Hast Du nicht viel Platz auf Balkon, Terrasse oder im Garten? Trotzdem soll es dort üppig blühen. Kein Problem. Probiere es mal mit der Lasagne-Methode. Denn damit gelingt genau das auf kleinstem Raum. Der Clou dabei ist: Du brauchst nur einmal pflanzen, hast dann aber monatelang daran Freude – entsprechende Pflege vorausgesetzt. Wie das geht erkläre ich hier.
Die Methode ist eigentlich ganz einfach. Bei der Etagen- oder Lasagne-Methode werden verschiedene Blumenzwiebeln Schicht für Schicht übereinander in die Erde gesetzt werden. Sie eignet sich sehr gut für Pflanzkübel und Balkonkästen, kann aber auch im Zierpflanzenbeet angewendet werden. Auch den BoQube kann man dafür nutzen – dann sollten es allerdings nur maximal zwei Schichten sein. Welche Blumenzwiebeln wohin kommen, kann man sich leicht merken: Diejenigen, die am spätesten blühen, kommen ganz nach unten. Dementsprechend sitzen die Frühblüher also recht dicht unter der Erde.
Vorgetriebene Blumenzwiebeln nutzen
Viele bei uns klassischen Frühblüher benötigen eine gewisse Kältephase, um Blüten auszubilden. Deshalb wird normaler Weise im Herbst, also zwischen September bis Dezember, gepflanzt. Doch keine Sorge, der Handel hat im neuen Jahr viele vorgetriebene Blumenzwiebeln im Angebot. Sie sind zwar in der Regel schon in Töpfen gepflanzt. Aber, wenn nur leichte grüne Spitzen zu sehen sind, würde ich sie trotzdem nehmen. Denn diese Blumenzwiebeln haben in kühlen Räumen den Winter vorgegaukelt bekommen. Alternativ könntest Du auch die Blumenzwiebeln für acht Wochen ins Gemüsefach des Kühlschranks legen. Doch dort wird der Platz meist für Essbares gebraucht. Die lange Wartezeit und mögliche Verwechslungsgefahr mit Speisezwiebeln (nicht jedes Familienmitglied weiß, dass Zwiebeln eigentlich nicht im Kühlschrank liegen) sprechen ebenfalls dagegen. Schließlich sind Blumenzwiebeln giftig und sollten daher nicht mit Speisezwiebeln verwechselt werden.
Um die Schichtmethode verwirklichen zu können brauchst Du folgende Materialien:
- Pflanzkübel oder Blumenkasten
- Blumenerde, aufgequollenes Kokospress-Substrat oder gut wasserdurchlässigen Gartenboden
- verschiedene Blumenzwiebeln mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten
- Steine oder Tonscherben für die Drainage
- ein Stück Stoff oder Gartenvlies als Trennschicht zwischen der Drainage und der Blumenerde
- Gießkanne mit Brausekopf
Als erstes werden die vorhandenen Blumenzwiebeln anhand ihrer Blühzeiten sortiert. In diesem Beispiel sind das von unten nach oben Prärielilie, Tulpen, Goldlauch, Puschkinia-Libanotica und zuoberst Krokusse. Du kannst aber auch viele andere Blumenzwiebeln verwenden, wie zum Beispiel Blausternchen, Hyazinthen, Traubenhyazinthen, Schneeglöckchen, Märzenbecher, Osterglocken, Zwergiris und viele andere mehr.
Staunässe vertragen die meisten Blumenzwiebeln nicht. Deshalb muss das Behältnis ein oder mehrere Abzugslöcher haben. Außerdem solltest Du ganz unten im Kübel oder Kasten eine Drainageschicht einfüllen. Dafür kann eine Schicht Kiesel oder Tonscherben in das Pflanzgefäß gefüllt werden. Um ein Vermischen von Blumenerde und Drainageschicht zu verhindern, kommt auf die Steine ein Stück Stoff oder Gartenvlies.
Darauf gibst Du dann die erste Erdschicht. Darauf werden die Blumenzwiebeln, die am spätesten blühen, wie Tulipa, Allium, Camassia, Narzissen, etc. in gleichmäßigen Abständen gesetzt. Sie blühen etwa im April / Mai. Wer es nicht eh schon weiß: Bei den Zwiebeln zeigt immer die flachere Seite nach unten und die spitzere nach oben. Nun diese Schicht mit Erde bedecken, bis nichts mehr von den Zwiebeln zu sehen ist.
Jetzt geht es an die nächste Schicht. Häufig sind die früher blühenden Zwiebelblumen kleiner. Es folgen diejenigen, die nach den darunter gepflanzten blühen – also im März / April. Das können zum Beispiel Märzenbecher, Puschkinia oder Hyazinthen sein. Auf jede Schicht kommt wieder lockerer Blumenerde und zwar so viel bis die Blumenzwiebeln mit Erde bedeckt sind.
Zuletzt werden die echten Frühstarter unter den Blumenzwiebeln gesetzt und ebenfalls mit Substrat zugedeckt. Das können unter anderem Krokusse, Schneeglöckchen, Winterlinge, etc. sein. Sie zeigen sich oft schon im Februar / März.
Zum Schluss wird der Mini-Zwiebelgarten noch gegossen. Damit dabei die Erde nicht weggeschwemmt wird, eignet sich die Gießkanne mit aufgesetztem Brausekopf am besten. Erst, wenn sich die oberste Schicht trocken anfühlt, sollte erneut gegossen werden. Damit das Pflanzgefäß nicht zu viel Feuchtigkeit abbekommt ist es an einem überdachten Platz gut aufgehoben. So wird die Loggia oder der Eingangsbereich für viele Monate zum blühen gebracht.
Eure Christine