Alle Jahre wieder steht er an: Der Weihnachtsbaumkauf! Wird es eine Tanne oder Fichte, geschlagen oder im Topf oder gar ein Kunstbäumchen, weil man das wieder verwenden kann? Vor dieser Frage stehen viele Kunden pünktlich zur Weihnachtszeit.
Ich persönlich mag keine tote Pflanzen und Kunstbaum ist auch immer so eine Sache…von daher war für mich die Entscheidung ziemlich einfach: Wir haben uns vor einigen Jahren für eine kleine Koretanne im Topf entschieden, die uns über 5 Jahre treu „gedient“ hat und dann doch irgendwann….gefällt wurde.
So klappt es mit dem Bäumchen
Je größer die Wurzelmasse des Bäumchens umso besser. Leider ist das nicht immer der Fall und diese Bäume haben schon beim Kauf keine Überlebenschance.
Mein Tipp: Bäume nur mit Topf kaufen (nicht in Folie), da man sie (evtl auch schon vor dem Kauf….aber Psst, macht man eigentlich nicht) herausziehen und besser kontrollieren kann. Die Bäumchen sollten noch sattgrün sein und keine braunen Nadeln haben.
Stellt Euch vor Ihr wärt ein Weihnachtsbäumchen. Nicht nur, dass Euch der Boden unter den Füßen weggebuddelt wurde, nein: Da steht ihr so draußen in der Kälte herum und plötzlich kommt ihr in ein molliges, warmes Zimmer. Da muss man doch einen Schock bekommen oder? Wichtig ist es, die Bäume langsam an die Temperaturen zu gewöhnen.
Mein Tipp: Holt die Pflanze erst in den kühlen Flur/Vorraum/Keller und stellt den Topf jeden Tag einen Raum weiter. Nach mindestens 2-3 Tagen Gewöhnung (mit möglichst viel Licht) ist der Temperaturschock nicht ganz so groß.
Nach dem Kauf sollte die Erde und die Wurzeln kontrolliert und der Topf eventuell mit lockerem Substrat oder Erde etwas aufgefüllt werden. Ich habe damals Seramis zum Auffüllen benutzt, weil ich das von einer anderen Pflanze noch über hatte und es für die Wasserversorgung optimal ist. Normale Erde (ohne Dünger) geht natürlich auch. Die Wasserversorgung der immergrünen Pflanze muss dauerhaft gewährleistet sein, weil in der Wärme viel Wasser über die Nadeln verdunstet wird und die gestutzten Wurzeln nicht optimal und schnell das Wasser verteilen können. Unser Bäumchen stand in einen großen Untersetzer den ich immer ausreichend mit Wasser befüllt habe. 2-3 Mal tägliches Besprühen hilft dem Bäumchen zusätzlich gegen den Heizungsluftstreß.
Der grüne Gast sollte sie nie länger als drei bis vier Tage im Zimmer bleiben und muss beim Umzug in den Garten auch wieder langsam an die Kälte auf dem Balkon oder im Garten gewöhnt werden. Der Topf sollte dann mit Wärme- oder Frostschutzvlies eingewickelt werden, um den Wurzelballen vor Frost zu schützen. An frostfreien Tagen unbedingt das Gießen nicht vergessen und der optimale Standort bis zum Frühjahr ist halbschattig und möglichst wind- und frostgeschützt.
Im Frühjahr eine schöne Kübelpflanze
Sobald der Austrieb im Frühjahr beginnt, sollte der ehemalige Weihnachtsbaum in einen größeren Topf umgetopft werden. Im ersten Jahr benötigt er noch keinen Dünger, sobald der Topf durchwurzelt ist, wird er – während der Wachstumsperiode – mit normalem Grünpflanzendünger versorgt und wie jede Kübelpflanze freut er sich im Sommer über ausreichend Wasser an einem halbschattigen bis vollsonnigen Standort.
Jetzt die schlechte Nachricht
Trotz guter und optimaler Pflege ist eine dauerhafte Kübelhaltung nicht ratsam und möglich, da die Bäume mit der Zeit ein großes Wurzelgeflecht bilden und immer größere Töpfe benötigen. Auf Dauer werden sie entweder an Nährstoffmangel eingehen oder ihre Töpfe sprengen.
Ich habe unseren nach 3 Jahren aus seinem Topf befreit und in den Garten gepflanzt. Ich musste ihn dafür aus dem Topf schneiden und er erfreute uns mit wunderschönen blauen Zapfen. Leider musste die Tanne irgendwann aufgrund einer Umgestaltung weichen und durfte und ein letztes Mal als – geschlagener- Weihnachtsbaum zur Verfügung stehen. Ein schönes Ende oder 😉