Romberg, Foto: pixabay

Gärtnern im Juni

von Gosia

Der Juni ist ein besonderer Garten-Monat, denn im Juni gibt es Erdbeeren satt! Die roten, süßen, unvergleichbaren Erdbeeren. Am besten schmecken sie direkt vom Strauch, noch warm von der Sonne. Mit Sahne schmecken sie natürlich auch sehr lecker, oder auf Kuchen, hmmmm….
Und das ist erst der Anfang. Erdbeeren, dann Kirschen, etwas später Himbeeren und Johannisbeeren, und ganz zum Schluss die Brombeeren. Die Erdbeere bleibt aber für mich die Königin allen Beeren, auch wenn sie botanisch gesehen keine echte Beere ist, sondern eine Sammelnussfrucht wie eine Hagebutte. Eine Himbeere ist übrigens auch keine Beere, sie ist eine Sammelsteinfrucht. 🙂 Aber egal zu welchen Familien die süßen Früchtchen gehören, sie versüßen uns unsere Gartenarbeit, denn jetzt, im Juni, gibt es ganz viel zu tun.
Jetzt ist die perfekte Zeit um die Zweijährigen auszusäen. Dazu gehören Bartnelke, Nachtkerze, Glockenblume, Goldlack u.a. Die Vergissmeinnicht, Fingerhut und Stockrosen habe ich hier ausgelassen, die säen sich von alleine aus. Einmal im Garten – immer im Garten, um die muss man sich nicht kümmern. Wer Lust auf Experimente hat, kann jetzt auch Staudenpflanzen aussäen und ziehen; aber besser wäre, man hat einen Gartennachbar, der seine Stauden gerne teilt. Ich habe gerade in eine Kiste Lupinen ausgesät, da meine in den letzten Jahren den Nacktschnecken zum Opfer gefallen sind.
Im Gemüsegarten erlebt man jetzt die Vorfreude auf die kommende Ernte. Man kann schon jetzt ahnen, wie die Ernte ausfällt. Ob die Bohnen gut stehen und wie sich das Gemüse entwickelt. Leider werden um dieser Zeit auch viele der ungebetenen Gäste aktiv. Die Läuse sind schon da, die Nacktschnecken haben in großer Mehrzahl zugelegt und machen sich an unsere Erzeugnisse ran. Und egal, welche Maßnahmen ich bisher ergriffen habe, die Biester haben schon immer gewonnen. Egal wie oft ich die Beete nach Schnecken absuche, am nächsten Tag haben sie wieder was angefressen. Dem Gemüse kann man trotzdem etwas helfen groß und stark zu werden. Ich häufe meine Kartoffeln mit Komposterde an. Zwiebeln sollte man unkrautfrei halten, damit sie sich gut entwickeln können. Kohlgemüse ist für etwas Naturdünger sehr dankbar. Nur bitte kein Blaukorn! Mein Favorit ist immer noch der eigene Kompost.
Das Gemüse mag es unkrautfrei (oder lieber „unerwünschte Wildkräuter“-Frei?). Der Boden mag aber nicht unbedeckt bleiben, sonst vertrocknet er zu schnell. Ich verteile den Rasenschnitt auf die Beete und unter die Sträucher. Nur nicht zu dick, sonst gammelt es. Eine dünne Schicht reicht um den Boden feucht zu halten und hindert das Unkraut am Wachstum. Wenigstens ein bisschen. Und den Rasenschnitt ist man damit auch los.
In der Trockenzeit muss man auch nicht unbedingt täglich gießen. Manche Pflanzen, wie Buschbohnen, mögen es überhaupt nicht. Andere bilden bei täglichem Gießen keine starken Wurzeln aus. Viel besser ist es, den Boden regelmäßig zu lockern um Verdunstung zu verhindern. Und wenn schon gegossen werden muss, dann am besten mit Regenwasser aus der Tonne. Leitungswasser ist viel zu kalt! Und was ich noch nie in meinem Leben gemacht habe? Ich habe noch nie den Rasen gegossen. Der braucht es nicht. Na ja, aber meine Rasen ist auch vielmehr eine Unkrautwiese. 🙂
Außer Blumen kann man im Juni noch Schnittsalate, Kräuter, Buschbohnen oder Radieschen aussäen. Die sind gute Lückenfüller und auch Bienenfreund.
Der Juni ist wirklich ein schöner Monat, die Frühlingshektik ist längst vorbei. Und auch wenn es immer noch viel zu tun gibt, sollte sich der Hobbygärtner mal die Zeit nehmen um seinen Garten zu genießen.

*****
Gosia Ackermann pflegt nicht nur mit viel Liebe und Hingabe ihren kleinen Garten, sondern auch eine eigene Webseite

Das könnte dir auch gefallen:

Hinterlasse einen Kommentar