Kräuter bereichern jedes Gericht, außerdem sind sie wichtiger Bestandteil bei der Herstellung von Tees, Ölen oder auch Kosmetik. Wer Lust auf eine üppige Kräuterauswahl hat und wem es nach der langen Zeit des Nichtgärtners im grünen Daumen juckt, kann seine Kräuter auf der Fensterbank ziehen. Bei einem geeigneten hellen Standort, kann damit auch bereits gegen Ende Februar begonnen werden. Hier ist allerdings natürlich auch immer der Wunsch Vater des Gedankens (-;
Damit die Samen von Petersilie und Co. keimen, muss auf jeden Fall ein optimales Klima für die Samen und Pflänzchen geschaffen werden. Für die Kräuteranzucht auf der Fensterbank oder im Wintergarten benötigt man:
- Töpfe/Aussaatschalen
- Saatgut/ Samen
- Anzuchterde
- Glas oder Klarsichtfolien zum bedeckten der Töpfe, wenn man kein Gewächshaus als Kinderstube benutzt.
Besonders wichtig ist ein heller und warmer Standort. Ein Platz über der Heizung am Fenster ist für die Keimung gut geeignet. Es ist aber auch wichtig, dass die Pflanzen nicht zu warm stehen, denn es gilt, je wärmer der Pflanzenkindergarten, umso mehr Licht muss auch vorhanden sein.
Relativ einfach anzuziehen sind zum Beispiel Petersilie, Kerbel oder Schnittlauch. Ist ein geeigneter Platz gefunden und die Utensilien besorgt, kann es losgehen. Die Samen werden in spezieller Anzuchterde ausgesät, die für die kleinen Samen und Pflänzchen besonders gut ist, da sie fein gesiebt ist und die zarten Pflänzchen es so leichter haben emporzukommen. Außerdem hat Anzuchterde einen hohen Humusanteil und wenig Nährstoffe. Salbei und Rosmarin wachsen aber zum Beispiel lieber in weniger Humus, hier besser eine Mischung aus Erde-und Sand verwenden. Aus Liebe zur Umwelt sollte man torffreie Erde wählen. Ich habe die Pop up Kräuter-Anzucht- Erde von Romberg benutzt.
Als Gefäße für die Aussaat eignen sich Kisten, Schalen oder Töpfe. Tontöpfe sehen zwar schön aus, ziehen aber auch Feuchtigkeit. Ich benutze Sie trotzdem und achte einfach mehr auf ein gutes Klima. Clevere Ideen für die Pflanzenanzucht, sind auch Pflanzgefäße aus Klopapierrollen oder Zeitungspapier, die sich auch im Boden auflösen, wenn man die Pflanzen später in den Garten pflanzen möchte. Bei Pflanzen, die zum Essen gedacht sind, verzichte ich allerdings darauf, da ich nicht weiß wie das mit Schadstoffen und Kleber aussieht. Außerdem werden die kleinen Kräutersamen eher breit ausgesäht.
Die Töpfe oder Schalen werden also mit Erde gefüllt, danach wird die Erde glatt gestrichen und leicht angedrückt und gut angefeuchtet. Das Kräuter Saatgut wird dann sparsam und gleichmäßig ausgestreut und auch leicht angedrückt. Achten muss man darauf, ob die Kräuter Licht- oder Dunkelkeimer sind, dann wird entweder mit ein wenig Erde bedeckt oder eben nicht. Basilikum ist zum Beispiel Lichtkeimer, die Saat wird also nicht oder nur sehr dünn mit Erde bedeckt.
Jetzt können die Samen keimen. Wichtig ist, die Erde feucht zu halten (durch Besprühen mit einem Zerstäuber) und ab und zu (durch das Anheben der Folie oder des Glases) zu lüften. Läuft alles gut, kann man sich schon bald über die ersten Pflänzchen freuen. Ein fast rührendes Erlebnis, wenn die zarten Newcomer aus den Samen sprießen. Damit das Gewächshausklima erhalten bleibt, kann man die Folie durch einen kleinen Stock anheben wie ein Zelt, damit die Pflanzen nicht beim Wachsen behindert werden. Dekorativ sind auch spezielle Pflanzhauben aus Glas. Bei Petersilie bitte nicht wundern oder gar verzweifeln, die Keimung dauert sehr lange.
Die Kräuter können in Töpfe belassen, oder wenn sie sich behindern oder es so gewollt ist, vereinzelt/pikiert und umgepflanzt werden. Manche Kräuter, zum Beispiel Basilikum, Thymian, Schnittlauch, Salbei oder Zitronenmelisse, halten sich auch drinnen ganz gut und können bei einem geeigneten Standort auch drinnen weiter kultiviert werden. Ansonsten werden die Kräuter sobald es frostfrei ist nach draußen gepflanzt oder gedeihen auf dem Balkon weiter.
Freunde und Familie freuen sich bestimmt über ein selbstgezogenes Kräuterpflänzchen als Geschenk. Besonders schön sind zum Beispiel Töpfe oder Schalen, die mit verschiedenen Kräutern bepflanzt sind, zum Beispiel in einer mediterranen Kombination aus Basilikum, Thymian, Rosmarin und Oregano.
Ich werde darüber berichten, wie es weiter geht mit meinen Kräuterchen und freue mich über Tipps und Tricks, besonders was das Düngen angeht. Am Ende hoffe ich natürlich, dass es nicht heißt „Beeilung bringt Vergeilung“ wie in der Kolumne von Blogautorin Petra (-;
*****
Die Soziologin und Journalistin Rieke Leemhuis bloggt auf www.mygreenhood.de über die Vorteile einer guten Nachbarschaft. In ihrem Biogarten pflanzt Sie am Liebsten Essbares.
1 Kommentar
Das macht ja richtig Lust auf Kräuter Aufzucht! Werde ich auch bald mal probieren!