Im März geht es mit der Gartenarbeit richtig los. Und wer im Herbst nicht vorgearbeitet hat, hat jetzt besonders viel zu tun.
Der Gemüsegarten macht jetzt die meiste Arbeit. Ich lasse meine Gemüsebeete über den Winter niemals unbedeckt. Es wird Rasenschnitt, gemischt mit Laub, auf die Beete geworfen. Jetzt wird nur die oberste Schicht abgetragen, der Boden mit einem Handkultivator etwas gelockert, fertig. Dort, wo die Erde unbedeckt war, sprießen bereits die ersten Wildkräuter und -gräser . Sie müssen jetzt alle entfernt werden. Wenn der Boden stark verdichtet ist, sollte er leicht umgegraben werden, am besten mit einer Grabgabel. So bleiben die Regenwürme in einem Stück. 😉
Danach sollte der Boden eventuell gedüngt werden. Je nachdem was gepflanzt werden soll. Ich nehme Naturdünger wie Kompost, Hornspäne, Pferdedünger usw.
Dort, wo starkzehrende Kulturen wie Kohl oder Kartoffeln angebaut werden, braucht der Boden mehr Dünger, für Mittelzehrende weniger und Schwachzehrende gar nicht. Ein Beet bekommt bei mir in diesem Jahr Urlaub! Dort habe ich bereits Gründünger ausgesät. Dem Bodenleben tut es gut.
Wenn der Boden vorbereitet ist, können die ersten Aussaaten beginnen. Es gibt ganz viele Gemüsesorten die sehr früh gesät werden. Dazu gehören: Dicke Bohnen, Endivien, Erbsen, Radieschen, Spinat, Salate und Zwiebeln. Ich habe in diesem Jahr meine Erbsen vorgezogen. Normalerweise wäre es nicht nötig. Man sät Erbsen direkt in den Boden, die Kälte tut ihnen nichts. Leider haben wir bei uns aber so viele Vögel, die nur darauf warten die frisch gelegten Erbsen serviert zu bekommen. Sie fressen sie einfach weg. Es gab Jahre, da sind nur ganz wenige Erbsenpflanzen aufgegangen.
Andere Gemüsesorten, wie z.B. Paprika und Tomaten, kann man jetzt im Haus auf der Fensterbank vorziehen. Sie brauchen viel Wärme und Licht. Erst in der zweiten Mai-Hälfte werden sie ausgepflanzt. Gurken und Zucchini wachsen sehr schnell, sie kann man auch im April aussäen.
Der Rasen kann im Frühling eine Extra-Portion Pflege gebrauchen. Das ist glücklicherweise eine leichte Übung. Zuerst werden die Maulwurf-Hügel begradigt. Mit dem Rechen verteilt man die Erde einfach flächig. In zwei, drei Wochen wächst Gras drüber. 😉 Einen Teil dieser besonders lockeren Erde nehme ich um Löcher im Blumenbeet zu stopfen.
Danach wird der Rasen vertikutiert. Ich habe einen Handvertikutierer, funktioniert super. Damit wird hauptsächlich das Moos beseitigt. Dort, wo das Moss besonders viel ist, muss man mehrmals durchgehen, am besten in allen Richtungen. Solche Stellen sollte man noch belüften. Dazu reicht eine Grabe-Gabel, mit der man den Boden mehrmals durchbohrt. So bekommen die Wurzeln mehr Luft, dadurch wächst das Gras besser. Ganz zum Schluss sollte auch der Rasen noch gedüngt werden. Komposterde eignet sich hierfür sehr gut – oder auch Hornmehl.
Nachdem wir den Gemüseacker und die Rasenfläche versorgt haben, können wir uns in aller Ruhe um die Blumen kümmern.
Als erstes werden die trockenen Überreste vom Vorjahr abgeschnitten, dann das übriggebliebene Laub entfernt. Der Boden wird vorsichtig gelockert und mit Kompost angereichert. All diese Arbeiten sollen möglichst behutsam durchgeführt werden, um die bereits blühenden Pflanzen nicht zu zerstören. Denn die Krokusse stehen jetzt voll in Blüte. Die Primeln blühen auch schon, allerdings werden sie im April am üppigsten aussehen, und die Tulpen und Narzissen sind auch bereits mehrere Zentimeter groß.
Die Zwiebelblumen hinterlassen nach der Blüte freie Plätze, die mit einjährigen Sommerblumen gefüllt werden können. Dafür kann man schon jetzt im März vorsorgen. Blumen wie Schmuckkörbchen, Strohblume, Studentenblume oder Zinnien können auf der Fensterbank vorkultiviert werden.
Manche anderen Blumen, die nicht frostempfindlich sind, wie z.B. Ringelblumen, Jungfer im Grünen, Kornblumen, Mohn, kann man direkt im Beet breitwürfig säen. Sonnenblumen und Duftwicken müssen etwas tiefer gesät werden, hier empfiehlt sich die Aussaat in Töpfen.
Und wer einen Gartenteich hat, sollte jetzt ganz schnell eine kleine Reinigung durchführen. Mit einem Kescher abgestorbene Pflanzenreste rausfischen, am Ufer die Pflanzen etwas kürzen, eventuell die Seerosen teilen, fertig. Und bitte, bitte, keinen Teichschlammsauger benutzen. Damit zerstört man das Teichleben.
Nach dem das alles gemacht wurde, darf man die Gartenliege rausbringen, auf dem schönsten Stück Rasen aufstellen und seinen schönen Garten bewundern. Viel Spaß bei der Gartenarbeit!
1 Kommentar
Ein echt guter Beitrag! Auch wenn es für mich für dieses Jahr zu spät kommt 🙂
Vertikulieren habe ich bisher noch nie gehört. So wie es aussieht habe ich bei der Rasenpflege bisher auf ganzer Linie versagt 😉 Hat aber trotzdem irgendwie funktioniert.
Es ist generell beeindruckend was es zum Thema Rasen alles zu beachten gibt.
Ich bin gerade dabei mich zu informieren was ich nächstes Jahr tun kann um meinen Rasen endlich mal wieder auf Vordermann bringen kann. Das ganze hat sich ja ohne mein Wissen zu einer echten Kunst entwickelt. Man kann tatsächlich sogar speziell für die Rasenreparatur Grassamen kaufen! Es hat sich echt einiges getan seint den Zeiten in denen Gras einfach so gewachsen ist ^^
Aber das Vertikulieren werden ich auf jeden Fall mal ausprobieren. Danke für den Tipp!
LG