Endlich wird es Frühling und bei Sonnenschein genießen wintergeplagte Großstädter in Parks und Stadtgärten die Natur. Im Berliner Mauerpark, zwischen Wedding und Prenzlauer Berg, findet man seit zwei Jahren den kleinen aber feinen Mauergarten.
Hier stehen einige Hochbeete aus Paletten und allem möglichen anderen Material – jeder darf sich ein eigenes Beet dazubauen. Bald sollen auch Bienenstöcke aufgestellt werden und ab und zu gibt es kostenlose Workshops zum Thema Kochen, Gärtnern, Düngen. Hier übrigens ein paar schöne Fotos wie es im Mauergarten im Sommer aussieht. An diesem Freitag sitzen eine Handvoll Menschen in der Sonne, eine Kita-Gruppe bestellt ihr Beet, Kleinkinder wässern Frühlingsblumen. Mich interessiert ja ehrlich gesagt vor allem: Wer baut sich hier einfach ein Beet hin? Und warum? Und wird hier nicht alles, was erntereif ist und lecker aussieht geklaut? Es gibt nämlich keinen Zaun oder ähnliches.
Ein Stadtgärtner ist mit der Schubkarre unterwegs; ich komme mit dem älteren Herrn ins Gespräch. Er hat das Beet seit letztem Sommer, davor hatte er nie einen Garten nur einen Balkon. Und er hatte anfangs keine Ahnung wie und wo man was pflanzt (so wie ich im letzten Frühling). Er hat einfach losgelegt. Im Moment kommen die ersten Tulpen aus Frühlingszwiebeln, eine Salbeipflanze steht etwas verdorrt am Rand seines Beetes. Später kommen Tomaten, Pfefferminze und Kamille dazu, die er gerade zu Hause vorzieht.
Sogar eine Weinrebe hat er im Hochbeet! Anscheinend wurde wenig geklaut, das sieht er eher locker. Hier gehe es ja nicht um die große Ernte, sondern eher um den Spaß. Am meisten schätzt er am hiesigen Gärtnern, dass er mit anderen in Kontakt kommt und man sich gegenseitig um Rat fragen kann.
In einem anderen Hochbeet pflanzt jemand Yamswurzeln in Sand und man sieht einige Erdbeerpflanzen – für sehr viel mehr ist es einfach noch zu früh.
Und hier wächst noch Minimangold 🙂
Ein schöner Ort! Hätte ich nicht meinen Gemüsegarten, würde ich mir hier bestimmt ein Hochbeet zimmern und öfter mal vorbeischauen.