Es war mal vor vielen, vielen Jahren… Zu der Zeit hatte Gosia Langeweile und wusste nichts mit ihrer Freizeit anzufangen. Da kam sie auf die Idee, sich einen Schrebergarten zu suchen…
Ja, so bin ich zu meinem Garten gekommen. Nicht aus Liebe zur Natur oder weil ich Spaß an der Gartenarbeit hätte. Damals wusste ich nicht mal, was in einem Garten zu tun ist. Das Einzige was ich wusste, war, dass ich gerne eigene Erdbeeren und etwas frische Gemüse haben würde. Aber dass es mit so viel Arbeit verbunden wäre, das hätte ich niemals gedacht. Glücklicherweise habe ich Ausdauer 😉
Das mit den Erdbeeren hat nicht ganz so gut geklappt, wie ich mir gewünscht habe. Mit dem Gemüse, ehrlich gesagt, auch nicht richtig. Dafür habe ich, gänzlich unbeabsichtigt, das tierische Gartenleben entdeckt. Als mir jemand erzählte, dass bei uns, mitten in der Stadt, Rehe leben würden, habe ich nicht ein Wort geglaubt. Aber gerade erst vorgestern habe ich wieder drei Stück gesehen. Von Schmetterlingen wusste ich bloß, dass es den Zitronenfalter gibt. Mittlerweile habe ich ganz viele Sorten in meinem Garten entdeckt. Etwas später ist ein Entenpaar auf Besuch gekommen und hat Eier gelegt. Im Laufe der Zeit hatte ich so viele tierische Besucher in meinem Garten, wobei manche auch nicht ganz so beliebt waren wie die anderen…
Mit der Zeit hat es mit dem Gemüse auch besser geklappt. Seit Jahren ernte ich im Sommer ganz viel. Ich bemühe mich, um wirklich gesundes Gemüse. Ganz ohne chemischen Dünger oder Pflanzenschutzmittel. Da weiß man, was man isst.
Der Garten ist aber nicht nur das Gemüsebeet. Ein Garten ist auch was für das Auge. So habe ich über Jahre versucht aus meinem Garten eine kleine Oase zu schaffen. Das, was ich vorgefunden habe, habe ich in die Gestaltung einbezogen. Zum Beispiel lag an einer Stelle ein riesengroßer Stein, viel zu schwer um ihm zu bewegen, so habe ich an der Stelle meinen Steingarten gebaut. Mitten im Garten steht ein sehr alter Apfelbaum, direkt gegenüber der Pforte. Der Baum hat verhindert, dass mittig, wie bei den meisten Nachbarn, ein Gehweg verläuft. Zu dem Gartenhäuschen am anderen Ende kommt man nur über geschwungene Wege. Passend zu dem gebogenen Weg, sind runde Rabatten entstanden. Gerade Linien findet man in meinem Garten selten.
Zu Anfang wollte ich ganz schnell einen schönen, blumenreichen Garten haben. Ich habe gekauft und gekauft. Es hat mich nur ganz viel Geld und Frust gekostet. Die meisten gekauften Stauden sind spätestens im zweiten Jahr eingegangen. Dass ab und zu eine Pflanze eingeht, ist normal, aber dass sie so massenhaft absterben, ist nicht ganz so normal, oder? Glücklicherweise hab ich ganz nette Nachbarn, sie haben mir ganz viele schöne Blumen geschenkt. Seit mehreren Jahren pflanze ich fast nur noch das, was beim Nachbarn gut gedeiht. Die Pflanzen kommen mit unseren Boden- und Klimaverhältnissen klar. Auch die Fische, die in meinem Gartenteich schwimmen, sind bei uns heimisch, sie stammen direkt aus dem Nachbarteich, ca. 30 Meter Luftlinie.
Natürlich habe ich auch Platz für ein paar Exoten im Gewächshaus. Meistens sind es Peperoni. Schön bunt und scharf. Eine winterharte Yucca-Palme habe ich auch. Sie stammt aber auch von Nachbarn, acht Gärten weiter. 😉
Mein Garten hat mir viel Arbeit beschert, aber auch viel Spaß, reichlich gesundes Gemüse und Obst und viele neue Freunde.
🙂
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Gosia Daniel pflegt nicht nur mit viel Liebe und Hingabe ihren kleinen Garten, sondern auch eine eigene Webseite