Das Gartenjahr geht langsam zu Ende. Es werden das letzte Gemüse wie Rote Bete oder Grünkohl sowie späte Obstsorten geerntet. Und es fällt jede Menge Laub herunter. Durch die Herbststürme kommt auch noch jede Menge Holz von den Bäumen. All das wird weggeräumt und im schlimmsten Fall verbrannt.
Ich finde es unnötig, das Holz zu verbrennen. Auch das Abschneiden von Stauden ist nicht notwendig. Bis zum Frühling sind die meisten Oberteile von alleine verrottet. Alles das, was für viele nur lästiger Abfall ist, ist für andere sehr nützlich. Der ganze Gartenabfall kann zum Beispiel zum Bau eines Hochbeetes verwendet werden.
Ein Hochbeet ist schnell gebaut. Wie es geht, hat Sascha schon mal hier geschrieben. Meine Variante findet Ihr hier.
Aber, es geht noch einfacher. Meine Nachbarin hat kaputte Regentonnen zu Hochbeeten umfunktioniert. Ein Gitterkomposter lässt sich auch sehr gut dafür verwenden. Wichtig ist, dass das Hochbeet von Innen mit Teich- oder Hochbeet-Folie ausgekleidet wird, damit die Erde nicht zu schnell austrocknet. Viel schwieriger als der Bau ist die umfangreiche Befüllung des neuen Beetes. Ein oder zwei Kubikmeter Füllmaterial werden benötigt.
Deshalb ist jetzt, im Herbst, oder auch später im Winter, ein sehr guter Zeitpunkt für das Hochbeet-Projekt: Laub lässt sich ideal in Hochbeeten verarbeiten, der Rest der Füllung findet sich möglicherweise auf dem Komposthaufen. Auch abgefallene Äste können verwendet werden:
- Ganz nach unten kommen dickere Äste und grober Holzabfall.
- Die nächste Schicht besteht aus nicht verrottetem Kompost. Wer hat, schüttet noch fertigen Kompost darüber.
- Die oberste Schicht sollte aus guter Gartenerde bestehen.
- Über den Winter wird die Oberfläche idealerweise mit Laub bedeckt.
Den reifen Kompost und die Gartenerde kann man noch später im Frühling aufbringen.
So ein Hochbeet ist eine wirklich bombastische Sache. Man muss nicht mehr umgraben, man arbeitet im Stehen und muss sich nicht mehr bücken, somit sind auch Rückenschmerzen kein Problem mehr. Und das Allerwichtigste: die Ernte ist mindestens doppelt so hoch wie im herkömmlichen Beet! Zumindest bei mir, wo der Boden sehr lehmig und schwer ist. Meine Kartoffeln aus dem Hochbeet waren riesig. Eine davon wog 390 Gramm! Die Buschbohnen wurden so viel, dass mein Tiefkühler immer noch voller Bohnen ist. Im Vorjahr hatte ich riesengroße Rote Beete und Möhren.
Mittlerweile habe ich drei Hochbeete und ich bin noch nicht fertig 😉
Der einzige Nachteil eines Hochbeetes ist, dass häufiger gegossen werden muss. Die Erde ist viel lockerer. Dadurch bekommen die Pflanzen mehr Luft von unten, die Wurzeln entwickeln sich schneller, aber das Wasser verdunstet auch schneller.
Ein Hochbeet muss nicht gedüngt werden. Der ganze Gartenabfall, den wir reingeworfen haben, wird nach und nach verrotten. Dadurch bekommen die Pflanzen immer wieder Nachschub an Mineralien und Nähstoffen.
Mit der Zeit wird die Erde durch die Verrottung der unteren Schichten immer wieder absacken und muss von oben nachgefüllt werden.
Wer nach dem Hochbeet-Projekt noch Laub & Holz übrig hat, kann dieses in einer ruhigen Gartenecke abladen. Es wird sich ganz bestimmt ein Tier finden, das dort entweder Baumaterialien für ein Winterquartier sammelt oder direkt einzieht. Ich habe mehrere solcher Ecken im Garten. Liegt es daran, dass ich tierfreundlich oder eine faule Gärtnerin bin? 😉