Die richtige Mischung

von Katharina

Der Berliner Gemeinschaftsgarten Himmelbeet ist gerade mal ein Jahr jung, und schon grünt und blüht es an allen Ecken. Der Berliner Ortsteil Wedding gilt eher als Arbeiterbezirk und ist sonst nicht gerade idyllisch. Die Stadtgärtner bieten auch Kurse an, ich habe einen zum Thema Mischkulturen besucht, den ich sehr empfehlen kann – egal, ob nur die Fensterbank oder ein Garten bepflanzt werden soll.

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Sabine, die den Workshop leitet, ist Chemikerin und erklärt ein paar Grundlagen: Welche Nährstoffe Pflanzen brauchen, welche, wie Klee oder Linsen, viel Stickstoff abgeben und wie man natürlich düngt. Vor allem aber gibt sie praktische Tipps. Zum Beispiel erzählt sie uns von Milpa, einer alten Anbauform indigener Völker in Mexiko, die man auch auf dem Balkon anwenden kann. Dabei werden Kürbis, Mais und Bohnen zusammen gepflanzt. Dann können die Bohnen am Mais emporranken, die Kürbispflanze wuchert am Boden und hält den Boden schattig und feucht. Das ist gut für die Pflanzen, gut für die Erde und kann helfen, Erosion zu vermeiden.

Wir lernen, dass sich Radieschen und Zwiebeln nicht mögen, dass Knoblauch zwischen Erdbeeren super ist. Und dass Tomaten mit Basilikum nicht nur gut schmecken, sondern auch im Beet eine gute Kombination sind. Sie verstärken ihren Geschmack und da Läuse den Geruch von Tomaten nicht mögen, ist sie eine natürliche Schädlingsbekämpfung. Man kann auch mit Tomatenblättern mulchen, um Blattläuse fernzuhalten.

Sabine im Himmelbeet

Sabine erklärt, wie man Bienen und Hummeln Nahrung bieten kann, durch Bienenfreund zum Beispiel. Gegen Schnecken hilft ein Igel, für den man im Garten ein Eckchen einrichten kann. Oder man lockt die Schnecken durch Tagetes gezielt in eine Richtung, damit sie das Gemüse in Ruhe lassen. Lästige Nacktschnecken einfach in den Nachbargarten zu werfen, reicht leider nicht. Man muss sie 120 Meter weit weg bringen, damit sie sich nicht an den Heimweg erinnern.

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Sie ermuntert uns, zu experimentieren und einfach selbst zu gucken, was klappt. Sie schwärmt von Spinnen und Kellerasseln und erklärt noch, wie wir Regenwürmer in einer Kiste oder einem Eimer auf dem Balkon züchten können: Kompost und (gekaufte) Würmer in die Kiste geben, keine Zitrusfrüchte dazu und auch keine Zwiebeln und Knoblauch, da sie antibakteriell wirken, und dort Bakterien entstehen sollen. Ein paar Äste dazu, ab und zu etwas gießen. Luftlöcher nicht vergessen. Und drei Monate später sehr gute Erde herausholen. Sollte ich mal umziehen und einen Balkon haben, steht das oben auf meiner Ausprobier-Liste.

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