Normalerweise landen die Enden von Lauchzwiebel, Salat oder Mangold im Bio-Müll. Doch das muss nicht sein: Mit etwas Glück kann daraus auch frisches Grün sprießen. Wir zeigen dir, wie das geht.
Frisches Grün ist im Winter zwar keine Mangelware: Grünkohl, Feldsalat oder Winterpostelein sei Dank. Aber wachsen tut bei den derzeitigen Temperaturen nicht viel. Zumindest nicht draußen. Trotzdem mag ich die dunkle Jahreszeit sehr: Sie ist perfekt für Experimente, zu denen man während der Gartensaison nicht kommt. 🙂 Gemüsereste erneut sprießen lassen und einpflanzen, zum Beispiel.
Zum ersten Mal hatte ich davon im Internet gelesen. Und ganz ehrlich, ich wollte gar nicht glauben, dass das möglich sein soll. „Neue Pflanzen aus Küchenabfällen? Das ist ja wohl ein Scherz“, dachte ich mir – und hab‘ den Artikel weggeklickt.
So lasst ihr Gemüsereste erneut sprießen
Aber so ganz hat mich das Thema dann doch nicht mehr losgelassen. Und so habe ich schließlich (ganz heimlich!) eines Tages die Enden von Lauch, Fenchel, Salat, Mangold und Löwenzahn aus dem Biomüll geholt, um sie wieder zum Leben zu erwecken…und mich dabei ein bisschen wie bei Mary Shelleys Frankenstein gefühlt. Mein Labor: die Fensterbank. 🙂
Und was soll ich sagen? Es hat funktioniert!!! Schon nach wenigen Tagen zeigten sich bei einigen kleine grüne Ansätze, ja ich glaubte sogar, frische Würzelchen auszumachen. Faszinierend! 🙂
Gemüsereste einpflanzen – lohnt sich das?
Am besten hat das Nachwachsen bei Lauch und Lauchzwiebel geklappt. Sie wuchsen einige Zentimeter und schmeckten auch recht original – die Frühlingszwiebel nicht ganz so scharf.
Mit den anderen Gemüsen war ich nur teilweise zufrieden: Beim Salat waren die Blätter eher klein und schlapp – den Meerschweinchen hat das aber nichts ausgemacht. 🙂
Mangold und Fenchel sind ganz hübsch nachgewachsen. Die Menge war aber auch hier überschaubar.
Der Hammer war jedoch der Löwenzahn: Der hat noch mal einen enormen Schub getan!
Insgesamt muss ich aber sagen: Es ist wohl eher eine Spielerei. Aber unterhaltsam!
Ganz andere Ergebnisse erzielst du natürlich, wenn du aus Kernen neue Pflanzen ziehst. Das klappt zum Beispiel super mit Avocado und Zitrone.
Auch bereits keimendes Gemüse kannst du einpflanzen. Dafür eignen sich beispielsweise Kartoffeln, Ingwer, Zwiebeln und Knoblauch ganz hervorragend. Und die Ernte ist auch ordentlich. 🙂
Alternative Verwendung für Gemüsereste
Doch zurück noch mal zu den Gemüseresten und -Enden.
So ganz hat mich das Thema dann doch nicht los gelassen. Sicherlich: Im Biomüll werden sie (hoffentlich!) auch wiederverwendet. Aber kann ich nicht schon vorher etwas mit ihnen anfangen? Stichwort: #foodsave.
Und tatsächlich: Im Netz gibt es einige Anleitungen, um aus Gemüseresten frische Gemüsebrühe zu kochen. Super Idee! Das muss ich unbedingt mal ausprobieren.
Der Winter ist ja wahrscheinlich noch lang… 😉
In diesem Sinne #machwasdraus
Was machst du mit Gemüseresten? Pflanzt du sie ein, kochst du damit oder wirfst du sie einfach weg?
2 Kommentare
Cool, ich mach das schon ewig mit Lauchzwiebeln, die ich erst im Glas bewurzeln lasen und dann (wenn es die Witterung gestattet) im Garten auspflanze. Dann werde ich wohl auch mal mit anderen Gemüseresten experimentieren. Möhren vielleicht? 🙂
Liebe Grüße!
Hallo Petra,
Stimmt: Lauchzwiebeln funktionieren super, ausgepflanzt hab ich sie aber noch nicht…
Möhrenreste gehen mal mehr, mal weniger gut. Die Meeris freuen sich auf jeden Fall übers Grün. 🙂
Viel Spaß beim Experimentieren!
Liebe Grüße
Melanie