Wenn die Temperaturen steigen und die Sonne vom Himmel brennt, kommt man ums Gießen auf dem Balkon nicht herum. Wir zeigen dir, wie du Balkonpflanzen richtig mit Wasser versorgst – und welche Helfer es gibt.
Egal ob Tomaten, Geranien, Basilikum, Tagetes oder Borretsch: Pflanzen brauchen Wasser, damit sie wachsen, blühen, Samen und Früchte entwickeln können.
Wachsen sie nicht im Garten, sondern in Töpfen, Kästen und Kisten auf dem Balkon oder der Terrasse, können sie schnell an Durst leiden: Der natürliche Wasserspeicher – der Boden, in dem sie wachsen – ist durch das Gefäß begrenzt. Da können sie ihre Wurzeln noch so strecken: Ist das Substrat ausgetrocknet, müssen sie leiden.
Regelmäßig gießen – auch bei Regen
Gerade im Hochsommer, wenn das Thermometer über die 30-Grad-Marke klettert, vergeht kein Tag, an dem ich nicht mit der Gießkanne im Balkon-Garten stehe. Die durstigen Tomaten bekommen manchmal sogar zwei Mal eine Kanne spendiert: Morgens, weil die Sonne noch nicht auf dem Balkon steht. Abends, weil die Sonne den Nachmittag über die Erde in den Kisten ausgetrocknet hat.
Dass mein Balkon überdacht ist, macht dabei kein Unterschied. Neulich verriet mir ein Experte in einem Interview, dass man unüberdachte Kübelpflanzen auch nach Regen wässern sollte: „Regen bringt viel weniger als vermutet“, so seine Ansicht.
Daran erkennst du durstige Pflanzen
Dass deine Balkonpflanzen Wasser brauchen, signalisieren sie dir spätestens, wenn sie die Blätter hängen lassen. Dann solltest du sie auch sofort gießen.
Besser ist es, jeden Tag zu kontrollieren, ob die Erde noch feucht ist. Eine trockene Oberfläche ist dafür übrigens kein Indiz, denn diese Schicht trocknet in Nullkommanix aus. Besser: den Finger in die Erde stecken! Mit dieser Fingerprobe kannst du erfühlen, wie feucht das Substrat im Topf oder im Kasten tatsächlich ist.
Wenn du dir die Finger nicht schmutzig machen magst, kannst du auch auf Gießanzeiger zurückgreifen. Sie verändern die Farbe, wenn die Erde trocken ist.
Balkonpflanzen richtig gießen – so geht‘s
Ich habe mir angewöhnt, in den Randzeiten zu gießen – also morgens oder abends. Zur Mittagszeit ist es so heiß, dass das Wasser viel schneller verdunstet.
Und so gehe ich beim Gießen vor:
- Mit Fingerprobe prüfe ich, ob ich gießen muss.
- Die Pflanzen bekommen Wasser immer von unten, nicht über die Blätter! Das Wasser läuft sonst ab, ohne in die Erde zu gelangen.
- Grundsätzlich gieße ich mehrfach in kleineren Portionen, damit das Substrat die Feuchtigkeit langsam aufnehmen kann. Dazwischen mache ich immer eine kleine Pause.
- Läuft das Wasser schließlich unten aus dem Topf oder Kiste heraus, höre ich auf.
- Überschüssiges Wasser schütte ich nach ein paar Minuten ab. Stehen die Wurzeln im Wasser, können die Wurzeln faulen.
Extra-Tipp: Mulchen
Nicht nur über die Blätter, sondern auch über die Erdoberfläche verdunstet Wasser: Der Boden trocknet aus. Dies kannst du mit einer schützenden Mulchschicht verhindern. Ein weiterer Vorteil: Du musst weniger jäten.
Als Mulch eignen sich Pflanzenreste, die keine Samen enthalten. Tomaten zum Beispiel lassen sich gut mit ausgegeizten Trieben und verwelkten Blättern mulchen. Du kannst auch Mulchvlies oder Mulchfolie verwenden.
Gießhilfen
Abgesehen davon, jeden Tag selbst die Gießkanne zu schwingen, kannst du auf ein paar Helfer zurückgreifen.
- Im Handel gibt es Balkonkästen mit doppelten Böden. Der untere Teil dient als Wasserspeicher. Aus diesem können sich die Pflanzen nach Bedarf bedienen. Du musst nur dafür sorgen, dass der Speicher gefüllt ist.
- Hänge die Pflanzen an einen Tropf – zum Beispiel mit einer automatischen Bewässerung, die an einen Wasserhahn angeschlossen ist.
- Tonkegel gehören zu den Klassikern der Bewässerungshilfen. Sie sind einfach zu installieren: wässern, in die Erde drücken – fertig. Wenn die Erde zu trocken ist, geben sie Wasser ab. Nachschub erhalten sie entweder aus einem Eimer oder umfunktionierten Übertopf, aus denen sie über einen dünnen Schlauch Wasser ziehen. Oder du schraubst sie auf eine Flasche, die dann über Kopf in der Erde steckt.