellt. Am besten ist ein Platz in der Nähe einer Heizung an einem Fenster. Die Samen brauchen Wärme, um zu keimen und die kleinen Pflänzchen brauchen neben Wasser auch ausreichend Licht. Die Erde muss regelmäßig feucht gehalten werden und ab und zu solltest Du das Gewächshaus lüften.
- Mit großer Freude hat meine Tochter nach etwa 10 Tagen die ersten Keimlinge entdeckt. Wenn sie dann groß genug sind, werden sie vereinzelt und schließlich nach draußen gepflanzt. Direkt in die Erde oder in Töpfe. Einem Hexengebräu mit Kamille, Zitronenmelisse und Liebstöckel steht nun fast nichts mehr im Wege.
Kinder für Natur begeistern – Ein Gewinn für alle
Es ist immer wieder eine Freude zu erleben, wie Kinder staunend betrachten, dass aus einem Samenkorn eine Pflanze wächst, die sie dann auch noch essen oder verwenden können. Und auch oder gerade, wenn etwas schiefläuft bei der Pflanzenanzucht, kann das sehr lehrreich sein. Zu wenig Licht, zu viel oder zu wenig Wasser, der falsche Zeitpunkt, all diese Faktoren haben Auswirkungen auf das Wachstum und das wird von den Kindern direkt erlebt. Sie entwickeln ein Verständnis für Zusammenhänge und auch eine Wertschätzung für eine gelungene Anzucht.
Spaß für kleine Gärtner
Die Begeisterung für das Gärtnern zu wecken, ist gar nicht schwer. Schon kleine Kinder helfen sehr gerne mit beim Umgraben, Säen, Gießen und Ernten. Schnell wird Ihnen klar, dass es in der Natur sehr viel zu entdecken gibt und das alles zusammenhängt. Würmer sind dann nicht eklig, sondern helfen den Pflanzen beim Wachsen. Bienen und andere Insekten sind nützlich und wertvoll. Für die Kleinen wird auch deutlich: Man muss sich kümmern um seinen Garten/seine Pflanzen. Um Kindern einen Bezug zu Pflanzen, Tieren und Natur zu vermitteln, bedarf es dabei keines Riesen Gartens. Auch beim Umtopfen der Zimmerpflanzen, beim Gießen der Tomaten auf dem Balkon, beim Hegen der Kresse auf dem Küchentisch, oder beim Brombeerpflücken im Wald werden Pflanzen und ihr Wachstum erfahrbar. Auch immer mehr Schulen und Kindergärten haben die Wichtigkeit erkannt, Kindern ein Verständnis von natürlichen Prozessen zu vermitteln, indem sie selbst etwas erleben, entdecken und erfahren können. Der Unterricht wird nach draußen verlegt, es werden Waldtage eingeführt, Blumen gesät oder Schulgärten angelegt.
Zum Schluss noch ein kleiner Buchtipp: Meine Gartenwerkstatt von Anke M. Leidigen. In dem Buch gibt es viele Ideen und Aktivtipps für Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter und es wird Wissen über das Gärtnern und heimische Tiere vermittelt. Es enthält zum Beispiel Bauanleitungen für ein Insektenhotel und einen Zuchtkasten für Schmetterlinge, Tipps für die Aussaat und Aufzucht und tolle Rezepte zum Beispiel für eine leckere Kräuterlimonade.