Der Herbst ist da, und während es draußen immer dunkler und nasser wird, erinnere ich mich umso lieber an den letzten Urlaub im August an der Côte d’Azur.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Nizza fuhren wir in Richtung Berge, die provenzalischen Voralpen hoch. Hier findet man wunderschöne grüne Bergdörfer und malerische alte Häuser. Und das Beste: man kann für unter zwei Euro mit dem Bus herumfahren, von Nizza nach Montpellier.
Wir fuhren in das Dörfchen Saint Jeannet, etwa 20 Kilometer von Nizza entfernt. Manche kennen das Dorf, ohne es zu wissen: Es diente als Kulisse für den Film „Über den Dächern von Nizza“ von Alfred Hitchcock mit Grace Kelly und Cary Grant.
Das Haus haben wir natürlich sofort gesucht und gefunden – hinter einer hohen Hecke:
In Saint Jeannet scheinen alle Anwohner wert auf ein grünes Umfeld zu legen und die Pflanzen gedeihen beneidenswert. Dieser Wein zum Beispiel bedeckt die halbe Fassade:
Seine Wurzeln stecken in diesem winzigen, eingemauerten „Loch“:
Der Weinanbau hat in der Region übrigens eine lange Tradition, weil hier Traubensorten gedeihen, die Kälte gut vertragen und daher noch im Winter gut verkauft werden können.
Gegen die sommerliche Hitze sind Häuser und Gassen aus Stein. Trotzdem blüht es an allen Ecken. Für Leute wie mich, die sich fürs Gärtnern und für Blumen begeistern, ist es toll hier zu flanieren und sich alles anzuschauen. Ein paar Eindrücke will ich mit euch teilen:
In diesem Topf stehen Blumen neben Cocktailtomaten:
Auch Rosen und Orangen für die Parfumproduktion wurden hier früher angebaut und gehörten zu den wichtigsten Einnahmequellen der Bergbewohner.
Das hat uns Marie erzählt, in deren Haus wir einige Nächte übernachtet haben. Ihr Garten hat mich begeistert. In dem milden Klima gedeihen Feigen, Oliven, Birnen und Walnüsse. Die Haselnüsse trocknet sie einfach auf der Terrasse, um sie für den Winter haltbar zu machen:
Toll fand ich, wie gemütlich sie ihren Garten gestaltet hat. Neben einer Hängematte steht auch der Frühstückstisch im Grünen:
Eine Sitzecke unterm Nussbaum lädt zum Dösen ein:
Und sogar ein Bett mit Stroh hat Marie unter die Bäume gestellt:
Mit diesen Ketten schmückt Marie ihre Bäume. Die Kugeln formt sie selbst aus verschiedenen Tonsorten, so entstehen die bunten Farben:
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber je kälter es hier wird, desto mehr sehne ich mich nach der Côte d’Azur!