Die Ringelblume (Calendula officinalis) hat es mir schon lange angetan. Ich mag diesen Korbblütler wegen seiner fröhlichen Blütenfarbe, aber auch, weil sich daraus allerhand machen lässt. Die wunderschön gelben bis kräftig orangefarbenen Blütenblätter können nicht nur frisch oder getrocknet für Kräutertees, Butter oder zur Speisendekoration verwendet werden. Sie sind außerdem grundlegender Bestandteil der Calendula-Salbe. Diese lässt sich recht einfach herstellen, prima nach der Gartenarbeit verwenden und kommt als kleines Mitbringsel oder Geschenk auch super gut an. Hier spreche ich aus eigener Erfahrung.
Was man dazu braucht ist an sich nicht viel. Wobei sich bei den Zutaten zum Teil die Geister scheiden. Früher wurde die Ringelblume häufig mit Schweineschmalz gemacht. Ich selber hab das noch nicht ausprobiert und hab es auch nicht vor. Aber eine Freundin erzählte mir, ihre Tante habe das gemacht und das Haus hätte dabei fürchterlich gestunken. Zum Hintergrund: Schweineschmalz wird deshalb gerne zur Salbenproduktion verwendet, weil es dem Fett in der menschlichen Haut sehr ähnlich ist und deshalb von dieser sehr gut aufgenommen werden kann. Anstelle des Schweineschmalzes kann man auch Vaseline oder Melkfett verwenden. Wer es lieber natürlicher mag, kann auch Lanolin (Wollwachs) oder Bienenwachs nehmen. Hier sollte aber daran gedacht werden, dass manche Menschen allergisch darauf reagieren können. Wenn die Salbe keine tierischen Produkte enthalten – also vegan – sein soll, dann eignen sich Kokosöl, Shea- oder Kakaobutter. Übrigens, ersteres gibt es inzwischen in fast jedem Supermarkt.
Tipps zur Ernte
Bei der Auswahl der Blütenköpfe, die einfach mit den Fingern abgeknipst werden können, sollte man an folgendes denken: Je intensiver der orangene Farbton der Ringelblumenblüten ist, umso mehr sogenannte Carotinoide sind darin enthalten.
Zur Herstellung meiner eigenen Calendula-Salbe habe ich ein bis zwei Hand voll Ringelblumenblüten geerntet. Diese sollten möglichst frisch sein. Die Ernte um die Mittagszeit hat zwar den Vorteil, dass kein Morgentau mehr daran haftet. Doch wer die Blüten ohnehin waschen will, kann auch in der Früh ernten. Nach dem Abbrausen mit klarem Wasser müssen sie vor der Weiterverarbeitung allerdings gut getrocknet werden. Dazu gibt man sie entweder in eine Salatschleuder oder tupft sie vorsichtig, aber sorgfältig, mit einem Frotteetuch trocken. Außerdem muss noch das Grüne der Korbblüten vollständig entfernt werden.
Zutaten und Hilfsmittel
- 50 Gramm Ringelblumenblüten
- 100 ml Olivenöl
- 100 – 150 ml Kokosöl
- ein paar Tropfen ätherisches Öl z.B. Lavendel
- Kasserolle
- Messbecher mit Ausgießer
- Lein- oder Geschirrtuch bzw. Kaffeefilter
- Salbentiegel oder Mini-Gläschen
Weil ich persönlich immer schnelle Ergebnisse sehen will, habe ich mich für einen Warmauszug entschieden. Das heißt, dabei gehen die wertvollen Inhaltsstoffe der Blütenblätter durch erwärmen ins Öl über. Eine andere Möglichkeit wäre der Kaltauszug. Dieser wäre noch schonender für die Inhaltsstoffe, dauert aber ein paar Wochen.
Für den Warmauszug werden die Blütenblätter mit dem Olivenöl vermischt. In einer Kasserolle wird das Ganze auf einer niedrigen Stufe erwärmt. Es darf auf keinen Fall kochen, weil sonst die Blüten frittiert würden. Auf der niedrigsten Stufe lass ich die Mischung gut 20 Minuten ziehen. Wer mag kann auch die Blütenblätter direkt im angewärmten flüssigen Kokosöl ausziehen lassen und erst später einen Schuss Olivenöl dazugeben, um eine salbenartige Konsistenz zu erreichen. Anschließend soll die Öl-Blütenmischung etwas abkühlen.
Im nächsten Schritt geht es ans Filtern. Dazu hänge ich ein sauberes Geschirrtuch trichterförmig in den Messbecher mit der Ausgießnase. Dort hinein fülle ich langsam die Öl-Blütenmischung und presse das Ganze noch leicht mit den Fingern aus.
Nun gebe ich das Ringelblumenöl wieder zurück in die Kasserolle und erwärme es nochmals ganz leicht und rühre das Kokosöl oder die Vaseline ein bis es sich gelöst hat. Wer es gerne duftig mag, gibt nun das ätherische Öl dazu und rührt nochmal kräftig um.
Nun die Masse wieder zurück in den Messbecher gießen und bevor sie hart wird in die Gläschen oder Döschen verteilen. Bevor diese geschlossen werden, sollte die Masse noch ein wenig auskühlen. Später stelle ich das ganze zum Aushärten in den Kühlschrank.
Anschließend nicht vergessen die Ringelblumensalbe zu beschriften. Mein Tipp zum Verschenken: Mit einem hübschen Stoffband oder einer dekorativen Kordel eine frische Ringelblumenblüte an das Glas binden. Wer mag kann auch noch auf ein Zettelchen die Inhaltsstoffe und gegebenenfalls die Anwendungsgebiete schreiben. Insgesamt ist eine solche Salbe wohltuend für die Haut. Darüber hinaus werden der Calendula-Salbe auch noch entzündungshemmende und wundheilungsfördernde Wirkungen nachgesagt. Aufbewahrt werden sollte die Salbe an einem dunklen kühlen Ort. Ich stelle sie einfach in den Kühlschrank. Dort hält sie sich etwa ein Jahr, falls sie nicht schon vorher aufgebraucht ist.