In jedem Garten leben Tiere, auch wenn wir sie nicht zu Gesicht bekommen. Vögel, Igel, Kröten und Frösche und viele mehr. Leider wird das Leben für sie immer schwerer. Grünflächen werden kleiner, Bepflanzungen sind als Futterquelle oder „Wohnfläche“ zunehmend ungeeignet. Und jetzt kommt noch der Winter! Doch wenn wir schon keinen Einfluss auf die Entwicklung der Städte nehmen können, sollten wir in kleinem Rahmen etwas für die Tiere tun.
Im Grunde genommen geht es hier mehr um „nichts tun“ im Sinne von: „nicht aufräumen“. 🙂
Die meisten Gärtner führen im Herbst ganz viele Arbeiten durch. Es wird umgegraben, das Laub weggepustet, verblühte Stauden abgeschnitten, in jeder Ecke aufgeräumt, Gartenabfall aus dem Garten entfernt, jeder Maulwurfhügel zugeschüttet. Und das alles sollten wir nicht tun, wenn wir den Tieren durch den Winter helfen wollen. Manche brauchen nur einen ruhigen Platz für den Winterschlaf, die anderen eine Extraportion Futter. Mehr ist es nicht.
Die wenigen Aufräumarbeiten sollten sich auf die Rasenflächen beschränken. Das Laub wird nur grob vom Rasen gehakt und nicht in die Tonne gebracht, sondern in einer Gartenecke auf einem Haufen geworfen. Sollten wir etwas mehr Laub haben, kann man daraus Laubkompost machen oder die abgeräumten Gemüse- oder Blumenbeete bedecken.
So ein Laubhaufen dient Tieren als warme Decke. Ein Igel würde sich bestimmt sehr darüber freuen. Und wenn ganz zufällig noch etwas Holz im Garten rumliegt, kann man im Handumdrehen ein noch besseres Versteckt bauen. In einer ruhigen Ecke das Holz aufeinander stapeln, etwas Laub darüber verteilen, fertig!
Igel gehen Ende Oktober, Anfang November in den Winterschlaf. Wichtig ist es dann, dass er seine Ruhe hat. Also bitte die einmal gemachten Holz- oder Laubhaufen nicht mehr verändern oder gar auseinandernehmen! Am besten die Gartenecke gar nicht mehr betretten. Wir wollen auch nicht im Schlaf gestört werden.
Damit die Tiere auch mal was zu Futtern haben, lasse ich alle Blumen verblüht über den Winter stehen. Pflanzensamen, nicht abgeernteten Apfelbäume oder Vogelbeerensträucher sind für viele Tiere gute Futterquellen.
Ein Futterhaus für Vögel ist auch eine schöne Sache. Solange der Boden wenigstens teilweise schneefrei bleibt, finden die Vögel noch leichter Futter. Aber wenn der Winter besonders schneereich ist, haben sie so eine zusätzliche Futterquelle. In meinem Garten wird bald auch ein neues Futterhaus stehen.
Die Nisthäuser sollten im Herbst gereinigt werden. Ich habe mal gelesen, dass auch Siebenschläfer sie als Winterquartier nutzen. Ich habe zwar noch keine Siebenschläfer gesehen, aber das heißt ja nicht, dass es sie nicht gibt.
Auch Komposthaufen oder Steingärten sind gute Verstecke für kleinere Tiere oder umgedrehte Töpfe oder Bretter. Und Kröten können in einem Gewächshaus überwintern.
Unser Fazit – damit die Tiere einen Platz und ihre Ruhe haben, lassen wir unseren Garten einfach ruhen. Aufgeräumt wird im Frühling.