Als mein Mann Oliver und ich über Ostern auf Sizilien waren, haben es uns dort die Zitruspflanzen, die zum Teil üppig beladen waren, ganz besonders angetan. Alleine der unvergleichliche Duft der einem beim Vorbeigehen in die Nase steigt ist einfach bezaubernd. Besonders faszinierend ist bei Citruspflanzen, dass an einem Baum Blüten und Früchte gleichzeitig hängen. Überwältigend ist zudem die Vielfalt der Citrusgewächse. Angefangen von Exemplaren mit ganz winzigen Früchten, über die leckeren Kumquats, Mandarinen, Zitronen, Orangen, Grapefruits bis hin zu den oft riesigen und dickschaligen Zedrat-Zitronen (auch Zitronat-Zitronen), lässt sich wirklich ein riesiger Bogen schlagen. Welcher Italienfan möchte sich nicht so ein wenig sizilianisches Flair in den eigenen (Winter)garten holen? Aber was muss beachtet werden, um zum Beispiel einen sizilianischen Zitronenbaum hierzulande zu kultivieren?
Einer der wohl wichtigsten Kriterien für die Pflege von Citrusbäumchen in unseren Breitengraden ist der geeignete Überwinterungsplatz, weil diese Pflanzenfamilie ja nicht winterhart ist. Natürlich kann man den Zitronenbaum im Haus überwintern, doch die dortigen, meist sehr kuscheligen Temperaturen, die niedrige Luftfeuchtigkeit und das oft unzureichende Tageslicht machen den mediterranen Gehölzen leider oft zu schaffen. Am besten eignet sich als Überwinterungsstandort ein frostfreier und möglichst heller Raum. Perfekt wäre freilich eine Orangerie. Alternativ kann es auch ein frostfreier Wintergarten bzw. ein Gewächshaus oder ein Überwinterungszelt sein, welche allerdings unbedingt mit einem Frostwächter und einer Pflanzenheizung versehen sein sollten um ein Erfrieren der wundervollen Bäume zu verhindern.
Erde, Dünger & Pflege
Auf Sizilien sind die Zitronenhaine häufig mit einer Tröpfchen-Bewässerung versehen, um vor allem während der dort heißen und trockenen Sommermonate die Pflanzen ausreichend mit Wasser zu versorgen. Bei uns sind die Sommer aber seltener besonders trocken. Von daher ist es hier eher wichtig Staunässe zu vermeiden, weil der Zitronenbaum diese nicht verträgt. Das heißt, der Pflanztopf benötigt unbedingt ein Abzugsloch sowie eine gute Drainage, damit überschüssiges Wasser gut ablaufen kann. Um die eigenen Citrusbäume optimal zu versorgen, sollte beim Umtopfen im Frühjahr am besten Zitruspflanzenerde verwendet werden, weil diese speziell auf die Bedürfnisse dieser Kultur abgestimmt ist. Erforderlich ist ein Umtopfen dann, wenn das Pflanzsubstrat im Topf komplett durchwurzelt ist. Aber auch wenn die Pflanzerde zu fest oder zu feucht ist, sollte das Bäumchen umgetopft werden, um Schäden am Wurzelwerk zu vermeiden. Gegossen werden Citruspflanzen nur mäßig und während der Sommermonate regelmäßig mit Zitruspflanzendünger versorgt.
Reisetipp Sizilien
Zitronen- und Italienfans sollten es sich auf keinen Fall entgehen lassen und unbedingt mal eine Reise nach Sizilien unternehmen. Wir würden auf jeden Fall wieder dorthin reisen. Selbstverständlich gehört der Besuch einer Zitronen-Plantage dann zum Pflichtprogramm und als Mitbringsel für die lieben Daheimgebliebenen darf natürlich ein Limoncello nicht fehlen. Den kann man natürlich auch hier nach italienischem Rezept zubereiten. Das sollte ich vielleicht auch einmal ausprobieren, aber vorher werde ich erst noch die Samen aus den sizilianischen Zitronen in die Erde geben. Mal sehen was draus wird. 🙂