So ein Gewächshaus ist schon was Feines. Vor ein paar Jahren hat mir der Weihnachtsmann ein Gewächshaus gebracht. So ein kleines, gerade so 2 x 3 Meter, passend zu meinem Schrebergarten. Was habe ich mich gefreut! Mein erster Gedanke war: Tomaten! Und Gurken! Am besten beides gleichzeitig.
So habe ich es dann auch gemacht. Eine Seite Tomaten, die andere Gurken. Alle sind superschnell gewachsen. Ich habe mich auf die vielen Tomaten und Gurken so gefreut. Aber nur bis die Tomaten ihre „Betriebsgröße“ erreicht, und das Gewächshaus zugewuchert haben. Es war ungefähr Mitte Juli, mitten im Sommer. Bei unseren nordischen 22 Grad-Sommer, hatte ich im Gewächshaus 40 Grad bei 100 % Luftfeuchtigkeit. Plötzlich haben die Tomaten dunkle Flecken bekommen, die Gurken weißen Belag! Was habe ich falsch gemacht? Die Antwort ist: alles! Ich wollte zu viel auf einmal.
Gurken mögen es heiß und feucht, das stimmt, aber eine frische Brise ist zwingend notwendig. Die Tomaten mögen viel Sonne und gar keine feuchte Luft, nass bitte nur von unten. Ich habe überhaupt nicht beachtet, dass die beiden Gemüsearten komplett unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Kleiner Trost: Ich war nicht allein. Meine Gartennachbarn, die auch Gewächshäuser haben, erzählten mir von ähnlichen Fehlern. Zu viele Pflanzen, zu dicht gepflanzt, wild durcheinander gemischt und nicht durchdacht. Und noch schlimmer, immer wieder die gleiche Gemüseart an der gleichen Stelle. Ein Gewächshaus braucht auch Abwechslung. Auch im wörtlichen Sinne. Alle paar Sommer ist neue Erde notwendig.
Mittlerweile habe ich eine Vorgehensweise erarbeitet. Ab März kommen Salate und Radieschen ins Gewächshaus. So habe ich im Mai immer frischen Salat. Mitte April werden dazwischen kleine Paprikas und zwei, drei Gurken gepflanzt. Eine Etage höher, auf einen provisorischen Tisch, stehen Kisten mit vorgezogenen Blumen, Gurken und Zucchini. All die Pflanzen, die erst in der zweiten Maihälfte ausgepflanzt werden. Tomaten werden nur im Gewächshaus vorgezogen, danach bekommen sie einen Platz auf meinem Balkon. Sonnig, luftig und trocken.
Mit einem Gewächshaus verlängert sich das Gartenjahr. Man fängt früher an und erntet manchmal bis Ende Oktober. In diesem Jahr habe ich schon Anfang März alles vorbereitet. Umgegraben, gedüngt, Mäuselocher aufgewühlt. Denn im Winter ziehen die Mäuse dort hin. Ich weiß, Mäuse sind nicht gern gesehen in den Gärten, aber sie wollen auch nur den Winter überleben. Wenn man im Frühling mit den Arbeiten beginnt, ziehen sie auch weg, meistens nur ein paar Meter weiter, damit sie im nächsten Winter nicht zu weit zu ihrem Winterquartier haben. Wenn ich eine Maus wäre, würde ich es auch so machen.
Ja, liebe Hobbygärtner, ein Gewächshaus ist was Feines. Wenn ich könnte, würde ich meins um einen oder zwei Meter verlängern, dann hätte ich noch Platz für Melonen, Auberginen, vielleicht auch für Andenbeeren, die einen ausgesprochen langen Sommer brauchen. Leider ist mein Garten nicht groß genug. Somit bleibe ich dann halt bei meinem kleinem Garten und meinem Klein-Gewächshaus.
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Gosia Daniel pflegt nicht nur mit viel Liebe und Hingabe ihren kleinen Garten, sondern auch eine eigene Webseite