Jetzt im Oktober werden die Tage deutlich kürzer und die Natur bereitet sich auf den Winter vor. Doch für die Hobbygärtner gibt es noch genug zu tun.
In all den Jahren habe ich gelernt, dass alles, was man im Herbst schafft, die Frühlingsarbeiten leichter macht. Deshalb werden die abgeernteten Gemüsebeete mit Laub oder unreifem Kompost bedeckt, damit das Bodenleben die kalten Monate gut übersteht. Im Frühjahr reicht es dann, nur schnell die oberste Schicht abzutragen, den Boden etwas zu lockern und schon sind die Gemüsebeete bereit für die ersten Aussaaten und Pflanzungen. Der Boden wird durch die Abdeckung leicht und durchlässig. Jede Möhre und Kartoffel fühlt sich pudelwohl in so einem Boden. Dasselbe mache ich mit Blumenbeeten. Die Hauptsache, der Boden bleibt über den Winter nicht unbedeckt.
Für viele Hobbygärtner und Gartenbesitzer wird Herbstlaub zu einem Problem. Es wird gepustet, gefegt und weggetragen. Hauptsache weg aus dem Garten. Dabei merken viele nicht, was sie da tun. Denn Laub ist wunderbar um empfindliche Pflanzen vor Frost zu schützen. Ich habe schon Gladiolen durch den Winter gebracht. Man darf nur nicht zu dick auftragen, sonst gammelt die unterste Schicht. Selbst Laub einer Eiche kann man im Garten verwenden. Wer schweren, lehmigen Boden im Garten hat, kann ruhig etwas vom Eichenlaub untergraben.
Und die Tiere brauchen auch einen Platz im Winter. Eine ruhige, bedeckte Ecke zum Überwintern, so ein kleiner Laubhaufen wäre für einige ideal. Die Igel-Ecke in meinem Garten besteht aus einer umgedrehten Schubkarre, bedeckt mit Altholz und Laub. Igel wurden auch gesichtet!
Ich habe mehrere Bäume um meinen Garten, auch eine Eiche. Wenn ich schon alle offene Beete bedeckt habe und der Igelhaufen aufgeschüttet ist, dann landet das restliche Laub in einem Thermo-Komposter. Etwas Erde dazwischen, ein bisschen Rasenschnitt und Grünabfall dazu. Bis zum Sommer habe ich dann feinsten Kompost. Leicht wie Blumenerde und duftend nach Wald. Besseren Kompost findet man nirgendwo.
Der Gartenteich wird jetzt auch gereinigt. Aber bitte nicht übertreiben. Es werden nur zu groß gewordene Seerosen geteilt und überflüssige schwimmende Pflanzen rausgenommen. Das Laub von den umliegenden Bäumen wird auch ausgefischt und das war es dann mit der Reinigung. In keinem Fall Wasser austauschen oder den Schlammsauger benutzen. Es würde mehr schaden als nutzen.
Und ganz zum Schluss, bevor ich in den Winterschlaf gehe und das Licht im Garten ausmache, irgendwann Ende November, dann mache ich immer noch einen Gang durch den Garten und versuche mich zu erinnern, wie es im Frühling ausgesehen hat. Ich habe dann immer die Hoffnung, dass die Mäuse nicht alle Tulpenzwiebeln fressen, die Rosen gut den Winter überstehen, die Fische unter dem Eis überleben und das der nächste Frühling schnell wieder kommt.
1 Kommentar
Liebe Malgorzata,
ein schöner Text. Genauso geht es mir beim letzten Gang durch den Garten. Ich kneif die Augen zu, kuschele mich tief in die Daunenjacke und denke an den Frühling 🙂
Grüße aus dem kleinen Horrorgarten
von Anja